"Meinetwegen an 14 Tankstellen halten": Havelses Hoffnung zurück
3:2 im Kellerkrimi! Der TSV Havelse schöpft neuen Mut, nachdem die Niedersachsen im Abstiegsgipfel mit dem 1. FC Schweinfurt siegreich waren. Acht Punkt trennen das Team von Samir Ferchichi vom rettenden Ufer – und das direkte Duell mit Alemannia Aachen steht am letzten Spieltag der Hinrunde noch an.
"Ein, zwei Fehler weniger gemacht"
Beim Blick in die Formtabelle sucht man den TSV Havelse vergebens im Tabellenkeller. Acht Punkte aus den letzten fünf Spielen würden Platz 9 bedeuten, wenn die Niedersachsen nicht die lange Durststrecke bis zum 15. Spieltag als Hypothek hätten. Aber die Hoffnung ist durchaus zurück, denn nach dem 3:2-Sieg gegen Schweinfurt ist Havelse nur noch acht Punkte hinter dem rettenden Ufer, auf dem zurzeit die Alemannia steht. Und gegen Aachen bestreitet Havelse das letzte Spiel der Hinrunde.
"Wir wollen demütig bleiben", erklärte Robin Müller am Mikrofon von "Magenta Sport" nach seinem Doppelpack. "Wir hatten jetzt mal das bisschen Spielglück gehabt und auch ein, zwei Fehler weniger gemacht. So müssen wir jetzt weitermachen." Kann der Aufsteiger, der so lange abgeschlagen im Tabellenkeller stand, dann noch eine Aufholdjagd starten? Entscheidend könnte die nächste Partie werden. Vorher gab Cheftrainer Samir Ferchichi aber den Freifahrtschein zum Feiern.
"Es braucht keiner im Bus schlafen"
"Ich hoffe, dass es nicht leise auf der Rückfahrt wird. Es braucht keiner im Bus schlafen. Ich will, dass das ein Partybus wird", forderte der 40-Jährige nach dem zweiten Saisonsieg. "Siege soll man feiern, und die kamen bei uns nicht ganz so oft vor, aber zuletzt jetzt doch mal. Die Jungs sollen meinetwegen an 14 Tankstellen halten." Der Aufsteiger, er verspürt wieder Euphorie. Nicht verwunderlich, nachdem die Niedersachsen im Abstiegskracher einen echten Krimi erlebt hatten.
Schweinfurt ging in Führung, Havelse drehte das Spiel und die Schnüdel glichen wieder aus – und in der Schlussphase war es dann Semi Belkahia, der das Leder zum Sieg ins Netz köpfte. "Es war ein gutes Spiel von uns, aber es war auch glücklich. Das hätte auch 3:3 ausgehen können oder mit einem Sieg für Schweinfurt", räumte Müller fairerweise ein. Besonders, weil der Gegner kurz nach dem späteren Siegtreffer noch einen Elfmeter verschoss. So feierte am Ende die Elf von Ferchichi. "Mit Leidenschaft, Emotion und der gewissen Kaltschnäuzigkeit war es auch verdient gewonnen", legte sich der Cheftrainer fest. Einen freien Trainingstag gab es daher noch oben drauf.