MSV Duisburg: Aufstiegsträume jetzt amtlich

Mit einem 1:1-Unentschieden verabschiedete sich der designierte Herbstmeister MSV Duisburg beim FSV Zwickau in die Winterpause. Der Spitzenreiter lieferte gegen die Sachsen zwar keine so souveräne Leistung wie zuletzt gegen Lotte und Köln ab, dennoch konnten die Duisburger einen weiteren Punkt für die Mission "Aufstieg" sammeln. Wer nach der Hälfte der Spiele an der Tabellenspitze steht, kann sich berechtigte Hoffnungen auf die 2. Bundesliga machen – und genau das wird ab jetzt die Marschrichtung sein.

Aufstieg offiziell das Ziel

"Wir wollen aufsteigen", formulierte Sportdirektor Ivica Grlic die Zielsetzung der Zebras nach dem Ende der Hinrunde in der "WAZ" so deutlich, wie schon lange nicht mehr. Noch nie hat es einer Mannschaft sonderlich viel geholfen, schon vor Saisonbeginn die hochgesteckten Ziele zu kennen, denn der daraus resultierende Druck wirkt sich in vielen Fällen eher negativ auf die spielerische Leistung aus. Der MSV Duisburg hat die Favoritenrolle in der Dritten Liga dagegen schon sehr früh angenommen, auch wenn das Wort "Aufstieg" nie offiziell gefallen ist. Das ändert sich jetzt – und das auch zu Recht. Im letzten Spiel der Hinrunde erkämpften sich die Duisburger einen weiteren Auswärtspunkt beim FSV Zwickau. Der Abstiegskandidat warf alles in die Waagschale, sodass sie dem bereits feststehenden Herbstmeister leidenschaftlich einen Punkt abtrotzen konnten. In der Defensive tauschte Trainer Ilia Gruev vor der Partie Enis Hajri gegen Fabio Leutenecker, obwohl die Zebras zuletzt zweimal "zu Null" gespielt hatten. Der Rechtsverteidiger wirkte in beiden Partien jedoch verunsichert, wodurch Gruevs Entscheidung nachvollziehbar war – obwohl vom gelernten Innenverteidiger Hajri keine offensiven Sprints auf der Außenbahn oder viele Flanken auf der Außenbahn zu erwarten waren. Der Tunesier spielte seine Partie aber erwartungsgemäß solide, die Abwehr wirkte trotz anstürmender Zwickauer nur selten überrascht. Nur ein einziges Mal überwand Ronny König die beste Defensive der Liga und glich damit den Führungstreffer von Zlatko Janjic aus.

Gruev soll in Duisburg bleiben

Den erzielte der Offensivspieler schon nach einer Viertelstunde, als Zwickau-Torhüter Johannes Brinkies einen Ball von Ahmet Engin nur nach vorne abprallen lassen konnte – der fünfte Saisontreffer für Janjic. Bis dahin kontrollierten die Zebras die Partie, fortan wurde der FSV immer stärker und bot dem Tabellenführer ein ausgeglichenes Match an. Zebra-Stürmer Kingsley Onuegbu und Stanislav Iljutcenko bekamen kaum Zugriff auf das Spiel, wurden im Laufe der Partie beide ausgewechselt. Während Zlatko Janjic seine Treffsicherheit inzwischen wiedergefunden hat, müssen sich die anderen Stürmer in der Rückrunde noch steigern. Das hat auch Ilia Gruev unlängst erkannt, wünscht sich gegenüber der "WAZ" mehr "Zielstrebigkeit und einen stärkeren Killerinstinkt." Einen neuen Stürmer wird es im Wintertransferfenster nicht geben, Sportdirektor Ivica Grlic plant zunächst ohne Kaderveränderungen für die Rückrunde. Dagegen sollen die Weichen für die Zukunft schon frühzeitig gestellt werden, immerhin laufen 14 Verträge beim Spitzenreiter aus. Auch Trainer Ilia Gruev ist nur noch bis zum Sommer an die Meidericher gebunden, führt aber schon seit geraumer Zeit Gespräche mit seinem Sportdirektor. Der deutsch-bulgarische Fußballlehrer, der auch schon als Spieler für den MSV aktiv war, fühle sich auch im Verein sehr wohl und sähe darin eine gute Grundlage für künftige Aufgaben. Vielleicht bereitet er den Fans ja schon zeitnah ein passendes Weihnachtsgeschenk.

   
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