MSV Duisburg: Dann halt in Köln!

Der MSV Duisburg kratzt am Aufstieg in die 2. Bundesliga! Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Aufsteiger Lotte wissen die Zebras, dass ihnen ein einziges Tor gegen die Sportfreunde fehlte, um das Schiff über die Ziellinie zu schaukeln. Dabei musste die Elf von Trainer Ilia Gruev ganze 90 Minuten bangen, bevor Kingsley Onuegbu das Team erlöste und ein Nervenflattern verhinderte.

Fans und Spieler können es gemeinsam

Nordkurve. Die Fans sind von der ersten Minute an hellwach. Daran ändert auch die frühe Führung für die Kieler im Parallelspiel nichts. Knapp 17.000 Zuschauer brüllen ihre Mannschaft lautstark nach vorne – und die folgt den Gesängen. Schon in der ersten Viertelstunde kamen die angestachelten Zlatko Janjic (7. Minute) und Tim Albutat (8.) zu aussichtsreichen Chancen. Lotte-Keeper Benedikt Fernandez steht aber genauso parat, wie bei einem Flachschuss von Linksverteidiger Enis Hajri (18.), der den Vorzug vor dem wieder einsatzbereiten Kevin Wolze erhielt. Die Sportfreunde machten fortan die Räume enger und stellten den MSV damit vor seine größte Herausforderung: Die Wege und Mittel zu Torchancen zu finden. Dazu sollte auch Baris Özbek in seinem ersten Startelf-Einsatz des Jahres beitragen. Genau der Baris Özbek, der im Hinspiel für eine historische Rote Karte in der Dritten Liga sorgte und im Rückspiel nun das Vertrauen von Trainer Ilia Gruev bekam. Und auch das der Fans, die dem 30-jährigen Mittelfeldspieler seinen lange zurückliegenden Fauxpas mit lautstarken Rufen verziehen. Ein anderer, der am Folgetag seinen Dreißigsten überschritt, hatte nach einer knappen halben Stunde die beste Chance der ersten Halbzeit – Zlatko Janjic. Ein Schuss des Deutsch-Bosniers aus der eigenen Hälfte konnte Keeper Fernandez erst auf der Linie klären, weil er zuvor weit vor seinem Kasten stand. Eine Führung für den MSV Duisburg zur Pause wäre nicht unverdient gewesen, erst Recht nicht nach dem Seitenwechsel. Fabian Schnellhardt scheiterte an der Latte (52.) und Enis Hajri verpasste mit seinem Kopfball nur knapp den Kasten (53.). Dann wurde es, man konnte es als MSV-Fan schon irgendwie erahnen, wieder komplizierter.

Fünf vor Sechs

Auf den Rängen verbreitete sich die Nachricht des Magdeburger Führungstreffers wie ein Lauffeuer. Der FSV Frankfurt konnte allerdings schnell ausgleichen, sodass dem MSV Duisburg zu diesem Zeitpunkt nur ein einziger Treffer zum Aufstieg fehlte. Aber es kam ganz anders, denn nach einem Tiefschlaf in der eigenen Abwehrreihe konnte Saliou Sané eine scharfe Hereingabe zur Lotter Führung einschieben (70.). Den Schock mussten die Zebras erst einmal verdauen, die letzten 20 Minuten drohten sich kurzzeitig in ein hektisches Ballgeschiebe zu verwandeln. Obwohl die Tabellenführung verloren und der Atem des 1. FC Magdeburg deutlich zu spüren war, standen die Fans geschlossen hinter ihrer Truppe. "Alle haben gemerkt, dass keine Pfiffe kamen. Aber die hätten uns ja auch nichts gebracht. Wir können den Aufstieg nur gemeinsam mit den Fans schaffen", stellte auch Janjic nach dem Spiel gegenüber der "WAZ" fest. Gemeinsam jubelten sie den Ball schließlich in der 91. Minute ins Tor, als Kingsley Onuegbu die Kugel an Fernandez vorbeidrückte – und damit das Tabellenblatt plötzlich wieder neu mischte. Denn statt fünf vor Zwölf stehen die Zebras jetzt bei fünf vor Sechs – fünf Punkte Vorsprung bei noch sechs ausstehenden Zählern. "Wenn wir ein Ziel haben, dann ist es, den Aufstieg so schnell wie möglich klar zu machen. Wir fahren nicht nach Köln um Unentschieden zu spielen", gibt sich Torschütze Onuegbu gegenüber der "WAZ" trotzig und schwört damit Mannschaft und Publikum euphorisch auf die nächste Aufgabe ein – Heimspiel in Köln.

   
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