MSV Duisburg: Bier kaltstellen oder selbst zittern?

Zwei Spiele stehen noch aus, dann herrscht Gewissheit. Wie schon vor zwei Jahren kann der MSV Duisburg den Aufstieg aber schon am 37. Spieltag aus eigener Hand perfekt machen. Angesichts dieser Möglichkeit wird das Südstadion von Fortuna Köln heute wohl zum Austragungsort für ein Zebra-Heimspiel. Bis zu 7.000 Gästefans werden in der Dom-Stadt erwartet und die wollen alle nur eines sehen – den wichtigen Auswärts-Dreier, der die Meidericher ans Ziel führt.

Bier kaltstellen oder selbst zittern?

Ob das Bier in Duisburg schon kaltgestellt wurde? Vermutlich. Ein Sieg im Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln wird den Zebras nämlich definitiv zum Aufstieg verhelfen. "Am letzten Spieltag waren wir auf fremde Hilfe angewiesen, jetzt haben wir alles in der Hand und wissen, was zu tun ist", setzt sich MSV-Trainer Ilia Gruev gegenüber der "WAZ" klare Ziele für die heutige Partie. Dass die Zebras am letzten Spieltag bereits den Matchball im eigenen Stadion vergeben haben – Magdeburg und Aalen verpassten ihre notwendigen Siege – spielt eine Woche später keine Rolle mehr. Aus fünf Punkten Vorsprung bei neun offenen Zählern wurden immerhin fünf Punkte bei sechs offenen Zählern. Um den Vorteil dieser Situation zu erkennen, braucht es keinen Mathe-Leistungskurs. Was die Fans immer noch ein bisschen zittern lässt, sind mögliche Was-wäre-wenn-Situationen: Eine Niederlage in Köln würde das Nervenkostüm in Duisburg auf die Zerreißprobe stellen. Um so ein Szenario zu verhindern haben sich knapp 7.000 Zebra-Fans in Köln angekündigt, um ihre Mannschaft in jeder erdenklichen Szene zum Aufstieg zu peitschen. Damit verwandelt sich das Südstadion am heutigen Samstag wohl zur Auswärtspartie für die heimischen Kölner, womit der MSV Duisburg zugleich einen neuen Gäste-Rekord aufstellen könnte.

Plan A, B und C

Aufstieg mit Rekord? Das ist Plan A für die Zebras. In allen anderen Szenarien müssen die Konkurrenten aus Regensburg und Magdeburg erst einmal mitspielen. Letztere sind bei der schwierigen Auswärtspartie in Aalen gefordert, wo die Meidericher selbst vor zwei Wochen noch eine Niederlage einstecken mussten. Sollten die beiden Verfolger ihre Matches also nicht gewinnen, reicht den Duisburgern auch schon ein Unentschieden in Köln – unter ganz besonderen Umständen steigt der MSV sogar sieglos auf, nämlich wenn die Konkurrenten jeweils nur Unentschieden holen. Das Team um Ilia Gruev hat somit alle Karten selbst in der Hand und die Vorzeichen gegen Fortuna Köln stehen ohnehin gut: In drei Drittliga-Partien haben die Zebras noch nie einen Punkt verloren, geschweige denn ein Gegentor gegen die Rheinländer kassiert. Die 7.000-Gästefans, von denen vermutlich jetzt schon einige auf der A3 im Stau stehen könnten, dürfen sich also Hoffnung machen. Mit nach Köln fährt auch wieder Torjäger Stanislav Iljutcenko. Der Deutsch-Russe, dessen Vertrag sich per Option verlängert hat, hat seine Gelbsperre abgesessen und will gegen die Kölner wieder angreifen. Ob er sich am Ende des Tages zum neuen Aufstiegshelden entwickelt, wird sich noch zeigen. Enis Hajri kennt dieses Gefühl bereits – er schoss seinerzeit den wichtigen Ausgleichstreffer gegen Holstein Kiel und erinnert sich auf der Vereinshomepage gerne daran: "Jeder freut sich darauf, das gleiche wie vor zwei Jahren zu erleben. Das war einfach der Wahnsinn."

   

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