MSV Duisburg: Gruev-Elf auf einem guten Weg

Sieben Mal spielte der MSV Duisburg seit 1963 in Münster, doch auf den ersten Auswärtssieg bei den Preußen müssen die Zebras weiter warten. Das 1:1-Unentschieden am Mittwoch ist bereits der fünfte Punkt aus einem denkbar schweren Auftaktprogramm. Die Spiele des MSV zeigen aber auch, dass für die Zebras sogar noch mehr drin gewesen wäre.

Gruevs Rotation, Bomheuers Wiedergeburt

Paderborn, Osnabrück, Münster – als der Spielplan der Drittliga-Saison 2016/17 bekannt gegeben wurde, deutete auf dem Papier alles auf einen schweren Auftakt für den MSV Duisburg hin. Drei Spiele später haben die Zebras bereits fünf Zähler auf dem Konto und damit eine Marke gesammelt, die vor den Spielen jeder MSV-Anhänger unterschrieben hätte. Bei der jüngsten Partie gegen Preußen Münster setzte Coach Ilia Gruev um, was er angekündigt hatte: die Rotationsmaschine wurde angeschmissen und er änderte seine Formation auf fünf Positionen. Besonders einer, von dem es die wenigsten erwartet hätten, zahlte dieses Vertrauen mit etwas Zählbarem zurück – aber alles der Reihe nach! Nachdem Preußen Münster zunächst die Anfangsminuten bestimmte, gab es kurz darauf Chancen auf beiden Seiten. Während Simon Brandstetter den Ball alleine vor Keeper Schulze-Niehues nicht vorbeibrachte (7.), parierte MSV-Torwart Mark Flekken wenig später vor Tobias Rühle (9.). Die Preußen investierten fortan mehr ins Spiel, scheiterten in Person von Adriano Grimaldi aber am gut aufgelegten Flekken (15.). Dann ein Eckball für den MSV, Zlatko Janjic bringt ihn weit herein – und mit Dustin Bomheuer köpft ein Innenverteidiger, der schon längst nicht mehr beim MSV sein sollte, das Führungstor. Der Zweitliga-Vertrag des 25-Jährigen lief aus und sollte ursprünglich nicht für die neue Saison verlängert werden, doch der MSV gab dem Eigengewächs noch eine Chance, die "Bomi" nun nutzte. Wie sein unvergessener Ausgleichstreffer gegen den 1. FC Köln in der Zweitliga-Partie vom 22. April 2013 wohl ein Treffer, den die MSV-Fans nicht so schnell vergessen werden.

Fragwürdiger Elfmeter, zufriedene Fans

Die Führung verlieh den Gästen fortan Sicherheit, sodass der MSV immer besser ins Spiel fand und mehrere hochkarätige (Konter-)Chancen generierte. Wie schon in der Partie gegen Osnabrück offenbarten die Zebras jedoch eine Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Kasten und konnten das Spiel nicht rechtzeitig für sich entscheiden. So kam es, wie es im Fußball oft kommt – wenn man die Dinger vorne nicht macht, bekommt man sie hinten rein. Nach einer Flanke in den Strafraum traf Kevin Wolze den Ball mit der Hand, Elfmeter. Eine harte Entscheidung, denn das Schiedsrichtergespann hätte auch ein Foul an Wolze ahnden können. Amaury Bischoff ließ sich die Einladung nicht entnehmen und verwandelte gekonnt zum Ausgleich. Anschließend wollten beide Mannschaften den Sieg holen, doch die beste Chance der Schlussphase vergab Grimaldi (88.), als er einen Kopfball knapp am Kasten der Zebras vorbeisetzte. Die Preußen aus Münster sammelten somit ihren ersten Punkt mit dem ersten Saisontor, beim MSV Duisburg sind aber trotz des entgangenen Sieges immer noch alle Zeichen auf den Aufstieg gesetzt. Obwohl bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison mehr für die Zebras auf dem Punktekonto möglich gewesen wäre, sind die Anhänger des Vereins zufrieden. Das liegt nicht zuletzt an der gefälligen Spielweise, die sich unter Trainer Gruev kontinuierlich verbessert hat. Jetzt gilt es nur noch, dies auch in Bares umzumünzen.

   

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