MSV Duisburg: Maximaler Erfolg bei minimaler Torausbeute

Es war 14:08 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena, als erneut Simon Brandstetter den goldenen Treffer für seinen MSV Duisburg erzielte und die Partie gegen den Chemnitzer FC damit praktisch schon entschieden hatte. Für die Zebras ist es bereits der vierte 1:0-Erfolg bei insgesamt sechs Siegen in der Saison, was für die Elf von Trainer Ilia Gruev die Tabellenführung bedeutet – und das für mindestens drei Wochen.

4x 1:0 – Effektiver Erster

Wenn im Fußball von konstanten Ergebnissen gesprochen wird, dann wird damit für gewöhnlich eine regelmäßige Punktausbeute für eine Mannschaft gemeint sein. Beim MSV Duisburg interpretieren die Spieler unter Trainer Ilia Gruev das Wort "Konstanz" wohl noch etwas genauer, denn mit dem 1:0-Heimsieg am Samstag gegen die Himmelblauen aus Chemnitz haben die Zebras bereits zum vierten Mal mit diesem minimalistischen Ergebnis einen wichtigen "Dreier" im Aufstiegskampf erspielt. Alle Mannschaften bis Platz 12 in der Tabelle haben bereits mehr Tore erzielt als der aktuelle Spitzenreiter – das Herzstück der Zebras bleibt allerdings die Defensive. Zuhause ist die Viererkette um Kapitän Branimir Bajic noch ungezwungen, während vorne immer wieder ein anderer trifft. Zum Beispiel Simon Brandstetter, der nach seinem Siegtreffer gegen Ex-Club Erfurt in der Startelf blieb und erneut zum Matchwinner für die Zebras wurde. Zusammen mit Zlatko Janjic, Kingsley Onuegbu und Tugrul Erat führt Brandstetter die interne Torjägerliste an – mit zwei Treffern. Dicht dahinter lauert bereits Keeper Mark Flekken, der auch schon ein Tor auf dem Konto hat. Die wichtige Essenz aus dieser Statistik ist jedoch, dass das Rotationsgefüge innerhalb der Mannschaft inzwischen perfekt abgestimmt ist. Die Viererkette der Duisburger hat sich mittlerweile festgespielt, einzig Nico Klotz und Fabio Leutenecker rotieren je nach Gegner auf der Rechtsverteidigerposition. Davor stehen inzwischen Tim Albutat und Fabian Schnellhardt als Duo fest – alle Positionen darüber hinaus kann Ilia Gruev problemlos durchwechseln.

Vorsprung ausgebaut

Das Wort "Konstanz" wird an dieser Stelle nochmal wichtig, denn der deutsch-bulgarische Fußballlehrer wechselt in der Offensive regelmäßig das Personal. Auf den Flügeln tauschen Erat, Wiegel und Bröker gleichermaßen, im Sturm sind bereits sieben Tore auf vier Mann verteilt. Der 46-jährige Zebra-Coach braucht in seinem System keinen Knipser wie Chemnitz ihn mit Anton Fink oder Magdeburg mit Christian Beck hat – in Gruevs Spielplan ist die Unberechenbarkeit des Kaders der große Trumpf. Allein die Tatsache, dass alle vier Stürmer in etwa gleichauf mit ihrer Torausbeute sind, macht es für den Gegner nahezu unmöglich, Vorhersagen über die Aufstellung der Meidericher zu treffen. Auch der Chemnitzer FC fand am Samstag keine Mittel gegen derart stark aufgestellte Duisburger, die im kompletten Spiel einem 2:0 näher waren als die Himmelblauen dem Ausgleich. Dank der fehlenden Konstanz bei den direkten Tabellennachbarn konnte sich der MSV mit dem sechsten Sieg im zehnten Saisonspiel vorerst absetzen – selbst eine Niederlage nach der Länderspielpause kann die Zebras fürs erste nicht mehr vom Thron stoßen. Bleibt nur noch die Frage, wo sich der Haken für den MSV Duisburg derzeit versteckt? Vielleicht ja bei den Fans, die bei all den knappen Erfolgen ihres blau-weißen Vereins schon das ein oder andere graue Haar bekommen haben dürften. Denn der MSV spielt zurzeit nicht nur gut, sondern hält das Ergebnis auch bis zur letzten Minute spannend. Ein Umstand, den die Fans mit Sicherheit gerne verschmerzen.

   

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