MSV Duisburg: Rückendeckung für Trainer Hagen Schmidt
Auch unter Hagen Schmidt kommt der MSV Duisburg nicht vom Fleck und steht bei zwei Spielen mehr nur einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Entsprechend wächst die Kritik am 51-Jährigen, doch Präsident Ingo Wald stärkt dem Coach nun den Rücken.
Schmidts Spitze an die Fans
3:4 gegen Saarbrücken, 0:5 gegen Magdeburg und 3:6 gegen Osnabrück: Die letzten drei Heimspiele des MSV Duisburg kommen angesichts von 15 Gegentoren einer wahren Horrorbilanz gleich – und sorgten außerdem für einen neuen Negativrekord in der Vereinsgeschichte. Entsprechend deutlich brachten die 750 Zuschauer beim Spiel gegen Osnabrück ihren Unmut zum Ausdruck – und das nicht nur nach Abpfiff, sondern auch während des Spiels. Vor allem in der 61. Minute wurde es auf der Tribüne unruhig, nachdem sich Trainer Hagen Schmidt dazu entscheiden hatte, beim Stand von 1:4 mit John Yeboah einen Offensivspieler vom Platz zu nehmen.
Auf der Pressekonferenz nach der Partie erklärte er: "John ist jetzt seit 14 Tagen hier und hat vorher kaum mal über 90 Minuten gespielt. Er hat Adduktorenprobleme, und so einen jungen Kerl wollen wir definitiv nicht zerschießen. Nur damit die ganz Schlauen auch mal wissen, dass wir auch eine Verantwortung haben und da auch Entscheidungen treffen müssen, die dem einen oder andern im Moment nicht gefallen." Eine Spitze gegen die Fans, bei denen die Aussage alles andere als gut ankam.
"Von meiner Warte her nicht"
Doch auch abgesehen davon wächst die Kritik an Schmidt: Aus den zwölf Liga-Spielen unter dem gebürtigen Thüringer holte der MSV gerade mal elf Punkte und kassierte sieben Niederlagen – bei 16:27 Toren. Das macht einen Punkteschnitt von 0,92. Während Vorgänger Pavel Dotchev mit einer ähnlichen Bilanz (zwölf Punkte aus den ersten elf Partien in dieser Saison) im Oktober gehen musste, sitzt Schmidt weiterhin fest im Sattel. Auf die Frage der "WAZ", ob sich der 51-Jährige Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen müsse, antwortete Präsident Ingo Wald: "Von meiner Warte her nicht." Der MSV-Boss zeigt sich "weiter überzeugt, dass die Mannschaft von der Qualität, die sie eigentlich auf den Platz bringen müsste, nichts mit dem Abstieg zu tun haben dürfte." Woran es liegt, dass die Zebras trotz der angeführten Qualität im Abstiegskampf stecken, "kann ich nicht sagen", so Wald.
Sollte es allerdings im Heimspiel gegen Borussia Dortmund II am Sonntag die nächste Klatsche geben, dürften die Verantwortlichen allmählich in Erklärungsnot geraten. Denn dass die schwache Leistung beim 0:5 gegen Magdeburg ein einmaliger Ausrutscher war, wie es Schmidt im Anschluss sinngemäß formuliert hatte, zeigte sich im Duell mit dem VfL nicht.