Meppens Sieg der Erleichterung: "Man muss realistisch sein"
Vier Niederlagen in Folge musste der SV Meppen zuletzt in Serie einstecken, gegen Kaiserslautern gingen die Emsländer wieder als Sieger vom Platz. Die Elf von Cheftrainers Torsten Frings belohnte sich in einem engen Match für ihre gute Leistung, die Youngster Lukas Krüger mit einem starken Solo entschied.
"Endlich mal belohnt"
Für den SV Meppen und Cheftrainer Torsten Frings verlief der Saisonstart alles andere als gut, sodass der Druck schon vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern auf den Schultern des Übungsleiters zu spüren war. Als die Emsländer dann im Laufe der Partie auch noch zwei Führungen nach Standards herschenkten, drohte bereits ein weiteres Nervenspiel – bis Lukas Krüger einen feinen Doppelpass mit Nico Andermatt durch ein starkes Solo gegen vier Gegenspieler mit seinem ersten Profitor krönte. "Ich hab gar nicht nachgedacht, ich hab nichts gefühlt. Ich wollte das Ding einfach irgendwie über die Linie drücken", jubelte der 20-Jährige am Mikrofon der "Telekom" mit seiner Mannschaft anschließend ausgelassen.
Die Aufarbeitung der Standardschwäche kündigte Frings derweil schon an, doch zunächst überwog beim 43-Jährigen die Erleichterung. "Wir haben uns den Sieg hundertprozentig durch eine geschlossene Mannschaftsleistung verdient. Das muss unser Maßstab sein", erläuterte der Coach in der Pressekonferenz nach der Partie und zeigte sich zufrieden damit, dass sich sein Team nach knappen Ergebnissen der letzten Wochen endlich durchsetzte: "Vielleicht hatten wir heute dieses Stückchen Leidenschaft und Wille, diese drei Punkte wirklich hier zu behalten. Ich bin unheimlich froh, dass sie sich endlich mal für ein richtig gutes Spiel belohnt haben."
Frings warnt vor hohen Erwartungen
Den Spielball wollte sich Krüger nach Abpfiff nicht sichern, den "sichert man sich eigentlich erst bei einem Hattrick". Dennoch war der Treffer des 20-Jährigen kaum weniger wichtig. Aus Fankreisen spürte Frings bereits den Druck, wenngleich sich der neue Übungsleiter der Meppener darüber auch zu ärgern schien: "Natürlich sind wir nicht gut gestartet und das ärgert niemanden mehr, als mich selber. Aber man darf nicht vergessen, woher wir kommen. Das letzte Jahr war ein überragendes Jahr, aber das ist nicht unser Standard."
Über die gestiegenen Ansprüche wunderte sich Frings nach seinen ersten Wochen, wenngleich er selbst auch solche für sich hat. Deshalb mahnte der Coach, der für Ballwegschießen nach dem 3:2 glatt Rot sah und beim nächsten Spiel in Dresden am Samstag auf der Tribüne sitzen muss: "Man muss realistisch sein. Wir entwickeln uns, wir sind im Umbruch, wir haben eine komplett neue Mannschaft und einen neuen Trainer." Einen weiteren Schritt in die richtige Richtung konnten die Emsländer am Samstag jedenfalls gehen.