Waldhof siegt 4:3 und ist Dritter – Drei Platzverweise in Braunschweig

In einem turbulenten Spiel zwischen Braunschweig und Magdeburg hagelte es neben einem 2:2-Unentschieden gleich drei Platzverweise. Im Verfolgerduell trennten sich die SpVgg Unterhaching und der 1. FC Kaiserslautern mit einem 1:1-Unentschieden. Auch Tabellenführer Duisburg kam in Großaspach nicht über ein 1:1-Remis hinaus. 1860 München konnte dagegen in einem Spiel mit wenig Höhepunkten einen 1:0-Sieg in Münster erringen. Zudem spielten: Mannheim-Chemnitz (4:3) und Zwickau-Meppen (2:2).

Braunschweig 2:2 Magdeburg: Drei Platzverweise und vier Tore

Mit dem klassischen Abtasten der Anfangsminuten begann das Duell zwischen der Braunschweiger Eintracht und dem 1. FC Magdeburg, in dem die Gäste dank ihrer guten Defensive die Oberhand zu gewinnen schienen – die Chancen gehörten aber trotzdem dem BTSV. Eine Eckballvariante endete bei Robin Becker, dessen Schuss jedoch aus aussichtsreicher Position in den Wolken landete (18.). Dann aber wurde Braunschweig immer stärker: Marcel Bär bediente Nick Proschwitz und der fahrene Stürmer verfehlte mit seinem Abschluss nur knapp das Gehäuse (24.). Die Riesenchance erhielt danach wieder Proschwitz, der von einem Ausrutscher von Dustin Bomheuer in der Innenverteidigung profitierte und scheiterte dann nur noch an einer starken Parade von Magdeburgs Schlussmann (26.)! Dann wurde es kurios: Sirlod Conteh, der bis dahin ein Unruheherd im Angriff der Gäste war, trat völlig unnötig gegen Robin Ziegele nach – und wurde konsequent mit einem Platzverweis bestraft (30.). In derselben Szene zeigte Schiedsrichter Sven Jablonski in eine Spielertraube die gelbe Karte hinein – es schien, als war sie an Robin Becker gerichtet, für den es dann Gelb-Rot gewesen wäre. Sie galt aber dann letztlich Marc Pfitzner. Die Magdeburger hatten dann vor der Pause noch einen Abschluss von Thore Jacobsen, der aber auch knapp über das Gebälk zischte (36.).

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann richtig Fahrt auf: Björn Rother ging im Zweikampf mit Schwenk im eigenen Strafraum zu hart rein, der Unparteiische entschied nach kurzem Zögern auf einen Strafstoß – und den verwandelte Marc Pfitzner souverän (49.). Im direkten Gegenzug bediente Jacobsen den durchgestarteten Christian Beck, der zum Ausgleich in Unterzahl einnetzte (50.)! Damit aber noch nicht genug, denn erneut brannten einem Magdeburger die Sicherungen durch: Jacobsen ging mit hohem Bein in den Zweikampf gegen Patrick Kammerbauer, traf den Braunschweiger dabei im Gesicht und musste den Platz ebenfalls mit Rot verlassen – Pfitzner beschwerte sich vehement über die Aktion des Magdeburgers und wurde anschließend zum zweiten Mal für Meckern bestraft, was in Summe Gelb-Rot ergab (52.). Unglaubliche Szenen! Das Spiel wurde infolgedessen zum Scheibenschießen, besonders die Braunschweiger waren bemüht – drei Mal rettete Morten Behrens die Gäste vor dem Rückstand (60., 61., 68.)! Dann aber war auch der FCM-Keeper machtlos, als eine Ecke von Kijewski auf den Kopf von Benjamin Kessel verlängert wurde, der sich kein weiteres Mal bitten ließ (70.). Doch die Magdeburger hatten die Antwort parat: Ein Freistoß verlängerte dieses Mal Beck, dann kam Rother an den Ball und nickte ebenfalls eiskalt ein (72.). Beide Mannschaften nahmen danach das Tempo raus – und Beck hatte noch einmal die Chance auf den Führungstreffer: Aus der Drehung verpasste der Stürmer nur knapp (85.) – dabei blieb es. In der Tabelle rutscht Braunschweig auf Rang vier ab, Magdeburg ist Zwölfter.

