MSV Duisburg: Dress-Code "Weiße Weste"
Die Anzahl der Mannschaften, die den MSV Duisburg in dieser Spielzeit noch überholen könnten, ist in den letzten Tagen überschaubarer geworden. Nach dem Sieg über den Chemnitzer FC haben die Zebras am Samstag wieder die Chance, einen weiteren ihrer Verfolger auf die Bretter zu schicken. Denn mit dem SSV Jahn Regensburg ist nicht nur der erfolgreichste Drittliga-Aufsteiger beim Tabellenführer zu Gast, sondern auch noch einer der wenigen ernsthaften Konkurrenten um die Spitzenplätze. Die Oberpfälzer kommen nämlich mit der stärksten Offensive der Liga.
Beste Offensive trifft beste Defensive
In der Rückrunde schwächeln die beiden Mannschaften, die am Samstag das Duell der stabilsten Abwehr und des gefährlichsten Sturms gegeneinander austragen werden. Elf Treffer fing sich der MSV Duisburg bislang, davon allein sieben Stück in den letzten vier Partien. Beim SSV Jahn Regensburg sieht die Statistik nicht ganz so dramatisch aus, die Oberpfälzer haben bereits 14 Tore im neuen Jahr erzielt – ihre Spitzenplätze, die beide Mannschaften über die Summe der Halbserien gesehen innehalten, wackeln dennoch. Nur ein Team kann im direkten Aufeinandertreffen etwas daran ändern. Die Ambitionen der Regensburger werden dabei kaum unter denen des aktuellen Tabellenführers liegen. In der letzten Woche verkündete der Drittliga-Aufsteiger gleich drei Vertragsverlängerungen, darunter die der stotternden Offensiv-Kanone Jann George. Der 24-jährige Ex-Fürther gehört seit dieser Saison zum festen Bestandteil des Jahn-Angriffs, sammelte jeden seiner 14 Scorer-Punkte aber vor dem Jahreswechsel. Wesentlich gefährlicher präsentieren sich aktuell die drei Stürmer Iljutcenko, Brandstetter und Onuegbu bei den Zebras. Gemeinsam erzielten sie vier der sechs Treffer bei den doppelten 3:2-Siegen des MSV und haben damit endgültig den lästigen Torfluch in die Geschichtsbücher verbannt. "Natürlich gefällt es mir, dass jetzt alle drei treffen. Sie harmonieren richtig gut. Klar ist derjenige, der dann nicht spielt, enttäuscht, aber er gibt dann wieder Gas und macht kein langes Gesicht", freut sich auch Trainer Ilia Gruev gegenüber der "RevierSport" über den neuen Offensivdrang seiner Mannschaft.
Zebras wollen zu Null spielen
"Die vier Gegentore in den vergangenen beiden Spielen ärgern mich natürlich. Ich hoffe, dass wir jetzt wieder die Balance zwischen dem Tore schießen und der Defensive haben", führt der Coach unmittelbar auf der Vereinshomepage weiter aus. Der neue Dress-Code bei den Zebras soll wieder "Weiße Weste" lauten, denn davon sammelte Torhüter Mark Flekken in der letzten Zeit eher wenige. Mit 14 "Zu-Null-Partien" führt der Niederländer die Statistik der Dritten Liga immer noch an, doch Fabian Bredlow vom Halleschen FC ist ihm schon dicht auf den Fersen. Sollte den Zebras ausgerechnet gegen die offensivstärkste Mannschaft wieder die "Null" gelingen, gäbe es wieder ein Argument weniger gegen den Aufstieg. In eine leichte Bredouille gerät Ilia Gruev bei der Kaderzusammenstellung für Samstag dann, wenn es um die U23-Regel geht – mit Fabian Schnellhardt (5. gelbe Karte) und Thomas Blomeyer (Muskelverletzung im Oberschenkel) fallen zwei der wenigen U23-Kicker der Zebras definitiv aus. Neben Mo Cisse, der den Platz auf der Bank schon öfters in dieser Saison ausfüllte, wird auch U19-Mittelfeldspieler Lukas Daschner in den Profi-Kader des MSV rücken. Auch der junge Daschner kann dann möglicherweise dazu beitragen, dass die kommende englische Woche besser startet, als die Letzte. Denn sollten die Zebras den SSV Jahn Regensburg auf Abstand halten, wird der Verfolgerkreis wieder etwas dünner.