Meppens historische Pleite: "Sind aufgefressen worden"
Einen Abend zum Vergessen erlebte der SV Meppen am Dienstag in Mannheim: Mit 0:5 gingen die Emsländer beim Waldhof unter und kassierten damit die höchster Niederlage ihrer Drittliga-Geschichte. Trainer Rico Schmitt war bedient – und zeigte sich selbstkritisch.
SVM kommt unter die Räder
Knapp 25 Minuten lang konnte der SV Meppen mithalten und war zeitweise sogar das bessere Team, ehe Marcel Seegert noch vor der Pause zwei von Marc Schnatterer getretene Standards im Tor unterbrachte. Als Dominik Martinovic (51.), nach unglücklicher Vorlage von Luka Tankulic, und Schnatterer (59.) zu Beginn des zweiten Durchgangs das 3:0 und 4:0 für ihre Farben nachlegten und Jonas Fedl nach 63 Minuten für ein rüdes Einsteigen glatt Rot sah, war die Partie für den SVM gelaufen. Kurz vor Abpfiff kassierte Meppen dann sogar noch das fünfte Gegentor, das die höchste Niederlage in der 3. Liga besiegelte.
"Wir sind hier die Hauptakteure für einen guten Abend in Mannheim, aber leider negativ", musste Trainer Rico Schmitt nach der Partie im Interview mit "MagentaSport" eingestehen. Dass der 52-Jährige keine Stimme mehr hatte, passte dabei ins Bild. Immer wieder hatte er gegen die lautstarke Kulisse Anweisungen an seine Spieler auf den Platz geschrien – vergeblich. "Glückwunsch an Mannheim, hier gibt es nichts zu beschönigen." Der SVM sei "aufgefressen worden", wie es Schmitt formulierte. "Am Ende war es nur noch ein gutes Training für uns. Ein sehr bitterer Abend. Das müssen wir jetzt verdauen." Dass der SVM gleich zwei Tore nach Standards kassierte, "nehme ich auf meine Kappe", zeigte sich der Übungsleiter selbstkritisch, da er sich für die falsche Zuordnung im Strafraum entschiede habe.
"Das Kackspiel haben wir jetzt weg"
Auch Torhüter Erik Domaschke, der sich mehrmals auszeichnen konnte, beim fünften Gegentor aber nicht gut aussah, war nach Spielende sichtlich geknickt: "Wir kommen unter die Räder. Das tut schon weh." Dennoch versuchte der 35-Jährige, das Positive aus der deftigen Niederlage zu ziehen: "Das Kackspiel für diese Saison haben wir jetzt weg." Der Keeper hoffte, dass "die Jungs vielleicht ein Bierchen zum Vergessen nehmen können". Schmitt genehmigte hierbei "nicht nur eins", wie er auf Nachfrage sagte.
Lange aufhalten werden sich die Akteure mit der Niederlage aber wohl nicht, steht doch am Montag schon das Heimspiel gegen den TSV Havelse an. "Wir schauen jetzt nach vorne und versuchen, zuhause wieder die Macht zu werden, die wir immer waren", so Domaschke. Mit zwei Siegen aus zwei Heimspielen klappte das bislang gut, gegen den noch punktlosen Aufsteiger soll nun der dritte Erfolg vor heimischer Kulisse folgen – um damit die historische Pleite in Mannheim schnell vergessen zu machen.