MSV Duisburg: Lasst uns leben wie ein Feuerwerk!

Ganz dem aktuellen Hit von Wincent Weiss entsprechend wird sich ganz Duisburg aktuell freuen: Der MSV ist Drittligameister! Mit einem 5:1-Rekordsieg gegen den FSV Zwickau konnten die Zebras das Duell mit Holstein Kiel um den "Schienbeinschoner" gewinnen und am letzten Samstag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Trophäe im Profi-Fußball in die Höhe strecken. Der beste Aufsteiger der Saison bot dem Spitzenreiter dabei eine zeitlang die Stirn, nicht nur auf dem Platz. Am Ende feierten sie alle gemeinsam.

Keine Geschenke

Ganz seriös und konsequent wollte Trainer Ilia Gruev die letzte Drittliga-Aufgabe des Jahres angehen. Schon vor dem Spiel stand seine Mannschaft zusammen mit Holstein Kiel als Aufsteiger fest – das zog immerhin knapp 24.000 Zuschauer in die Schauinsland-Reisen-Arena. Die Fans waren bereit für die große Feier, darunter auch zahlreiche Zwickauer. Der Trainer der Zebras entschied sich wohl auch deshalb für seine beste Elf, die den Titel des Drittliga-Meisters einfahren sollte. Viele Reservisten gingen damit leer aus, konnten sich im Saisonfinale nicht noch einmal für die nächste Spielzeit empfehlen. Darunter beispielsweise Martin Dausch oder Thomas Bröker, deren Verträge auslaufen. Dem Spiel sollte diese Entscheidung gut tun, denn die Mannschaft auf dem Platz wollte die Meisterschaft holen. Schon früh begannen Fabian Schnellhardt & Co. den Sechzehner der Zwickauer zu belagern. Auch der überraschende Gegentreffer in der 15. Minute durch Patrick Wolf, der vom linken Eck des Strafraums einen Sahneschuss genau passend platzierte, änderte an dem Willen nichts. Ganz im Gegenteil, es schien die Zebras sogar nur noch weiter anzustacheln. So war es Fabian Schnellhardt, der Tugrul Erat auf der rechten Außenbahn freispielte. Die Flanke des Rechtsverteidigers erwischte Andreas Wiegel in der Mitte zum Ausgleich. Der Rechtsaußen des MSV Duisburgs war es auch, der kurz vor der Halbzeitpause einen Schnittstellenpass von Schnellhardt erlief und frei vor FSV-Keeper Johannes Brinkies einschieben konnte. Kurz darauf folgte die Kür.

Glamour, Glitzer und Gesang

Die weiteren Tore schossen Enis Hajri, Kingsley Onuegbu und Kevin Wolze – drei Spieler, die in den wackeligen Wochen der Duisburger auch mal Kritik einstecken mussten. Besonders schön war die Geste vom Deutsch-Tunesier Hajri, der sich nach seinem Kopfballtreffer erst von den Mannschaftskollegen feiern ließ, nur um sich kurz darauf herzlichst beim Publikum zu bedanken. Erinnerungen aus dem Niederrheinpokalspiel gegen den KFC Uerdingen sahen noch ganz anders aus. Hajris Geste beweist, dass sich der Zwist zwischen Fans und Mannschaft gelegt hat – alle haben sich gemeinsam dafür eingesetzt, die Meisterschaft zu gewinnen und das wird beiderseitig honoriert. Besonders bei der abschließenden Siegerehrung waren sich alle einig: So schlecht kann die Saison nicht gewesen sein! Begleitet von blau-weißem Konfettiregen und Luftschlangen streckte Kapitän Branimir Bajic die silberne Drittliga-Trophäe gen Himmel. Auch die Zwickauer Gäste, die zuvor ihre Mannschaft für eine unvergleichliche Rückrunde feierten, stimmten in den Applaus für den aktuellen Meister ein. Für die Meidericher ist es der erste Titel im deutschen Profi-Fußball. Ein Erfolg, für den die Fans des MSV Duisburg nach eigenem Bekunden die Uhren anhalten und diesen Augenblick für die nächsten 100 Jahre genießen wollen – so die große Choreografie vor der Partie. Ein Moment, über den sich auch Michael Tönnies wahnsinnig gefreut hätte.

   

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