Mannheim 4:3 Chemnitz: Spektakel beim Waldhof

Zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem Chemnitzer FC sollte sich ein denkwürdiges Spiel mit dem besseren Ende für den neuen Tabellendritten entwickeln: Nach einer verhaltenen Anfangsphase war Mounier Bouziane zur Stelle, nachdem ein Chemnitzer Angriffsversuch von den Mannheimern abgefangen wurde – alleine lief der SVW-Angreifer auf CFC-Keeper Jakubov zu und vollstreckte (16.). Im direkten Gegenzug hatten die Himmelblauen die Antwort parat: Über Tarsis Bonga landete der Ball bei Erik Tallig, dessen Abschluss Timo Königsmann abprallen ließ – und Rafael Garcia nutzte den Abstauber (18.). Es dauerte nicht lange bis zur nächsten Gelegenheit, bei der Jan Hendrick Marx den Ball per Grätsche für seinen eigenen Keeper scharfmachte (26.). Es sollte nicht das Spiel von Königsmann werden, denn auch beim nächsten CFC-Angriff patzte der Keeper: Einen Schuss von Bonga ließ er erneut abprallen, dieses Mal staubte Philipp Hosiner ab (27.). Noch vor der Pause wurde es dann richtig turbulent: Eine erneute Standardsituation des SVW landete auf der Brust von Jakubov, der den Ball nicht kontrollieren konnte und von dort gegen Kevin Conrads Oberschenkel prallte – aus kurzer Distanz konnte der Verteidiger einschieben (39.). Doch vor der Pause reagierte der CFC noch einmal und schlug sofort zurück: Wieder leitete Bonga den Angriff ein, der dieses Mal unhaltbar von Königsmann durch Hosiner vollendet wurde (44.).

Nach einer Spielunterbrechung wegen Rauchtöpfen im CFC-Block ging das Spiel ähnlich attraktiv weiter – und direkt mit dem erneuten Ausgleich: Arianit Ferati gab an Maurice Deville ab, der das Leder aus 25 Metern traumhaft in die linke Ecke jagte (53.). Es blieb ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften, beinahe schnürte Hosiner dabei seinen Dreierpack – der Österreicher bekam einen weiteren Ball von Königsmann in die Füße gespielt, doch beim anschließenden Lupfer war der SVW-Keeper auf dem Posten (73.). Mannheim drängte auf den ersten Heimsieg seit Ende August – und mit seinem ersten Saisontreffer überhaupt konnte Kevin Koffi, immerhin Torschützenkönig der letzten Regionalligasaison, diesen Erfolg einfahren. Gianluca Korte setzte sich auf der Außenbahn durch, gab nach Innen und Koffi verwandelte zum vielumjubelten Sieg (85.), der die Mannheimer mindestens für einen Abend auf den Relegationsplatz brachte! Chemnitz dagegen überwintert nur knapp unter dem Strich.

Unterhaching 1:1 Kaiserslautern: FCK-Serie reißt

Für Kaiserslautern sollte es in Unterhaching den sechsten Sieg in Folge geben, doch in erster Linie hatten die Oberbayern etwas dagegen: Freistoß Alexander Winkler, Kopfball Christoph Greger – 1:0 (7.). Der FCK war noch nicht in der Partie angekommen, Moritz Heinrich konnte aus 25 Metern einfach Mal abziehen – knapp vorbei (10.). Aufregung dann unmittelbar nach der Anfangsphase: Timmy Thiele drang in den Strafraum ein, Greger fuhr den Arm aus und der Stürmer fiel – kein Elfmeter (20.). Das Spiel flachte nach den turbulenten Minuten dann etwas ab, das Geschehen spielte sich weitestgehend im Mittelfeld und ohne Torraumszenen ab. Dann aber eine Kontersituation für Lautern: Christian Kühlwetter dribbelte sich mit Tempo über die Außenbahn, bediente Thiele in der Mitte und der Stürmer verfehlte irgendwie noch das Tor, statt einzuschieben (35.)! Danach ließen die Oberbayern nichts mehr zu, suchten aber auch ihrerseits nur sporadisch den Weg nach vorne. 

