Marcel Ziemer: "Jeder muss sich den Arsch aufreißen"

Der F.C. Hansa Rostock hat im Abstiegskampf am Samstag erneut an Boden verloren. Im Kellerduell bei den Stuttgarter Kickers verloren die Rostocker vor 5.020 Zuschauern mit 0:2 (0:1) und befinden sich weiterhin auf dem 18. Tabellenplatz.

Das hatten sich die Hanseaten sicher ganz anders vorgestellt: Ein Foulspiel im Strafraum an dem Ex-Rostocker Jordanov in der zehnten Spielminute von Youngster Florian Esdorf brachte die Rostocker  schon früh ins Hintertreffen. Baumgärtel ließ Schlussmann Marcel Schuhen beim fälligen Elfmeter keine Chance – 1:0 für das Tabellenschlusslicht. Da Stuttgart auch nach dem Treffer das Spielgeschehen dominierte, reagierte Hansatrainer Christian Brand schon in der 19. Minute mit einem taktischen Wechsel. Für Innenverteidiger Esdorf kam Neuzugang Melvin Platje für die Offensiv in die Partie, dennoch fehlte den harmlosen Rostockern im ersten Durchgang die Durchschlagskraft. Auch nach der Pause waren es erneut die Gastgeber, die besser ins Spiel starteten. Hansa profitierte lediglich von der mangelnden Chancenverwertung der Schwaben. Abermals war es Jordanov, der durch einen Freistoß in der 65. Minute das 2:0 für die Kickers einleitete. Rostock wieder mal zu inaktiv und völlig desorientiert, bekam den Ball nicht aus dem Strafraum, den Nebihi unhaltbar für Schuhen ins lange Eck platzierte.

Hansa scheitert an Harmlosigkeit

Wer von den rund 1.000 mitgereisten Hansafans bei diesem Spielstand ein absolutes Aufbäumen seines Teams erwartet hatte, sah sich wiederum getäuscht. Die Kickers zogen sich zwar weit zurück, Hansa jedoch konnte daraus kein Kapital schlagen. Lediglich eine Szene in der 73. Minute sorgte für Diskussionsbedarf, als Starostzik die Kugel von der Torlinie kratzte. Wieder kein Tor für Hansa, denn der Ball hatte die Linie nicht in vollem Umfang überquert.
Das große Manko ist und bleibt die Offensive der Hanseaten. Lediglich zwanzig Treffer gelangen dem FCH in dieser Saison. Eine mehr als magere Ausbeute, denn kein Team der 3. Liga erzielte weniger Treffer. "Es begleitet uns schon die ganze Saison. Wir sind oft zu unentschlossen. Wenn man drin bleiben will, muss man auch mal anfangen zu treffen“, so Kapitän Tobias Jänicke.

FCH Aufbaugegner für unmittelbare Konkurrenz

Hansa hat es mal wieder geschafft, einen unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf aufzubauen. Die Stuttgarter feierten in dem Sechs-Punkte-Spiel gegen Rostock ihren ersten Erfolg nach 15 sieglosen Spielen in Folge. Lediglich ein Punkt trennt die Kogge nunmehr vom letzten Tabellenplatz, auf dem sich immer noch die Kickers befinden. "Wir sind einfach unter Druck und dieser Nervenkrieg geht weiter. Wir müssen gewappnet sein, denn es wird eine ganz schwierige Nummer bis zum letzten Tag“, kommentierte Brand die Niederlage gegen die unmittelbare Konkurrenz.

Was bleibt, ist die Konstanz

Die Konstanz der Erfolglosigkeit, des Unvermögens und des Pechs: Seit Jahren zieht sich die sportliche Misere durch den Club wie ein roter Faden. "So wie es momentan läuft, wird es nicht funktionieren. Wir müssen uns selbst nochmal richtig hinterfragen und schauen, dass wir noch mehr bringen“, so Marcel Ziemer im Interview. "Wir müssen uns zusammenreißen, uns umstellen und schauen, dass jeder Einzelne sich den Arsch aufreißt. Alles andere zählt nicht und wird im Abstiegskampf nichts bringen.“ Durchhalteparolen von Profis, die die Fans an der Ostsee immer wieder aufs Neue zu hören bekommen – und die damit verbundene Hoffnung, dass es irgendwann besser werden möge. Die Situation ist (mal wieder) bedrohlich. Am kommenden Spieltag treffen die Hanseaten auf einen alten Bekannten: Ex-Trainer Peter Vollmann reist mit dem VfR Aalen in den Norden.

 

   

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