MSV Duisburg: Das Zünglein an der Waage

Mit großen Schritten bewegt sich der MSV Duisburg weiter auf die 2. Bundesliga zu, die magischen Sieben-Meilen-Stiefel haben die Zebras aber Zuhause gelassen. Das Saisonfinale verspricht noch einmal spannend zu werden, denn ausgerechnet der VfR Aalen könnte am Ende das Zünglein an der Waage sein. Das Team von Peter Vollmann stünde aus sportlicher Sicht auf Platz fünf – das können sie spielerisch auch zeigen.

Kein Aufstieg am Wochenende

Die Rechnung beim MSV Duisburg ist ganz einfach. Selbst bei den besten Ergebnissen aus Sicht der Zebras käme die Mannschaft von Ilia Gruev am Ende des Spieltages auf maximal acht Punkte Vorsprung. Da sich Regensburg und Kiel im direkten Duell gegenüberstehen, wird eine der beiden Mannschaften zwangsweise einen Aufstieg der Zebras bei einem Sieg in Aalen verhindern. Andernfalls wäre der MSV nur noch über die Tordifferenz zu schlagen gewesen. Die berüchtigten Sieben-Meilen-Stiefel aus der gleichnamigen Redensart tragen die Kicker in Blau-Weiß dabei nicht unbedingt. Kleiner Exkurs: In der Mythologie verleihen Sieben-Meilen-Stiefel ihrem Träger die magische Kraft, große Entfernungen möglichst schnell zu überwinden. Angesichts des gesamten Saisonverlaufs der Dritten Liga 2016/17 haben wohl nur die Zwickauer diese Stiefel gepachtet. Die Zebras müssen daher ganz herkömmlich den harten Weg nehmen und die nächste Hürde stemmen – den VfR Aalen. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg erhält im Aufstiegskampf eine wichtige Rolle, denn obwohl sie sportlich auf Platz fünf stehen und noch munter selbst mitmischen könnte, setzt eine Neun-Punkte-Strafe den Verein quasi matt. Dennoch können die Aalener zum großen Spielverderber werden, denn in den letzten vier Partien spielen sie gegen den MSV Duisburg und den 1. FC Magdeburg. Rein spielerisch wird die Mannschaft von Peter Vollmann wohl mit beiden Gegnern auf gleicher Höhe sein.

Hajris besondere Tore

"Uns erwartet keine einfache Aufgabe. Trotz der finanziellen Probleme spielt der VfR eine gute Saison. Sie haben die drittbeste Abwehr. Fehler dürfen wir uns nicht erlauben", hat auch Trainer Ilia Gruev die Vorzeichen des Spiel gegenüber der "WAZ" richtig erkannt. Aalen ist tabellarisch die größte Hürde, die der MSV Duisburg im Saisonendspurt nehmen muss. Erst ein einziges Mal spielten die Zebras in der Scholz Arena, im Dezember 2012 schoss Kevin Wolze den Siegtreffer und führte seine Mannschaft damals über den Strich in der 2. Bundesliga. Dahin wird der Linksverteidiger auch in der nächsten Saison wollen, gegen Aalen heute kann der Vize-Kapitän aber noch nicht wieder mitwirken. Die Sperre durch seine Rote Karte gegen Halle wirkt noch, sodass der erfolgreiche Enis Hajri wieder auf der ungewohnten Position als linker Abwehrmann ran darf. "Viele hatten mich schon abgeschrieben. Aber mit mir ist immer noch zu rechnen", freute sich der Deutsch-Tunesier, nachdem er sich mit einem Tor und einer Vorlage gegen den FSV Frankfurt überraschend gut verkauft hatte – und Enis Hajri ist in Duisburg immerhin bekannt für seine wichtigen Tore. So wie schon vor zwei Jahren gegen Holstein Kiel. Weiterhin muss Gruev auf die üblichen Verdächtigen verzichten: Dan-Patrick Poggenberg und Nico Klotz fallen genauso aus, wie Thomas Blomeyer. Spannend bleibt die Frage, ob Tim Albutat und Ahmet Engin in die Startelf rücken, denn besonders der Ex-Freiburger gab der Partie gegen Frankfurt eine gewisse Sicherheit vor der Abwehr – und vor allem Fabian Schnellhardt die Räume, die der Spielweise des Mittelfeld-Regisseurs am besten entgegenkommen. Da wird dann auch ein Enis Hajri zum Mann für die wichtigen Dinger.

   

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