MSV an der Spitze: FCK enttäuscht bei 1:3 in Duisburg

Am Freitagabend standen sich in Duisburg zum Auftakt des 12. Spieltags zwei ehemalige Bundesligisten gegenüber. Der heimische MSV siegte verdient mit 3:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern und übernimmt damit vorerst die Tabellenführung. Die Gastgeber zeigten insgesamt eine reife Leistung und entschieden die Partie schon frühzeitig. Der FCK hingegen blieb in der Fremde wieder einmal vieles schuldig.

Lautern fahrig, Duisburg konsequent

Duisburg gegen Kaiserslautern – in der Vergangenheit fand diese Begegnung nicht selten in der 1. Bundesliga statt. Mittlerweile heißt die Realität für beide Traditionsvereine allerdings 3. Liga. Und auch in dieser lief es zuletzt nicht wirklich rund. Während der MSV zwei Ligapleiten in Folge kassierte, dazu im Pokal an Fünftligist Velbert scheiterte, rangierte der FCK nach wie vor nur knapp vor den Abstiegsrängen. Entsprechend groß war die Bedeutung der Partie, beide Cheftrainer nahmen im Vergleich zum letzten Auftritt gleich mehrere personelle Veränderungen vor. Duisburgs Torsten Lieberknecht wechselte auf vier Positionen: Albutat, Daschner, Bitter und Gembalies rückten für Brügmann, Compper, Engin und Ben Balla in die Elf. Aufseiten Kaiserslauterns mussten Matuwila, Bachmann und Skarlatidis für Sickinger, Fechner und Jonjic weichen.

Nach dem Anpfiff regierte in der Schauinsland-Reisen-Arena zunächst die Vorsicht, beide Mannschaften agierten bevorzugt mit langen Bällen. Das änderte sich allerdings recht zügig, da der FCK zunehmend die Kontrolle übernahm. Auch die erste Möglichkeit der Partie konnten die Pfälzer für sich verbuchen: Eine Flanke von der linken Seite konnte der im Zentrum freistehende Kühlwetter jedoch nicht vernünftig verwerten (8.). Im direkten Gegenzug wurden auch die Zebras erstmals gefährlich – unter gütiger Mithilfe der Gäste: Eine Ecke lenkte Schad in Richtung des eigenen Gehäuses, Schlussmann Grill war zur Stelle (9.). Der MSV blieb in der Folge am Drücker und suchte nun seinerseits vermehrt den Weg nach vorne. Nur zwei Spielminuten später sollte sich das erstmals auszahlen, erneut sah die FCK-Hintermannschaft nicht sonderlich gut aus. Auf rechts konnte Mickels unbedrängt Flanken und fand im Sechzehner den sträflich ungedeckten Daschner, der Offensivmann köpfte mühelos ein (11.). Im Anschluss verflachte das Spielgeschehen zusehends, lediglich verbissene Zweikämpfe im Mittelfeld gab es in dieser Phase zu beobachten.

Gerade dem MSV war jedoch anzumerken, dass es bei Balleroberung schnell nach vorne gehen sollte. Die nächste Möglichkeit hatten derweil die Pfälzer: Kühlwetter nickte eine Jonjic-Flanke über den Querbalken (17.). Während Lautern die Zielgenauigkeit also abging, konnten sich die Hausherren an diesem Abend auf ihre Abschlussstärke verlassen. Den zweiten Beweis dafür lieferte Kapitän Moritz Stoppelkamp: Nachdem Daschner über die rechte Seite durchgebrochen war und kurz vor dem Strafraum quer gelegt hatte, schlenzte der gebürtige Duisburger die Kugel sehenswert in das rechte untere Eck (24.). Kaiserslautern schaffte es auch danach nicht, Struktur in das eigene Spiel zu bringen. Vielmehr legte Stoppelkamp per Direktabnahme fast den nächsten Treffer nach – Grill war jedoch zur Stelle (32.). Erst in der Endphase der ersten Durchgangs drückten auch die Roten Teufel nochmals auf ihren ersten Treffer: Picks abgefälschten Schuss parierte Weinkauf stark (39.), der erneut freistehende Kühlwetter vergab auch seine dritte Möglichkeit kläglich (40.).

Rote Teufel zeitweise unterirdisch

Ohne personelle Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Kaiserslautern war gefordert, hätte die Kugel um ein Haar jedoch direkt zum dritten Mal aus dem eigenen Netz holen dürfen. Zebra-Angreifer Vermeij kam nach einem Lauterer Stockfehler an den Ball, ließ Kraus gekonnt stehen, scheiterte dann allerdings mit einem zu zentralen Abschluss an Torhüter Grill (48.). Aufgeweckt wurden die Gäste auch von dieser Szene nicht. Vielmehr spielte der MSV weiter munter nach vorne, immer wieder unterstützt von einem inkonsequenten FCK-Abwehrverhalten. So dauerte es wiederum nur wenige Minuten bis zur frühen Vorentscheidung: Daschner schickte Mickels, der Rechtsaußen tunnelte auf seinem Weg in den Strafraum noch Fechner und versenkte das Spielgerät trocken im linken Eck (52.). Damit kassierte Kaiserslautern im fünften Auswärtsspiel in Folge mindestens drei Gegentore, insgesamt klingelte es in diesem Zeitraum stolze 18 Mal im eigenen Gehäuse.

Und die Gäste arbeiteten offenbar daran, eben jene Statistik noch weiter zu verschlechtern: Ein Stoppelkamp-Freistoß strich nur knapp über das linke Kreuzeck (56.). Lautern kam nun kaum noch aus der eigenen Hälfte, ein Abspielfehler reihte sich an den nächsten. Entsprechend ergaben sich für die Meidericher weiterhin Torchancen im Überfluss: Stoppelkamp scheiterte mit einem krachenden Volley am einzigen FCK-Akteur mit Normalform – Schlussmann Lennart Grill (65.). Im Gegenzug zeigte sich tatsächlich auch Kaiserslautern noch einmal in der Offensive. Erst entschärfte Weinkauf einen harten Schuss von Schad sehenswert (66.), dann parierte er einen Kopfball von Thiele (68). Der eingewechselte Angreifer war es dann auch, der nach einem Stellungsfehler in der MSV-Defensive Keeper Weinkauf überwand und den Anschlusstreffer herstellte (72.). Zumindest ein Fünkchen Hoffnung schien bei den Gästen aufzukeimen, Cheftrainer Boris Schommers brachte mit Röser einen frischen Angreifer (74.).

Zunächst gelang es Duisburg allerdings, die Offensivbemühungen des Gegners im Ansatz zu ersticken, teils sogar selbst Angriffe zu fahren. So liefen bereits die letzten zehn Minuten der Partie, als es Kaiserslautern schaffte, sich noch einmal in der MSV-Hälfte festzusetzen. Zu spät: Die Pfälzer spielten sich keine ernstzunehmende Chance mehr heraus. Da auch die Gastgeber zu fahrig mit ihren Kontermöglichkeiten umgingen, blieb es bei einem verdienten 3:1. Duisburg springt durch den Dreier zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze, Lautern hingegen könnte schon am morgigen Samstag auf einen Abstiegsplatz rutschen. Der MSV ist in der kommenden Woche bei den Würzburger Kickers zu Gast, während der FCK den Chemnitzer FC zu einem Duell zwischen zwei Kellerkindern empfängt.

 

   
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