"Melde mich arbeitslos": Glöckners Unklarheit nach "grandioser Saison"

Mit einem 7:0-Kantersieg zum Saisonabschluss zeigte der SV Waldhof Mannheim gegen den Absteiger vom TSV Havelse noch ein letztes Mal, was dieses Jahr in der Mannschaft steckte. Entsprechend blickten die Akteure mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Spielzeit zurück. Trainer Glöckner überraschte auf der Pressekonferenz zudem mit einer besonderen Geste.

Schwierige Einordnung

Eine Saison mit "Höhen und Tiefen", wie Offensivspezialist Marc Schnatterer nach dem Spiel am Mikrofon von "Magenta Sport" befand, ging mit einem unumstrittenen Hochpunkt zu Ende. Gegen Absteiger Havelse stand nach 90 Minuten ein ungefährdeter 7:0-Erfolg, was den höchsten Heimsieg seit 1983 und den zweithöchsten Mannheimer Sieg der Vereinsgeschichte bedeutete. Entsprechend musste auch Schnatterer resümieren, dass es "mehr Höhen" gegeben habe, sodass es "eine gute Saison, eine erfolgreiche Saison" gewesen sei. "Von Anfang an" habe der SVW am letzten Spieltag nochmal das gemacht, "was wir machen wollten". Schnatterer selbst steuerte dabei bereits in der zweiten Minute das dosenöffnende 1:0 bei und zog mit seinem 11. Saisontreffer in der internen Torschützenliste mit Angreifer Martinovic gleich, der an diesem letzten Spieltag gelbgesperrt gefehlt hatte.

Somit warf der Waldhof auch am letzten Spieltag nochmal alles in die Waagschale, doch das ausgemachte Ziel der DFB-Pokal-Qualifizierung über die Liga – im Landespokal wartet gegen Türkspor Mannheim am kommenden Wochenende eine weitere Chance – wurde trotzdem verfehlt, da 1860 parallel 6:3 gewann. So war auch für Trainer Patrick Glöckner, der auf der Pressekonferenz einen "grandiosen Tag" schilderte, das Fazit schwer. "Es ist natürlich traurig, dass du den einen oder anderen Punkt liegen gelassen hast", spielte er auf Spiele wie in Zwickau (1:1)  und Saarbrücken (0:0) oder gegen Freiburg II (0:1) an, doch am Ende stand für ihn nach dieser Abwägung eine "grandiose Saison". Symbolisch sei dieses letzte Spiel, in dem seine Mannschaft "hervorragenden Charakter bewiesen" habe.

"Da bin ich auch traurig drüber"

Entsprechend war auch die Stimmung nach dem Spiel bei den 8.369 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion ausgelassen, wo Glöckner schon ein wenig Abschied nahm. Dass es nun langsam mit Glöckner und Mannheim vorbeigehe, sei für den Übungsleiter nicht einfach so wegzustecken. "Da bin ich auch sehr traurig drüber", gestand er ein. Dennoch haben ihn die zwei Jahre an der Seitenlinie des SVW "extrem viel Power gekostet – auch außerhalb vom Trainerdasein", sodass er nun "eine Pause" brauche. Zudem stehe noch ein weiterer Schritt in naher Zukunft an: "Erstmal muss ich mich arbeitslos melden", merkte er zwinkernd an. Was die Zukunft bringe, stehe noch nicht fest. Der 45-Jährige freue sich nun besonders darauf, das Projekt, welches er in seiner Zeit mitaufgebaut hat, "auch im nächsten Jahr beobachten zu können".

Auch wenn der Abschied ihm sichtlich schwerfiel. Besonders die Fans schienen Glöckner ans Herz gewachsen zu sein. "Wir sind überglücklich, dass wir die vielen Fans mitnehmen und begeistern konnten", widmete der Coach den Kantersieg auch den Zuschauern. Entsprechend wollte er ihnen bei seiner letzten Pressekonferenz noch einmal danken und bat alle Anwesenden, sich zu erheben und schenkte allen Supportern des SVW eine Standing-Ovation.

"Kein Kontakt" zu Ziehl

So endete für den scheidenden Coach "ein runder Tag mit einem schönen Abschluss." Die Mannheimer gehen mit einem starken 5. Platz und 60 Punkten ins Ziel. Am kommenden Wochenende soll nun mit einem Sieg im Landespokal der "Groschen auf die Saison", so Schnatterer, gelegt werden. Bis dahin soll auch der neue Trainer feststehen. Klar ist bereits: Rüdiger Ziehl vom TSV Havelse wird es nicht: Mit dem 44-Jährigen sei seit Bekanntgabe der Trennung von Glöckner "nie gesprochen" gesprochen worden, so Sportdirekter Tim Schork in der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen. Ich habe ein reines Gewissen, weil ich keinen Kontakt zu ihm hatte."

   
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