MSV Duisburg: Ja ist denn schon Aufstieg?

Zwei Siege aus den letzten drei Spielen und der MSV Duisburg darf sich ab kommender Saison wieder Zweitligist nennen. Unter günstigen Umständen ist der Aufstieg sogar schon näher, als das Duisburger Umfeld aktuell glauben lässt. Denn richtige Aufstiegseuphorie ist irgendwie noch nicht zu spüren, aber die Verantwortlichen der Zebras bereiten sich schon auf alle Eventualitäten vor.

Verein appelliert an die Fans

Steht am Ende des Tages kein Sieg für den 1. FC Magdeburg zu Buche, bekommen die Zebras schon am Samstag den ersten Matchball zum Aufstieg auf dem Silbertablett serviert. Angesichts der gütigen Mithilfe im bisherigen Saisonverlauf wäre eine solche Situation kaum noch überraschend in dieser Liga. Alles, was dann noch fehlt, ist ein blau-weißer Sieg gegen die Sportfreunde aus Lotte. Irgendwie eine komische Situation, denn nach einer langen Saison mit einigen Formschwankungen ist der Aufstieg so plötzlich zum Greifen nahe, dass es fast schon wieder überraschend kommt. Eine kribbelige Atmosphäre mit Hoffen, Bangen und Wünschen, wie es sie vor zwei Jahren beim alles entscheidenden Heimspiel gegen Holstein Kiel gab, bleibt in dieser Spielzeit wohl aus. Damals stürmten die Duisburger ins Stadion, fieberten mit ihrer Mannschaft und platzten beinahe vor Freude, als Enis Hajri und Michael Gardawski einen 0:1-Rückstand drehten. Die Emotionen waren seinerzeit so groß, dass es die Fans nach Abpfiff nicht mehr auf den Rängen hielt – die Anhänger stürmten den Platz. Ein Szenario, dass die Verantwortlichen des MSV Duisburg bei einem möglichen Aufstieg am Samstag unbedingt verhindern wollen. "Es besteht zum einen immer die Gefahr, dass sich Menschen dabei verletzen. Dazu kommt: Wir haben beim Platzsturm nach dem Aufstieg 2015 gegen Kiel Schäden von über 25.000 Euro gehabt – und da sind die damaligen Schäden am Rasen, (…), noch gar nicht eingerechnet gewesen.", erläutert Geschäftsführer Peter Mohnhaupt die Situation auf der vereinseigenen Homepage. In diesem Sinne appelliert der Verein an seine Fans, einen Platzsturm gründlich zu überdenken. Immerhin ist der neue Rasen noch nicht sehr alt, eine Zerstörung des in dieser Spielzeit verlegten Grüns wäre ohne Frage rausgeschmissenes Geld.

18.000 Zuschauer erwartet

Möglicherweise kommt es dem Verein in dieser Angelegenheit sogar zu Gute, dass am Samstag kein ausverkauftes Stadion erwartet wird. Zum Duell mit dem inzwischen tabellarisch schwächsten Aufsteiger des Jahres werden rund 18.000 Zuschauer erwartet, was zwar immer noch über dem diesjährigen Schnitt liegt, aber keinesfalls den Rahmen sprengt. Besonders Mittelfeld-Bolide Baris Özbek hat vor diesen Fans noch etwas gegen Lotte gutzumachen. Im Hinspiel flog die Nummer 25 der Zebras denkwürdig vom Platz, wobei eine Rote Karte damals kaum ausgereicht hatte. Nach einer Monster-Sperre von acht Partien kam Özbek nur noch zu einem Kurzeinsatz gegen Holstein Kiel – dem Duell gegen Lotte wird er vermutlich reuevoll entgegenfiebern. Für Lotte ging es seit der ersten Begegnung mit den Zebras steil bergab, die Elf von Trainer Ismail Atalan rutschte von Platz 4 auf Platz 13 ab. Die beiden Mit-Aufsteiger aus Regensburg und Zwickau zogen in der Zwischenzeit an den anfänglich starken Lotteranern vorbei – bis zur Winterpause faszinierten die Sportfreunde noch mit rasantem Fußball und spielten folgerichtig sogar um die Spitzenplätze mit. Jetzt könnten sie in die Zebra-Geschichte als Aufstiegsgegner eingehen – wenn die Konkurrenz mitspielt und der MSV seine Hausaufgaben macht.

   

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