"Man hadert in der Kabine": FC Ingolstadt verliert den Anschluss
Ein torloses Remis im Heimspiel gegen den FSV Zwickau bringt den FC Ingolstadt nicht voran. Vor allem in der Offensive stockt bei den Schanzern der Motor, sodass der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze wächst und bereits sechs Punkte betärgt. Die Ansprüche beim FCI sind naturgemäß da – doch auch Pascal Testroet wusste nach der Partie, dass der Nachweis für ein Topteam noch fehlt.
"Wollten mindestens auf Platz 4"
In der letzten Aufstiegssaison der Schanzer vor zwei Jahren erreichte der FCI mit 17 Punkten nach zehn Spieltagen den zweiten Platz. Ein Zähler weniger genügt in dieser Spielzeit allerdings nur für den siebten Platz. Die Schanzer stecken weiter in der Formkrise, während sich zwei Teams ganz oben absetzen. "Wir haben uns ganz was anderes vorgenommen", haderte FCI-Stürmer Pascal Testroet nach der Partie im Vereins-TV mit dem 0:0-Unentschieden gegen Zwickau. "Mit einem Sieg wollten wir den Patzer der Konkurrenz ausnutzen, um mindestens auf den vierten Platz zu springen. Jetzt ist nur ein Punkt herausgekommen."
1860 München (23 Punkte) und die SV Elversberg (22 Punkte) konnten ihre Spiele am Wochenende nicht gewinnen. Trotzdem rückte Ingolstadt kaum näher heran – und trifft nächste Woche auch noch auf die Münchner Löwen. Ob der FCI seinen Ansprüchen dort gerecht werden kann? "Wir müssen zeigen, dass wir ein Topteam sein können. Punktetechnisch sind wir im Rückstand", wusste auch Testroet, dass Worte alleine nicht helfen werden. "Der Kopf muss ab morgen direkt wieder hochgehen", forderte der stellvertretende Kapitän daher. Das gilt auch für 32-jährigen Stürmer, denn gerade in der Offensive hakt es.
Kläglich, inkonsequent, ungeduldig
Gerade einmal zwölf Tore erzielte der FCI in zehn Spielen, wodurch die Schanzer das harmloseste Team in der oberen Tabellenhälfte sind. "Hinten steht die Null", hielt Startelf-Rückkehrer David Kopacz zwar fest, doch: "Vorne leider auch." An dem Deutsch-Polen hatte es im Heimspiel gegen Zwickau nicht gelegen, obwohl auch Kopacz mehrere Chancen vergab. Doch der 23-Jährige steht sinnbildlich für die Probleme des FCI – denn gerade die Verletzungsmisere bei Offensivspielern hat den Motor ins Stocken gebracht. Cheftrainer Rüdiger Rehm will schnellstmöglich daran arbeiten.
"Es geht darum, ein bisschen präziser zu sein. Das war unser größtes Problem", erklärte der Fußballlehrer, der mit dem torlosen Remis nicht zufrieden war. Die Chancen spielten sich die Schanzer heraus – doch "kläglich vergeben" und "nicht konsequent" fielen als Stichwörter für die Offensivansätze. "Man hadert ein bisschen in der Kabine, wir haben die Jungs runterkriegen müssen", berichtete Rehm in der Pressekonferenz. "Sie waren nicht einverstanden mit sich selber, auf einmal wird man ein bisschen unruhiger. Das darf nicht passieren." Denn neben dem Durchsetzungsvermögen fehlte Rehm auch die Geduld bei seinen Spielern, um das Spiel möglicherweise auch spät erst zu entscheiden. "Die Jungs müssen sich mehr fordern und sich sagen, dass sie mehr herausholen wollen. Dann werden wir wieder gefährlicher", war sich Rehm sicher. Beim TSV 1860 München (Samstag, 14 Uhr) wäre eine gute Gelegenheit, um das zu zeigen.