Mit Schwung kamen die Roten Teufel aus der Kabine und belohnten sich unmittelbar für den gesteigerten Einsatz: Hendrick Zuck wurde auf der rechten Seite in Szene gesetzt, bediente Kühlwetter in der Mitte und der Außenstürmer verwandelte nach einem Zusammenprall mit Keeper Steven Kroll zum Ausgleich (51.). Ärger danach auf der Gegenseite: Jim-Patrick Müller suchte aus 18 Metern den Abschluss und forderte einen Handelfmeter, weil André Hainault im Strafraum die Kugel berührte – allerdings wohl mit angelegtem Arm (56.). Die Lautrer wurden stärker und wieder war es Timmy Thiele, der völlig alleinstehend am langen Pfosten vorbeizog (62.)! Die Oberbayern wollten das Spiel jetzt wieder in die Hand nehmen, versuchten es durch Niclas Stierlin (66.) und Dominik Stroh-Engel (69.) ohne Ertrag. Auch in der Folge glichen sich beide Mannschaften aus – den Lucky-Punch konnte niemand mehr setzen. Haching rutscht auf Rang fünf ab, Kaiserslautern verbessert sich auf den achten Platz.

Großaspach 1:1 Duisburg: MSV gleicht spät aus

Der Tabellenführer zu Gast beim Vorletzten in der Tabelle, doch die Aspacher kamen mit der Euphorie des Trainerswechsels – denn Markus Lang sicherte als Interimscoach schon im letzten Jahr mit zwei Siegen den Klassenerhalt. Und der Zauber des Übergangsleiters wirkte, sodass Dominik Martinovic bei einer Flanke von Jonas Behounek im gegnerischen Strafraum am höchsten stieg und ins lange Eck einköpfte (5.). Von den Duisburgern war kaum etwas zu sehen, die SGS machte das Spiel – und hätten sich schon früh belohnen können, doch Panagiotis Vlachodimos knallte das Leder nur an den Pfosten (18.). Danach musste Joshua Bitter bei den Zebras behandelt werden, die Abwesenheit nutzte wieder Vlachodimos: Sein Schuss auf der verwaisten Seite ging aber knapp am langen Pfosten vorbei (23.)! Dann aber wurden die Meidericher stärker, ohne sich die zwingende Chance zu erspielen – immer wieder gingen Pässe unnötig ins Leere oder Dribblings von den technisch versierten Akteuren wurden durch einen Block der Aspacher ausgebremst. Einmal wurde es dabei strittig, als Lukas Scepanik im Strafraum von Ken Gipson gestoppt wurde, es gab jedoch keinen Elfmeterpfiff (38.). Die Hausherren überließen dem Tabellenführer das Spiel und es wurde immer knapper: Erst scheiterte Yassin Ben Balla mit einem Distanzsschuss, nachdem Julian Leist über den Ball trat (40.), dann dribbelte sich Lukas Daschner durch den Strafraum – aber weder Vincent Vermeij, noch Scepanik konnten aus zwei Metern den Ball über die Linie drücken (42.).

Das Bild im zweiten Abschnitt veränderte sich wenig, denn die Aspacher machten zu Beginn wieder etwas Dampf. Im Großen überließen sie aber den Duisburgern das Spiel und schenkten Moritz Stoppelkamp einen Freistoß aus rund 20 Metern – und die gezirkelte Ausführung kratzte Maximilian Reule im Kasten der Aspacher mit einer Riesenparade aus dem Winkel (60.)! Duisburg machte weiterhin Druck und erarbeitete sich Einzelchancen durch Leroy-Jacques Mickels (69.) und Vincent Vermeij (71.) – doch am Ende war es Moritz Stoppelkamp, der die Zebras erlöste. Eine Bogenlampe vom Dan-Patrick Poggenberg landete beim Duisburger Kapitän, der sich bedankte und aus kurzer Distanz den Ausgleich besorgte (77.). Großaspach war danach im Glück, denn Schiedsrichter Wolfgang Haslberger verwehrte dem MSV den Elfmeter – Behounek schob sich Stoppelkamp ohne Chance auf den Ball in den Weg (84.). Großaspach wollte nur noch verteidigen und dezimierte sich in der Nachspielzeit, als Ken Gipson von hinten an Arnold Budimbu heranrauschte und vom Platz gestellt wurde (90.). Für den Duisburger Sieg reichte das aber nicht mehr. In der Tabelle bleiben die Zebras dennoch Erster, während sich Großaspach auf Platz 18 vorschiebt.

