Massimo Ornatelli: "Jetzt ist es komplett in die Hose gegangen“

Jetzt ist die Trauer an der Bremer Brücke endgültig groß: Der Relegationsrang kann nach 37 Spieltagen nicht mehr erreicht werden. Obwohl die Würzburger Kickers gegen Holstein Kiel durch das 1:1-Remis nochmals eine Chance zum Einholen boten, konnten die Lila-Weißen sie beim Chemnitzer FC nicht nutzen und verloren eine umkämpfte Partie letztendlich mit 1:2 (0:1).

Damit wuchs der Vorsprung der Würzburger auf uneinholbare fünf Zähler an. Mit einem Erfolg bei den Himmelblauen hätte dieser auf zwei Punkte reduziert werden können – und angesichts der Tatsache, dass Osnabrück am allerletzten Spieltag Fortuna Köln an der Bremer Brücke empfängt und die Rothosen auswärts im Hexenkessel beim 1. FC Magdeburg hätten bestehen müssen, wäre wohl noch einmal alles möglich gewesen. Und dieser Auswärtssieg in Sachsen, er war sogar sehr realistisch – wenn auch nur in einer Phase von etwa zehn Minuten im letzten Spieldrittel, als Tobias Willers endlich zum erlösenden Ausgleich eingeköpft hatte (76.). Zuvor musste der VfL Osnabrück, dem das Glück wie so oft in dieser entscheidenden Saisonphase einfach nicht mehr hold war, lange dem Rückstand durch Daniel Frahn (43.) hinterherlaufen.

Alvarez verletzt sich, Osnabrück fängt sich spät das 1:2

Alles hätte wohl ganz anders aussehen können, wenn Torjäger Marcos Alvarez Mitte der ersten Halbzeit einen Abschluss statt an den rechten Pfosten in die Maschen gelegt hätte – wie bereits beim Halleschen FC sprang das Leder beim Stande von 0:0 wieder heraus und der VfL um Trainer Joe Enochs verpasste die Führung knapp. Noch schlimmer als das Pech erwies sich die beim Abschluss erlittene Verletzung von Alvarez, der umknickte, ausgewechselt wurde und daher für das abschließende Köln-Heimspiel mehr als fraglich ist. Stattdessen fingen sich die Niedersachsen, die nach dem Ausgleich endgültig alles auf eine Karte setzten, sogar noch das 1:2 durch Matti Steinmann (85.) – die Leihgabe vom Hamburger SV beendete auch die letzten Aufstiegshoffnungen des VfL. "Wir haben viel investiert, uns fehlte aber wieder einmal ein Quäntchen“, resümierte David Pisot gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung", "und mussten dann wieder einmal einem Rückstand hinterherrennen.“

Ornatelli: "Kann nicht verstehen, wieso wir hier verlieren“

Der Frust und die Enttäuschung, er war vielen Akteuren der Lila-Weißen anzumerken. "Die Chemnitzer sind doch eigentlich schon im Urlaub“, verwies Massimo Ornatelli auf die sportliche Situation des Gegners, „und daher kann ich das einfach nicht verstehen, wieso wir das hier noch verlieren.“ Fatalerweise wirkt sich auch die Devise des hohen Risikos, das schlussendlich zur Niederlage statt zum Remis führte, tabellarisch aus: Nun ist der 1. FC Magdeburg punktemäßig gleichgezogen, besitzt dazu das deutlich bessere Torverhältnis im Kampf um die Teilnahme am DFB-Pokal. Kurioserweise muss der VfL jetzt sogar den Würzburger Kickers die Daumen drücken, in Magdeburg Punkte zu entführen – ob diese als feststehender Dritter der Aufgabe aber nachkommen oder nicht doch Kräfte schonen für die Relegationsspiele, ist fraglich. „Wir haben alle auf den dritten Platz geschaut, jetzt ist es komplett in die Hose gegangen“, analysierte Ornatelli. Nun bleibt einzig und allein ein Heimsieg und das Hoffen auf den FWK – sonst hätte der VfL Osnabrück alle erhofften Ziele im Saisonendspurt nicht erreicht.

 

   

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