MSV Duisburg: Gruev freut sich auf Revanche

Am Freitagabend kann der MSV Duisburg noch ganz beruhigt zuschauen, wie der 1. FC Magdeburg die Möglichkeit zur Aufholjagd angeht. Erst danach wissen die Zebras, wie dringend sie die Punkte gegen den formstarken SV Wehen Wiesbaden brauchen, um den Verfolgern keine Chance im Aufstiegsrennen zu lassen. MSV-Coach Ilia Gruev freut sich auf das Spiel gegen die Hessen, gegen die es in der Hinrunde noch eine 0:3-Niederlage setzte. Nur gegen einen heutigen Bundesligisten verlor der 47-Jährige in seiner Trainerkarriere genauso hoch.

Erinnerungen ans Hinspiel

Am 22. April 2016 verlor der MSV Duisburg beim späteren Aufsteiger SC Freiburg in der 2. Bundesliga ebenfalls mit drei Gegentoren, ohne dabei einen eigenen Treffer zu erzielen. Die Karrieren der Torschützen Vincenzo Grifo, Maximilian Philipp und Nils Petersen gehen inzwischen in der Bundesliga weiter, während sich die Zebras über die Dritte Liga wieder für höhere Aufgaben empfehlen wollen. Eine 3:0-Auswärtsniederlage wiederholte sich dabei fast nie, hätte es da nicht diese eine Ausnahme im September gegeben. Damals traf SVWW-Innenverteidiger Steven Ruprecht nach einer halben Stunde per Elfmeter, bevor ein weiteres Standardtor den MSV in seiner Drangphase ausbremste. Nun steht die Revanche in der Schauinsland-Reisen-Arena an, wo Trainer Ilia Gruev noch nie so eine hohe Niederlage einstecken musste. Dementsprechend motiviert ist der Fußballlehrer für das Rückspiel und gibt auf der Homepage der Zebras die Richtung vor: "Ich kann mich noch gut an das Spiel erinnern. (…) Mit Wiesbaden haben wir definitiv noch eine Rechnung offen." Bei beiden Auswärtsschlappen standen beim MSV Duisburg zwei Profis auf dem Platz, die auch am Samstag wieder mitwirken können. Zum einen Vize-Kapitän Kevin Wolze – und zum anderen Baris Özbek. Der defensive Mittelfeldspieler könnte nach acht Spielen Sperre zum ersten Mal seit Anfang Dezember in den Kader der Zebras zurückkehren und gibt sich – wie gewohnt – kämpferisch: "Wiesbaden wird selbstbewusst zu uns fahren. Wir stehen aber auf dem ersten Tabellenplatz und haben nichts zu verschenken. Wir werden die drei Punkte einfahren."

Nur Nico Klotz fehlt – und Bajic?

Ob der 30-jährige Deutsch-Türke von Beginn an mitwirken darf, ist ungewiss. Tim Albutat hat seine Gelbsperre ebenfalls abgesessen und bildet für gewöhnlich die "Stamm-Doppel-Sechs" mit Fabian Schnellhardt. Das würde auch für Martin Dausch wieder einen Bankplatz bedeuten, obwohl der Ex-Berliner gegen die Reserve von Werder Bremen zuletzt stark aufspielte. Möglich ist, dass Dausch bei einer Rückkehr von Albutat auch auf den linken Flügel ausweicht und damit Andreas Wiegel oder Zlatko Janjic aus der Startelf drängt – Letzterer könnte wiederrum eine Alternative für den Sturm sein. Wie diese wenigen Überlegungen schon zeigen, hat Ilia Gruev am Wochenende wieder die Qual der Wahl auf vielen Positionen, einzig Rechtsverteidiger Nico Klotz wird definitiv ausfallen. Für ihn steht mit Fabio Leutenecker bereits ein klarer Ersatzmann bereit. Ein bisschen unsicherer bleibt die Situation bei Kapitän Branimir Bajic, der nach dem Jahreswechsel noch nicht richtig in Tritt kam. Abwechselnd musste sich der Abwehrchef mit Adduktorenproblemen und Erkältungen zurückhalten, könnte seinen Trainer aber nun langsam wieder in Entscheidungszwang bringen. In der Abwesenheit des MSV-Oldies hat sich nämlich Thomas Blomeyer auf dessen Position bewährt, sodass sich der 38-Jährige in Ruhe auf seine Gesundheit konzentrieren konnte. Zebra-Coach Ilia Gruev wird die breite Auswahl seines Kaders gefallen, schließlich kann der Deutsch-Bulgare jetzt wieder ganz entspannt seine Rotationsmaschine anschmeißen –  und die war bekanntlich in der Hinrunde schon äußerst erfolgreich.

   

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