MSV Duisburg: Grlic glaubt nicht an reguläres Saisonende
Mit 260.000 Euro pro Geisterspiel bezifferten die Verantwortlichen des MSV Duisburg zu Wochenbeginn den wirtschaftlichen Wert, den eine Saisonfortsetzung ohne Zuschauer den aktuellen Tabellenführer kosten würde. Darum wird es am Montag auch in der außerordentlichen Managersitzung beim DFB gehen.
"Werden wir noch sehen"
Die Gesundheit steht über allem – mit diesem Statement eröffneten die Verantwortlichen des MSV Duisburg um Geschäftsführer Michael Klatt, Sportdirektor Ivica Grlic und Cheftrainer Torsten Lieberknecht die Pressekonferenz am Donnerstag. Statt über das verlegte Spiel bei 1860 München zu sprechen, war selbstverständlich die aktuelle Situation in der 3. Liga das Thema. "Mein Gefühl sagt mir, dass die Saison höchstwahrscheinlich nicht zu Ende gespielt wird", gab Grlic dabei einen Einblick in sein persönliches Empfinden. Was DFB und Vereinsvertreter in der Sondersitzung am Montag entscheiden, das "werden wir aber noch sehen".
Als Tabellenführer möchten die Meidericher nicht über mögliche Saisonabbruchs-Szenarien spekulieren, erst Recht nicht befürworten. "Wir wollen einen fairen, sportlichen Wettbewerb und nicht die Schlagzeile lesen, dass der MSV jetzt gerne die Saison abbrechen will, weil sie Tabellenführer sind", betonte Michael Klatt und verwies darauf, dass die präferierte Lösung der Duisburger eine Saisonverlängerung sein wird.
Drei Aspekte zu klären
Klatt machte aber auch klar: "Es ist eine Situation, die für uns alle neu ist. Für die gibt es keinen Plan in der Schublade, den wir jetzt Eins zu Eins umsetzen können." Dass die beiden kommenden Spieltage abgesagt wurden, da waren sich die Verantwortlichen einig, sei vorerst die richtige Entscheidung gewesen. "Es hat aber niemand die Glaskugel, dass wir nachher sagen können, das wäre die beste Lösung gewesen", bat Klatt gleichzeitig auch um Verständnis für die Entscheidungen des DFB.
Dass es am Montag auf Anhieb eine Lösung für den weiteren Saisonverlauf geben wird, damit rechnete der Geschäftsführer nicht. Wirtschaftlichkeit, sportliche Integrität und Gesundheit sind die übergreifenden Themen, die miteinander vereinbart werden müssen. "Natürlich ist das keine schöne Situation, aber wir müssen Maßnahmen treffen", ergänzte Grlic daher, dass ein Königsweg für alle Aspekte schwierig werden wird.