Montagsspiele in der 3. Liga stehen nicht zur Debatte

Am Mittwoch wurde bekannt: Die Bundesliga verzichtet ab der Saison 2021/22 wieder auf Montagsspiele. In der 3. Liga hingegen stehen die Partien am Montagabend derzeit nicht zur Disposition.

Montagsspiele bleiben mindestens bis 2022

Die Montagsspiele: Ein Thema, das Fans aller drei Profi-Ligen gleichermaßen beschäftigt. In der 2. Bundesliga wird seit Jahren am Montagabend gespielt, seit der Saison 2017/18 gibt es auch im deutschen Oberhaus fünf Montagspartien pro Saison. Die 3. Liga zog im Sommer nach: Erstmals wird seit der aktuellen Spielzeit auch in der 3. Liga regelmäßig Montagabends gekickt.

Zumindest bei Bundesliga-Anhängern dürfte sich die Lage dahingehend aber wieder ein wenig entspannen: Wie die DFL bestätigte, sollen die fünf Montagspartien in der Bundesliga ab der Saison 2021/22 und damit dem Ende des aktuellen Medienvertrags wieder wegfallen. Die Montagsspiele in der 2. Bundesliga hingegen werden wohl bestehen bleiben.

Auch in der 3. Liga wird sich am Spieltagsformat in naher Zukunft nichts ändern: Der aktuelle TV-Vertrag mit der Telekom läuft vier Jahre lang, also bis 2022. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt stehen die Montagsspiele nicht zur Diskussion. Im Juni verabschiedete der DFB die neue Zentralvermarktung im Zusammenhang mit dem neuen Spieltagsformat. Eine Umstellung, die auch von den Vereinen mitgetragen wurde: 19 von 20 Drittliga-Vereinen stimmten dem neuen Format im Vorfeld der Saison zu, der 20. Verein war bei der fraglichen Managertagung nicht zugegen: "Alle anwesenden Vereine haben sich dazu einstimmig bekannt. Die Vereine stehen dahinter, an dieser Grundaussage hat sich auch nichts geändert", betonte ein Sprecher des DFB auf Nachfrage von liga3-online.de.

"Sind uns der Sensibilität des Themas bewusst"

Die Reaktionen der Fans würden natürlich registriert: "Wir sind uns der Sensibilität des Themas bewusst", so der Sprecher weiter. "Der DFB geht mit größter Sensibilität an die Ansetzung der Montagsspiele." Der Verband achte bei der Ansetzung darauf, dass die Verteilung der Montagsspiele zwischen den Vereinen möglichst ausgeglichen bleibt. Auch die Distanz zwischen den Kontrahenten soll dabei möglichst gering gehalten werden, um die Anfahrt bei Auswärtspartien zu erleichtern. Bei den bisherigen zehn Partien lagen im Schnitt 173 Kilometer zwischen den Stadien. Die kürzeste Anreise hatte Lotte am 2. Spieltag beim Duell in Münster (53 Kilometer), die weiteste Strecke legte Jena vor eineinhalb Wochen zum Spiel nach Wiesbaden zurück (323 Kilometer). Auch die ersten beiden Montagsspiele im Dezember haben es mit Strecken von 404 (Rostock-Osnabrück) und 381 (Zwickau-Großaspach) Kilometern durchaus in sich.

Darüber hinaus soll die Anstoßzeit von 19 Uhr für ein möglichst volles Stadion sorgen. Andere Spiele unter der Woche, etwa Partien in der Champions League, werden meist später angepfiffen. Diese Maßnahmen scheinen derzeit aufzugehen, wenn man sich die Verteilung der Montagsspiele zwischen den Vereinen sowie deren Zuschauerzahlen anschaut.

Die bisherigen Montagsspiele 18/19

SpieltagDatumPartieErgebnisZuschauerDistanz
130. JuliSportfreunde Lotte - SV Meppen0:06.098100 km
413. AugustPreußen Münster - Sportfreunde Lotte1:09.24253 km
527. AugustCarl Zeiss Jena - FSV Zwickau2:17.06185 km
63. SeptemberSG Sonnenhof Großaspach - VfR Aalen1:12.50085 km
717. September1. FC Kaiserslautern - Fortuna Köln3:317.588246 km
101. Oktober1860 München - Würzburger Kickers1:115.000278 km
118. OktoberWürzburger Kickers - SG Sonnenhof Großaspach0:05.074128 km
1329. OktoberVfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern1:25.804265 km
145. NovemberVfL Osnabrück - KFC Uerdingen2:111.742175 km
1512. NovemberSV Wehen Wiesbaden - Carl Zeiss Jena2:32.387323 km
Schnitt:8.249173 km

 

Partien von Protesten begleitet

Es fällt auf, dass die Zuschauerzahlen am Montagabend in fast allen Fällen zumindest gleichauf mit dem Zuschauerschnitt der Vereine liegen. Dennoch erfreuen sich die Partien zum Wochenanfang keiner großen Beliebtheit bei den Fans: Sei der Einführung werden die Montagsspiele oftmals von Fan-Protesten begleitet.

Auch der Spieltag zwischen dem 30. November und 3. Dezember könnte ein recht ruhiger werden: Fans kündigten einen ligaübergeifenden 45-minütigen Stimmungsboykott gegen Spiele unter der Woche an. Beim Montagsspiel zwischen Rostock und Osnabrück wollen beide Fanszenen sogar über die kompletten 90 Minuten schweigen.

   
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