Magdeburger Siegeszug geht weiter: Fast schon unheimlich
Kaum zu glauben, aber wahr: Der 1. FC Magdeburg hat den vierten Sieg in Serie geholt – plötzlich sind sie wieder im Verfolgerfeld. Gegen Holstein Kiel stand der Elf von Trainer Jens Härtel auch das Glück wieder zur Seite.
Kiel vergibt reihenweise Chancen im ersten Durchgang
Nach den Erfolgen in Münster, gegen Bremen und in Wiesbaden wurde bereits viel vom berüchtigten Magdeburger Quäntchen geschrieben, das die Blauen aktuell jedem Gegner voraus sind. Nun reiste Holstein Kiel gen Sachsen-Anhalt und lieferte wie bereits im Vorjahr einen richtig guten Auswärtsauftritt ab, Markus Anfang hatte seine Spieler glänzend eingestellt und sah daher vom Start weg hochkarätige Möglichkeiten wie einen Lattentreffer von Alexander Bieler (5.). In der Folge entwickelte sich zusehends ein kleines Privatduell zwischen dem Kieler Storch Dominick Drexler und Jan Glinker im FCM-Tor, wobei Glinker nicht immer zugreifen musste, da Drexler manches Mal schlichtweg die Genauigkeit fehlte. Nach dem Seitenwechsel fand dann aber auch Magdeburg besser ins Spiel und erwies sich als deutlich sattelfester im Defensivverbund, Möglichkeiten der Gäste wurden effektiv unterbunden und es entwickelte sich ein spannender Thriller, begleitet von über 15.000 Zuschauern.
Der Torjäger steht goldrichtig
Doch wie sollte es anders kommen: Aktuell besitzt einfach der 1. FC Magdeburg das Glück auf seiner Seite und setzte quasi aus dem Nichts den entscheidenden Schlag, den Lucky Punch. Christian Beck war es, der seinen Farben wieder einmal die Punkte bescherte – und zwar nach einer Traumkombination über Tobias Schwede und Christopher Handke, die so vielleicht in einem von zwanzig Versuchen tatsächlich funktioniert. Handkes Dropkick-Flanke auf den Kopf von Beck, das ging eine Nummer zu schnell für Holstein Kiel (85.), und es sollte der einzige Treffer an diesem Nachmittag bleiben. Wie wichtig dieser Erfolg werden kann, das zeigte Trainer Härtel nach Abpfiff: Der sonst oft ruhige und sachliche Vertreter seiner Zunft ballte die Faust und feierte den Erfolg ausgiebig.
Glinker wundert sich über das Phänomen Christian Beck
„Es war ziemlich schwierig für uns in der ersten Halbzeit, Kiel hatte einige gute Chancen“, resümierte ein glücklicher Christian Beck gegenüber dem MDR – und ja, auch er erwähnte ganz beiläufig wieder den zusätzlichen Motor des 1. FC Magdeburg in diesen Tagen: „Das Glück hat uns heute zur Seite gestanden.“ Dass Beck, der bis dato ein völlig blasses Spiel abgeliefert hatte und ein Kandidat für die Auswechslung war, wieder einmal goldrichtig platziert war, das verwunderte dann allerdings auch seine Mitspieler – Jan Glinker etwa. „Das ist unfassbar und ich glaube, manches Mal wundert er sich selbst darüber“, gab der Routinier zu. Den FCM wird das kaum stören, Becks siebter Saisontreffer brachte schließlich die Punkte 14 bis 16 und lassen Magdeburg bis auf einen Zähler an den zweiten Rang heranrobben. Was für eine unglaubliche Entwicklung, hatte die Härtel-Elf vor zwei Wochen noch auf einem Abstiegsplatz gestanden.