Mit Kampf, Mut und Wille zum maximalen Erfolg
Nachdem die Insolvenz beim Drittligisten Rot Weiss Ahlen so gut wie abgewendet ist, darf man auch wieder ruhigen Mutes auf die sportliche Zukunft der Westfalen blicken. Auch wenn die Mannschaft um Trainer Arie van Lent erst 17 Spiele auf dem Konto hat und damit noch vier Nachholspiele gegen Stuttgart II, Bremen II, Rostock und Koblenz ausstehen, kann eine durchaus spannende Bilanz der ersten Hälfte der Saison gezogen werden. Am Auffälligsten dabei ist sicher die Erfolgssteigerung, die fast gleichzeitig mit dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren auftrat.
Erst flop, dann top
Zu Beginn der Saison 2010/2011 lief es für die Ahlener eher deprimierend. Einer erfolgreichen Vorbereitung im Sommer, die lediglich mit dem Rückzug der Reserve vom Spielbetrieb getrübt wurde, folgten zahlreiche Unentschieden und auch Niederlagen. Erst in der zweiten Halbzeit der Hinrunde wurden die ersten Dreier eingefahren. Mit fünf Pflichtspielsiegen in Folge stellten die Ahlener den eigenen Vereinsrekord ein. In einer furiosen Aufholjagd schaffte es RW Ahlen zum Schluss dann noch mit 22 Zählern und 22:24 Toren auf einen respektablen zehnten Tabellenplatz.
Torgefährlichkeit zunächst unzureichend
Die durchwachsene Ausbeute gerade am Anfang lag allerdings – und das wurde von einigen Gegner-Trainern bestätigt – nicht an fehlender Spielqualität oder schwacher Leistung. Die Abwehr funktionierte, denn immerhin verlor man nur selten mit mehr als zwei Toren Unterschied. Einziges Manko der Wersestädtler schien die Torgefährlichkeit, beziehungsweise der Abschluss vor dem Kasten. Besonders Christian Knappmann, an dem viele Hoffnungen geknüpft wurden, enttäuschte und traf nicht ein einziges Mal.
Mit Teamgeist und Wille zu Punkten
Man machte sich Folge dessen also auf die Suche nach einem weiteren „Knipser“, der in Matthew Taylor gefunden sein sollte. Vom FSV Frankfurt wechselte dieser ins Münsterland. Gleich bei seinem Einstand machte er zwei der drei Tore, die zum Sieg führten. Ein weiter auffälliger Mann wurde der A-Jugendspieler Phillipp Kühn. Auf Grund fehlender Möglichkeiten, das Tor der Rot Weissen zu hüte, schaffte er den Sprung als jüngster Torwart der Liga in die erste Mannschaft und sogar in die Stammelf. Doch ein oder zwei Spieler können nicht alleiniger Grund für die darauf folgende Siegesserie sein. Die Zunahme des Erfolgs wurde oft mit den finanziellen Problemen in Ahlen in Verbindung gebracht. Möglich ist, dass die Spieler sich noch mehr bemühten, um sich im Falle einer Insolvenz für andere Vereine zu empfehlen. Doch auch Teamgeist und der Wille, um Punkte zu Kämpfen können gerade in einer solchen Situation zum Erfolg und zur Leistungssteigerung beitragen.
Knappmann und Alder haben RWA verlassen
Seit Anfang Januar befindet sich der Kader der Rot Weissen wieder im Training. Mit Christian Knappmann und Christian Alder verließen zwei starke Akteure den Verein. Gerade letzterer könnte dem Verein in der Rückrunde noch an mancher Stelle fehlen. Planen kann man wohl auch nicht mehr mit Cihan Özkara und Bahattin Köse. Die noch kurze Vorbereitung lässt noch nicht großartig spekulieren und auf Stabilität oder Veränderung schließen. Auf einen 5:0-Sieg im ersten Test gegen die Amateure von Fortuna Düsseldorf folgte eine 0:3-Niederlage im Spiel gegen die Sportfreunde aus Lotte. Ein Trainingslager scheint bisher nicht geplant. Wunsch des Vereins wären einige Trainingstage in der Türkei. Dafür bedarf es aber einer Einladung eines eventuell neuen türkischen Sponsors.
Langfristiges Überleben in der 3. Liga muss gesichert werden
Oberstes Ziel wird es in sportlicher Sicht sein, die Klasse zu halten. Finanziell gesehen, müssen nun Konzepte erarbeitet werden, mit denen auch die Zukunft in der dritten Liga gesichert wird. Ausschlaggebend werden die ersten Spieltage und vor allem die Nachholspiele sein. Die fehlende Spielpraxis auf Grund des schneereichen Dezembers wird auf keinen Fall ein Vorteil sein. Immerhin wirkte der strenge Winter sich auch auf den Trainingsbetrieb und damit eventuell auch auf die Moral der Mannschaft aus. Schafft man es aber, an die Leistung und den Erfolg der letzten Begegnungen anzuknüpfen und findet man noch die ein oder andere wichtige Verstärkung, sollte sogar ein einstelliger Tabellenplatz möglich sein.