MSV Duisburg feiert: "Klassenerhalt zu 99,9 Prozent sicher"
Obwohl der MSV Duisburg seit acht Spielen keinen Sieg mehr eingefahren hatte, ließen die Zebras in Bayreuth überhaupt nichts mehr anbrennen. Wieder war eine Leistungssteigerung nach der Pause ausschlaggebend. Die Elf von Torsten Ziegner feierte somit nach dem 4:0-Auswärtssieg den "99,9-prozentigen Klassenerhalt", der vor allem vom Physiotherapeuten der Mannschaft begleitet werden wird.
Doppelte Freude im MSV-Team
Niklas Kölle hatte nach Abpfiff gut lachen. Der Außenverteidiger, der seit wenigen Wochen als offensiver Linksaußen aufgeboten wird, steuerte zwei Tore und eine Vorlage zum deutlichen 4:0-Sieg in Bayreuth bei. Die Ankündigung von Cheftrainer Torsten Ziegner, dass es die Zebras auf der Rückfahrt nach Duisburg krachen lassen dürfen, erheiterte den 23-Jährigen zusätzlich. "Also wenn der Trainer das sagt, dann müssen wir das so annehmen", lachte Kölle in die Kamera von "MagentaSport". Hintergrund: Ein Physiotherapeut der Zebras freut sich über die frische Vaterschaft.
"Er hat versprochen, dass die Jungs so viel Bier kriegen wie sie wollen, wenn wir gewinnen", schmunzelte Torsten Ziegner ebenfalls nach Abpfiff – und nannte damit einen von zwei Gründen, warum bei den Duisburgern gefeiert werden darf. "Zum anderen haben wir den Klassenerhalt nun zu 99,9 Prozent sicher", fügte der MSV-Coach entsprechend hinzu. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt bei vier ausstehenden Spielen nun schon zehn Punkte.
"Bisschen Glück war schon dabei"
Den Grundstein für die Feierlichkeiten legte die Mannschaft selbst. Schon früh erzielte Kölle den ersten Treffer nach einer "überragenden Flanke" von Marvin Ajani. "Ich habe geglaubt, dass es uns Ruhe uns Sicherheit geben wird. Das war leider nicht der Fall. In beide Richtungen waren wir – meines Erachtens – viel zu nachlässig", kommentierte Ziegner später, dass die erste Halbzeit der Duisburger wieder einmal schwankend war. "Wir hatten in der einen oder anderen Situation das Glück, dass Bayreuth nicht konsequent zu Ende gespielt hat." Mit Korrekturen in der Halbzeitpause drehte der MSV, fast schon naturgemäß inzwischen, nach dem Seitenwechsel auf.
Und wieder war es Kölle, der erst von einem Ausrutscher in der Bayreuther Defensive profitierte und in der Schlussphase den Sonntagsschuss von Rolf Feltscher auflegte. "Ein bisschen Glück war schon dabei, das muss man so sagen. Aber braucht man auch mal, oder?", stellte der Außenbahnspieler die passende Gegenfrage. Nun stehen die Zebras vor einem entspannten Saisonausklang, den es in dieser Form in den letzten Jahren nicht gegeben hat. Möglichst viele Punkte versprach Ziegner dennoch – zumal der MSV mit Duellen gegen Mannheim und Saarbrücken noch eine durchaus entscheidende Rolle im Aufstiegsrennen einnehmen kann.
Mai-Ausfall und Finanzlücke kompensieren
Sebastian Mai wird aber wohl nicht mehr mitwirken können. Aufgrund von muskulären Problemen fiel der Abwehrchef kurzfristig aus, eine Diagnose stand nach Spielschluss noch aus. "Es ist vermutlich ernsterer Natur", bestätigte Ziegner lediglich, von einer Ausfallzeit von mehreren Spielen sei auszugehen. Zuversicht hatte der MSV-Coach nach dem Klassenerhalt bezüglich der Finanzlücke, die für die Lizenzierungsunterlagen noch geschlossen werden muss. "Wir sind trotzdem entspannt, uns schlackern nicht die Knie", erklärte Ziegner mit Bedacht. "Ich bin der Meinung, dass die Geschäftsführung das erledigen wird. Dann werden wir nächstes Jahr auch Spieler dazu bekommen, die uns helfen werden."