Meppen feiert Befreiungsschlag: "Schon grandios"

Fünf Spiele lang blieb der SV Meppen ohne eigenen Sieg, obwohl die Blau-Weißen sich gerade in den letzten Partien kaum etwas vorzuwerfen hatten. Gegen Tabellennachbar Eintracht Braunschweig klappte es dann endlich mal mit dem Toreschießen: 4:2 hieß es am Ende – fast zu wenig, fand Trainer Christian Neidhart.
Meppen schießt sich Frust von der Seele
Die Erleichterung war groß, als der Schlusspfiff fiel. Endlich Tore, endlich Punkte! Dabei ging es in den Schlussminuten schon wieder los: Wie schon gegen Unterhaching und Würzburg kassierten die Blau-Weißen plötzlich späte Gegentore. Doch der Doppelschlag des Braunschweigers Mergim Fejzullahu (85./88.) konnte den Meppener nichts mehr anhaben: Dafür hatten zuvor Thilo Leugers (17.), Nico Granatowski (41.), Deniz Undav (57.) und Martin Wagner (61.) mit je einem Treffer gesorgt. Vier Tore für drei Punkte – eine Rechnung, die in Meppen für Begeisterung sorgte.
"Wir waren voll überzeugt, dass wir heute den Dreier holen, weil wir die letzten zwei Spiele schon richtig gut gespielt haben", fand Torschütze Martin Wagner am "Telekom"-Mikrofon. Im Gegensatz zur Partie gegen Braunschweig konnte der SVM diese Leistungen allerdings nicht in Siege umsetzen: "Wir hatten Pech in Würzburg, mit den Gegentoren. Auch gegen Unterhaching hatten wir super Gelegenheiten. Das wollten wir heute einfach nochmal reinwerfen und den Gegner überrennen." Die verpassten Chancen hatten die Mannschaft geärgert: "Wir wussten, wir stehen unten drin. Wir wollten den Dreier holen und uns auch für die letzten Spiele belohnen, denn das war echt extrem bitter." Gegen den Absteiger aus Braunschweig lief es dann endlich mal: "Heute haben wir gezeigt, dass wir eine geile Mannschaft sind."
Meppener Aufwand wird belohnt
Auch Trainer Christian Neidhart freute sich merklich, dass er endlich mal nicht erklären musste, wieso es am Ende nicht zu drei Punkten gereicht habe: "Ich glaube, mit 4:0 war es noch schmeichelhaft. Wir haben ein paar dicke Dinger liegen lassen." Der SV Meppen spielte stark nach vorne, machte das Spiel. Ein Verhalten, dass er schon in den letzten Spielen an den Tag legte und das für eine Mannschaft im Tabellenkeller eher ungewöhnlich ist: "Wenn man sieht, in welcher Situation wir sind, ist es schon grandios, wie die Mannschaft das abliefert."
Wie es andersherum aussieht, war bei der kaum Gegenwehr leistenden Mannschaft von Eintracht Braunschweig zu beobachten: "Wenn Angst mal ins Spiel reinkommt, gelingen einem die einfachsten Dinge nicht mehr. Wir haben es heute besser als Braunschweig geschafft, sie abzuschütteln." Traurig machte das den selbst aus Braunschweig stammenden Neidhart selbstverständlich nicht: "Es zählt nur Meppen. Das sind unsere Jobs, und wie ich schon früher gesagt habe: Da ist mir das Hemd näher wie die Hose."
Mit dem Erfolg übergab der SVM die Rote Laterne erst einmal an Braunschweig. Aus dem Tabellenkeller ist man aber noch nicht raus. Am kommenden Spieltag trifft der SV Meppen auf den TSV 1860 München – die nächste Prüfung für die Neidhart-Elf.