MSV Duisburg: Geduldsprobe, Teil 4

Zum dritten Mal in Folge ging der MSV Duisburg am Samstagnachmittag mit einem 0:0-Unentschieden vom Platz und ist damit seit vier Spielen torlos. Auch am Bornheimer Hang, dem heutigen Volksbank Stadion in Frankfurt, konnten die Zebras keinen eigenen Treffer erzielen und verpassten somit erneut einen wichtigen "Dreier" im Aufstiegskampf. Andererseits wurde gegen den bis dato torstärksten Gegner der Liga wieder einmal die "Null gehalten", womit ein weiterer Konkurrent auf Distanz gehalten wird.

Kein Glück im Abschluss

Mit 24 Treffern war der FSV Frankfurt bis Samstag die torreichste Mannschaft der Liga. Der Meidericher Spielverein ist von dieser Quote noch weit entfernt und trotzdem überthronten die Duisburger den Aufstiegs-Konkurrenten mit ihrer Abwehrfestung. Obwohl die Frankfurter zu guten Chancen kamen, beispielsweise sogar in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit, ist derzeit einfach kein Vorbeikommen an Kapitän Branimir Bajic und seinem Bollwerk. Geduldig müssen die Fans vom MSV aber sein, wenn es um die eigene Offensive geht, denn seit nunmehr 370 Minuten ist den Zebras kein eigener Treffer mehr gelungen. Damit stehen die Duisburger in der Liga allerdings nicht alleine da – der SC Paderborn 07 hat sogar 15 Minuten länger kein Tor mehr erzielt. Der Unterschied zwischen den beiden Zweitliga-Absteigern ist in der Tabelle mehr als deutlich: während die Paderborner bereits den Super-GAU vor Augen haben und den dritten Abstieg in Folge fürchten, thront der MSV trotz Torflaute vom Spitzenplatz. Einzig und allein deswegen ist das Umfeld bei den Zebras noch ruhig, denn die Geduld der Fans ist allmählich aufgebraucht, man will endlich den Spitzenreiter als solchen auch erkennen können. Gegen den FSV Frankfurt hat sich die Elf von Trainer Ilia Gruev vermutlich auch genau das vorgenommen, denn die Anfangsphase dominierten die Zebras – hier war auch die gute Spielanlage und die Ballbehandlung erkennbar, die sich die Blau-Weißen inzwischen angewohnt, aber zuletzt viel zu selten eingesetzt haben. Mit fortschreitender Zeit wurde die Partie ausgeglichener mit Chancen auf beiden Seiten. Vor allem nach rund einer Stunde gab es die größten Möglichkeiten für den MSV Duisburg, drei Hundertprozentige in einer Szene, die mit einem Fallrückzieher von Andreas Wiegel ihren Höhepunkt fanden. FSV-Keeper Sören Pirson hatte reflexartig die Hand an der richtigen Stelle, sodass die Pechsträhne vom MSV weitergeht.

Gruevs Möglichkeiten

Seit dieser Szene, in der Sören Pirson das Unmögliche möglich machte, geistert das Wort "Torfluch" durch die Medien. Davon wollen die Verantwortlichen und die Spieler vom MSV Duisburg allerdings nichts wissen. "Ob nun die Stürmer oder die Verteidiger – momentan fehlt uns einfach das nötige Glück vor dem Kasten", kommt Innenverteidiger Dustin Bomheuer in der "WAZ" zu dem Schluss, dass man so etwas nicht trainieren könne. Aber alte Fußballweisheiten besagen, man könne sich Glück erarbeiten – was kann Trainer Ilia Gruev also tun? In erster Linie seinem Personal vertrauen. Sportdirektor Ivica Grlic gab unlängst bekannt, das im Verein ohne Winterneuzugänge geplant werde. Das sollte den vorhandenen Stürmern Selbstvertrauen geben, denn offensichtlich glaubt man an ihre Qualitäten. Außerdem hat Mittelfeld-Regisseur Fabian Schnellhardt seine Rot-Sperre nun abgesessen, im nächsten Spiel kann er wieder für kreative Momente sorgen. Und sonst? Forderungen der Fans, Zlatko Janjic oder Thomas Bröker bräuchten eine Pause oder Kingsley Onuegbu müsse von Beginn an ran – all diese Maßnahmen wurden bereits in die Tat umgesetzt. Was gegen den FSV nur noch fehlte, ist am Ende das Quäntchen Glück und das wird für die Fans auch weiterhin eine Geduldsprobe bleiben.

   
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