Meyer vor Meppen-Spiel: "Können tolle B-Note nicht garantieren"
Nach der bisher mageren Saisonausbeute sollen beim Halleschen FC zwei Rückkehrer für den Anschluss zu den höheren Tabellenregionen sorgen. Kapitän Jonas Nietfeld und sein Vertreter Niklas Kreuzer sind am Freitag gegen den SV Meppen nach Ablauf ihrer Sperren in der Rechnung von Trainer Andre Meyer wichtige Faktoren für den zweiten Heimsieg.
Nietfeld und Kreuzer "wissen, wie 3. Liga funktioniert"
"Beide", sagte Meyer auf der Spieltags-Pressekonferenz über die beiden Routiniers, "haben einen brutalen Erfahrungsschatz und wissen einfach, wie die 3. Liga funktioniert und wie man in einzelnen Situationen spielen muss. Durch sie können wir die letzten Prozente reingeben, um ein Spiel erfolgreich gestalten zu können. Beide sorgen für mehr Balance, wissen, wann man das Tempo erhöht oder rausnimmt, und können Taktgeber sein."
In völliger Abhängigkeit von dem Defensiv-Duo sieht der HFC-Coach sein Team trotz seiner hohen Wertschätzung für Nietfeld und Kreuzer allerdings nicht. "Wenn beide nicht dabei sind, können wir damit zwar nicht gut leben, aber", erinnerte Meyer an das zurückliegende Gastspiel bei Spitzenreiter 1860 München (1:3), "wir können es abfedern und kompensieren. In München haben wir uns teuer verkauft." Ausfallen werden dafür mit Jannes Vollert (Blinddarm-Operation) und Tunay Deniz (gelb-rot-gesperrt) jedoch zwei andere Stammkräfte. Dafür könnte Neuzugang Dominik Steczyk erstmals im Kader stehen.
Erfolg für Polster nach unten wichtig
Gegen Meppen will Meyer mehr als nur einen Sieg mit der Brechstange. "Natürlich wollen wir so viele Punkte wie möglich, weil das am meisten Spaß macht, aber dabei können wir ein tolle B-Note nicht garantieren. Aber trotzdem sind uns die Mittel für Punkte nicht egal: Wir haben eine klare Ausrichtung, und dieser Weg wird immer gleich sein", erklärte der 38-Jährige und vertiefte die Einblicke in seine Philosophie: "Es geht um Entscheidungen auf dem Platz, damit wir nicht in eine Situation kommen, in der aus einer Stärke eine Schwäche wird. Es geht darum, dass wir auch mal einen klaren direkten Pass spielen statt zwei Querpässe, die nichts bringen."
Auf dieser Grundlage bereitet Meyer seine Mannschaft auch auf das Duell mit Meppen vor: "Für uns ist wichtig, was wir umsetzen wollen", erläuterte der HFC-Trainer ohne Festlegung auf eine Dreier- oder Viererkette: "Dann schauen wir, welche Schwäche von Meppen wir nutzen können." Ein Erfolg gegen zuletzt die starken Formschwankungen unterliegenden Emsländer täte den Hausherren gut. Ohne einen Sieg droht Meyers Team zumindest vorläufig eine Verwicklung in die Positionskämpfe im Tabellenkeller. Die wechselhaften Vorstellungen der Gäste im bisherigen Saisonverlauf erleichtern die Vorbereitung des HFC nicht. "Meppen", sagte Meyer, "hatte schon Ausreißer nach oben und nach unten. Irgendwie fehlt da die goldene Mitte."