MSV Duisburg: Und täglich grüßt das Murmeltier
Wie im Filmklassiker mit Hollywood-Legende Bill Murray muss sich der MSV Duisburg vorkommen, wenn er von "Spiel zu Spiel denkt". Denn immer wieder kommen die Zebras in dieselbe Konstellation – Erster gegen Zweiter, und das schon zum dritten Mal in den letzten fünf Wochen. Während der VfL Osnabrück und der 1. FC Magdeburg den Zebras immer noch im Nacken sitzen, sieht es beim kommenden Gegner SV Werder Bremen II ein bisschen anders aus – die kämpfen weiterhin gegen den Abstieg. Und trotzdem sind die kleinen Bremer dem MSV dicht auf den Fersen.
Rückrunde wie Hinrunde in Duisburg
Mit einem Punkt Vorsprung vor den Abstiegsplätzen ging die Bundesligareserve vom SV Werder Bremen in die Winterpause. Fünf Spiele später sind sie in der Tabelle bis auf Platz 13 geklettert, weil sie aus eben diesen Partien ganze zehn Punkte sammelten. Damit gehört die junge Truppe aus dem Norden zu den ersten Verfolgern vom MSV Duisburg, genauer gesagt sind sie sogar direkt hinter dem Spitzenreiter aus Meiderich – wenn man auf die Rückrunden-Tabelle schaut. Die Zebras sammelten aus den ersten fünf Partien wiederum elf Punkte, was genau der Zählerzahl entspricht, die sie schon in der Hinrunde nach demselben Programm auf dem Konto hatten. Einzig die Verteilung war dieses Mal anders, was die Elf von Trainer Ilia Gruev allerdings nicht daran hindern soll, diese Serie fortzusetzen. Aber der Fußballlehrer ist gewarnt das Spiel gegen den Abstiegskandidaten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. "Die zweiten Mannschaften sind aber immer unberechenbar. Man weiß nicht, welche Spieler aus der ersten Mannschaft kommen oder in welchem System sie spielen. Fakt ist, dass Bremen sehr flexibel und variabel ist", erklärt Gruev gegenüber dem "Kicker" ganz diplomatisch die Stärken des kommenden Kontrahenten. Fakt ist gleichzeitig auch, dass sich der 47-Jährige gut auf diese Art von Gegner einzustellen weiß, denn mit einem 7:0-Torverhältnis und vollen neun Punkten aus drei Matches in der bisherigen Saison scheint der MSV begriffen zu haben, wie sie die Bundesliga-Youngsters aus Bremen und Mainz zu bespielen haben. Obwohl der SVW II noch eine Geheimwaffe hätte: Ilia Gruev.
Neue alte Innenverteidigung
Gemeint ist natürlich nicht der Trainer der Zebras, sondern dessen 16-jähriger Sohn Ilia Gruev junior. Eine Alternative für den Drittliga-Kader der Bremer ist der Jungspund des Fußballlehrers selbstverständlich nicht, dafür ist er aber bereits Stammspieler auf der "Sechs" in der U17 des Bundesligisten. Genau auf diese Position hat es beim MSV Duisburg auch Martin Dausch abgesehen. Tim Albutat kassierte vergangene Woche seine fünfte gelbe Karte, Baris Özbek sitzt immer noch seine Monster-Sperre ab. Damit ist der Weg frei für den einstigen Königstransfer, sich wieder mit einem Startelf-Einsatz zu empfehlen, zumal sich der 31-Jährige nach seinen bisherigen Einwechslungen in diesem Jahr vor allem bei Standards immer gefährlich zeigte. Bei einem solchen, wenn auch nicht von Dausch ausgeführten, wäre auch beinahe Thomas Blomeyer letzte Woche gegen Magdeburg erfolgreich gewesen. Der Schuss des Innenverteidigers touchierte die Querlatte, bevor der 1,91-Mann zur Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste. Am Sonntag ist der Neuzugang aus Ingolstadt wieder einsatzbereit, muss aber wahrscheinlich trotzdem auf die Bank ausweichen. Nach einigen Quälereien mit den Adduktoren könnte es nämlich auch für Abwehrchef Branimir Bajic endlich zu einem Comeback kommen. Die Erfahrung eines 37-jährigen Kapitäns würde auf dem Platz zumindest bei den jungen Hüpfern aus Bremen seinesgleichen suchen.