MSV Duisburg: Ein Königreich für ein Tor

Lange genug hat der MSV Duisburg von den Ergebnissen der Konkurrenz profitiert, am Samstag soll im Heimspiel gegen den VfR Aalen endlich wieder der Knoten platzen. Die Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Ilia Gruev rühren längst nicht mehr allein von der andauernden Torflaute her, denn zusätzlich fallen bei den Zebras gleich sechs Spieler auf einen Schlag aus. Während das Team von der Wedau bislang wenige Personalprobleme hatte, kommt es jetzt knüppeldick.

Verfolgerfeld wird immer dichter

Nur noch vier Spiele, dann ist Weihnachten. Die Fans vom MSV Duisburg wären garantiert nicht abgeneigt, wenn ihre Mannschaft ihnen trotzdem schon vorher wieder ein Tor schenkt. Das Problem der Zebras ist schnell erklärt – die Bude vorne wird einfach nicht gemacht. Dass die Zeichen der Zeit beim MSV jeder erkannt hat, steht außer Frage, denn niemanden wird die Torlosigkeit mehr stören, als die Spieler und Verantwortlichen selbst. "Wir nehmen uns vor, zu gewinnen und dafür müssen wir auch ein Tor schießen", wiederholt Innenverteidiger Dustin Bomheuer gebetsmühlenartig auf der Homepage der Zebras, dass die aktuelle Flaute auch an den Nerven der Spieler zerrt. MSV-Coach Ilia Gruev geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er die Hauptsorge direkt anspricht: "Ich rechne im Heimspiel immer mit den Fans. Wir werden alles geben, um sie glücklich zu machen." Wie jeder andere weiß auch der Trainer, dass die Geduld der Fans in den letzten Wochen strapaziert wurde. Um ein Kippen der Stimmung zu verhindern, müssen die Duisburger wieder treffen – ansonsten ist der Spitzenplatz auch bald weg. Bislang konnten die Zebras sich auf ihr Glück verlassen, dass in dieser ausgeglichenen Liga jeder jeden schlagen kann. So hat beispielsweise der VfL Osnabrück in den letzten drei Spielen auch nur zwei Punkte erzielt und damit drei gute Möglichkeiten verpasst, die Zebras von der Spitze zu verdrängen. Aber diese Strähne dürfte bald vorbei sein, denn das Verfolgerfeld wird immer größer und immer dichter. Ohne Tore könnten die Zebras ganz schnell durchgereicht werden.

Sechs Ausfälle bereiten Sorgen

Hätte, wenn und aber gibt es im Fußball bekanntlich nicht – noch stehen die Meidericher auf Platz Eins und das dank ihrer hervorragenden Abwehr auch zurecht. Bevor sich die Sorgen also auf verschiedene Zukunfts-Prognosen verstreuen, müssen Coach Ilia Gruev und sein Team erst einmal die gegenwärtigen Probleme bewältigen. Neben dem Langzeitverletzten Dan-Patrick Poggenberg kommt es nämlich knüppeldick im Personalplan der Zebras. Schon letzte Woche gegen den FSV Frankfurt fehlte Stürmer Stanislav Iljutcenko, der das bislang letzte Tor für die Zebras schoss, und aufgrund einer Bänderverletzung im Sprunggelenk wird sich daran auch vor der Winterpause vermutlich nichts mehr ändern. Mindestens genauso lange fällt Linksverteidiger Kevin Wolze aus, der sich gegen die Hessen einen Teilriss des Innenbandes zuzog. Neuzugang Fabio Leutenecker, eigentlich Rechtsverteidiger, wird damit in die Startelf rücken. Vorne fehlen den Zebras außerdem noch Thomas Bröker (Rückenbeschwerden) und Martin Dausch (Magen-Darm-Infekt). Es kommt fast schon einer Hiobsbotschaft gleich, dass ausgerechnet jetzt auch Fabian Schnellhardt mit einem grippalen Infekt ausfällt. Der 23-Jährige hat seine Rotsperre nach drei der vier torlosen Spiele abgesessen und war die große Hoffnung auf kreative Momente. Im bisherigen Verlauf der Saison wurden die Zebras weitestgehend von Verletzungen verschont – jetzt kommt es dafür Schlag auf Schlag. Bei einem Kader mit 22 Feldspielern steht damit quasi schon fest, wer am Samstag die Tore schießen muss – zur Not muss halt wieder Keeper Mark Flekken ran.

 

   

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