MSV Duisburg: Annäherung im Streit mit Schauinsland-Reisen

Im Spätherbst hatte ein Streit zwischen dem MSV Duisburg und Sponsor Schauinsland-Reisen für Aufregung gesorgt, zwischenzeitlich stand gar ein Ausstieg des wichtigen Geldgebers im Raum. Mittlerweile haben sich beide Seiten aber angenähert. Derweil arbeitet Sportdirektor Ralf Heskamp am Kader. Möglicherweise kommt ein Außenbahnspieler.

Insolvenz kein Thema

Vier Millionen Euro! Mit dieser Summe steht der MSV bei Schauinsland-Reisen derzeit im Rückstand. Weil die Zebras den Kredit nicht auf einen Schlag zurückzahlen können, da sonst die Insolvenz droht, hatte das Unternehmen den Betrag zuletzt Jahr für Jahr gestundet. Ob das auch jetzt wieder passieren wird, war nach einem internen Streit über die Ausrichtung des MSV lange unklar. Doch mittlerweile haben sich beide Seiten angenähert. Wie Präsident Ingo Wald laut dem "RevierSport" bei der Jahresabschluss-Pressekonferenz am Dienstag sagte, würden die Gespräche mit Gerald Kassner, Geschäftsführer von Schauinsland-Reisen, weiter laufen.

"Herr Kassner hat ganz klar signalisiert, dass er den MSV nicht fallen lassen und weiter unterstützen wird. Mitte Januar werden wir uns wieder treffen." Ziel müsse es sein, eine "nachhaltige und dauerhafte Lösung" zu finden. "Das werden wir im neuen Jahr weiter diskutieren. Wir haben aber keinen Zeitdruck, dass wir bis zum März oder April eine Lösung haben müssen. Aber klar, wir wollen das auch so früh wie möglich lösen." Eine Insolvenz drohe nicht. "Durch die Unterstützung von Schauinsland-Reisen ist diese Gefahr nicht gegeben. Herr Kassner hat ganz klar gesagt, dass er weiter zum MSV steht", betont Wald. Auch die von Schauinsland-Reisen angeblich geforderte Entlassung von Sportchef Ralf Heskamp sei kein Thema: "Das ist auch nicht gewollt. Das ist vom Tisch!"

Kommt ein Außenbahnspieler?

Heskamp selbst habe sich mit dem Thema in den letzten Wochen "gar nicht mehr beschäftigt", berichtet er gegenüber dem Magazin. "Am Anfang war ich sehr enttäuscht, weil ich so etwas noch nie erlebt habe. Die Art und Weise, wie es herübergekommen ist, war extrem. Aber das hat sich jetzt auch beruhigt und ich bin da auch relativ entspannt." Sein Aufgabengebiet ist ohnehin ein anderes. Und so arbeitet der 57-Jährige an möglichen Verstärkungen für den Kader – auf der Außenbahn könnte sich etwas tun. "Wir haben ein Auge offen, was einen Außenbahnspieler betrifft. Sollten wir da einen Spieler finden, der ins Profil passt, dann müssen wir schauen, was finanziell möglich ist. Eventuell wäre es dann ein Vorgriff auf die kommende Saison."

Dringender Handlungsbedarf besteht angesichts eines 29 Spieler umfassenden Kaders aber nicht. Ein namentlich nicht bekannter Reservist wird den MSV dagegen wohl zeitnah verlassen. "Das ist richtig", bestätigt Heskamp und berichtet, dass die Verhandlungen "relativ weit" fortgeschritten seien. Um einen Wechsel zu einem Liga-Konkurrenten handele es sich aber nicht. Probespieler sind unterdessen nicht vorgesehen. "Der Kader ist aktuell so groß, dass wir keine Trainingsgäste benötigen. Durch Abgänge, Krankheiten könnte sich das aber immer ändern und dann würden wir eventuell jemanden einladen."

Kandidiert Wald erneut?

Einladen wird der MSV in der nächsten Zeit auch zur Mitgliederversammlung, die voraussichtlich am 22. März stattfinden soll. Ob Wald dann erneut als Präsident kandieren wird, ist noch offen. "Ich werde mir mal über Weihnachten Gedanken machen", wird er in der "WAZ" zitiert. Die Chancen, dass er nochmal für drei Jahre weitermacht, stehen aber offenbar nicht schlecht: "In den letzten Woche habe ich Zuspruch bekommen. Man hat mir gesagt, es wäre toll, wenn ich noch einmal antreten würde mit einem Vorstandsteam." Bereits seit 2014 führt Wald die Geschicke des MSV Duisburg, bis 2025 soll es in die 2. Bundesliga gehen.

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