Münster 0:1 1860: Preußen bleiben tief im Keller

Bei einem verhaltenen Start zwischen Münster und München erhielten die Hausherren schon früh die erste Gelegenheit: Philipp Hoffmann bediente Rufat Dadashov, doch der Stürmer vergab (3.). Der SCP übernahm dann zunächst das Kommando – der Abschluss nach einem Doppelpass zwischen Luca Schnellbacher und Seref Özcan rauschte nur knapp über die Latte (14.). Die Adlerträger konnten die Münchener Löwen in der Folge weitestgehend vom eigenen Kasten fernhalten und suchten die Möglichkeiten, ohne die eigene Defensive zu vernachlässigen – ein Abschluss von Hoffmann landete aber nur am Außennetz (29.). 1860 hatte den Hausherren bis dahin wenig entgegenzusetzen, das Selbstvertrauen nach dem ersten Sieg nach 14 Spielen aus der Vorwoche war deutlich zu spüren. Die letzte Chance im ersten Abschnitt: Ein Kopfball von Schnellbacher, der nach einem Eckball nur knapp vorbeizielte (45.).

In der zweiten Halbzeit begann die Partie erneut mit verhaltenem Ballgeschiebe im Mittelfeld, dann aber stach Sascha Mölders für die Münchener Löwen zu – wer sonst? Nach einem Einwurf startete Noel Niemann auf dem Flügel durch, brachte eine Flanke hinein und bediente damit in der Mitte den Top-Stürmer der Löwen – 1:0 (65.)! Das Spiel wurde bissiger, weil Münster nun gefordert war. Allerdings ging das Engagement nach hinten los: Ole Kittner ging zu energisch in einen Zweikampf und obwohl der Verteidiger seinen Gegenspieler nur unabsichtlich mit dem Ellenbogen traf, musste der Münsteraner mit Gelb-Rot vom Platz (72.). In Überzahl gewann der TSV 1860 immer mehr Kontrolle über das Geschehen, die Adlerträger tauchten kaum mehr vor dem gegnerischen Kasten auf. Die Löwen bleiben unter Michael Köllner damit weiterhin ungeschlagen, während Münster auf dem vorletzten Platz überwintert.

Zwickau 2:2 Meppen: SVM holt 0:2 auf

Es war ein Spiel, über dass sich Marcus Godinho am meisten ärgern wird – der Rechtsverteidiger des FSV Zwickau flog in der 54. Minute mit der Ampelkarte vom Platz, bis dahin hatte seine Mannschaft geführt. Denn angefangen hatte es für die Zwickauer nahezu perfekt: Marius Kleinsorge legte Fabio Viteritti im Mittelfeld, doch der Ball gelangte zu Ronny König – und der nutzte seine Vorteilsituation eiskalt aus und marschierte zum frühen Führungstreffer für die Schwäne (3.). Zwischen den Mannschaften entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, in dem Zwickau nach der Anfangsphase noch erhöhen konnte: Elias Huth kam aus dem Rückraum zum Abschluss, der Ball segelte knapp drüber (22.). Dann hatte Meppen die Gelegenheit: Ein Ball von Kleinsorge konnte Johannes Brinkies nicht festhalten, der im Anschluss beinahe über die Torlinie trudelte – aber Godinho rettete im letzter Sekunde (23.). Erst kurz vor der Pause belohnte sich Zwickau für die wachsende Überlegenheit im ersten Abschnitt, als Morris Schröter mit Tempo an SVM-Keeper Erik Domaschke vorbeizog und zum zweiten Treffer einschob (45.).

Dann die wohl entscheidende Szene des Spiel: Godinho holte Kleinsorge von den Beinen, bekam die zweite Gelbe und musste den Platz folgerichtig verlassen – der Bruch im Zwickauer Spiel (54.). Denn kurz darauf bediente Joker Willi Evseev den zuvor gefoulten Kleinsorge mit einem Durchsteckpass, vor Brinkies blieb Meppens Angreifer dann cool (63.). Zwickau versuchte die knappe Führung nur noch zu verteidigen, während die Emsländer auf den Ausgleich drängten – und durch Yannick Osee nach einem Eckball die Latte trafen (82.)! Deniz Undav wurde von den Schwänen zwar komplett aus dem Spiel genommen, dafür aber konnte sich Evseev entfalten: Nach einer Vorlage von Markus Ballmert traf der Mittelfeldspieler zum 2:2-Ausgleich (86.). Zwickau verpasst damit den Sieg, während Meppen als Siebter in Schlagdistzanz zu den Aufstiegsplätzen bleibt.

   
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