Magdeburg will Heimbilanz gegen Münster weiter ausbauen
Vor der Saison hätte wohl nicht jeder erwartet, dass am 16. Spieltag das Spiel des 1. FC Magdeburg und des SC Preußen Münster der Gattung Spitzenspiel zuzuordnen ist. Nun empfängt allerdings der Sechste den Zweiten – und besonders für die Gastgeber aus Magdeburg ist der Erfolg der bisherigen Spieltage nicht unbedingt vorherzusehen gewesen.
Umso erfreuter nehmen dies die erfolgshungrigen Fans an der Elbe zur Kenntnis und hoffen auf eine Fortsetzung der glorreichen Heimauftritte: Fünf Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage – so gut sind wohl noch nicht allzu viele Aufsteiger in der Dritten Liga auf heimischem Platz in die Spielzeit gestartet. Dies ist einerseits der Mannschaft, andererseits aber auch den Fans zu verdanken, wie Kapitän Marius Sowislo erst jüngst im Interview bei "westline.de" bekräftigte: "Die Fans hier sind unglaublich. 15.000 Magdeburger sind lauter als 30.000 Dresdener, das kann ich nach dem letzten Wochenende auf jeden Fall behaupten.“ Jedoch konnte der FCM aus dem Spiel beim Spitzenreiter keine Punkte entführen und unterlag knapp mit 2:3. Damit sind die Spieler von Trainer Jens Härtel nun erneut zuhause gefordert, können sich dabei aber wieder einmal auf die blau-weiße Anhängerschaft verlassen.
Wieder große Kulisse erwartet
Denn die Marke der 15.000 Besucher wird aller Voraussicht nach deutlich überboten werden. Schon an diesem Freitagmittag waren 14.000 Tickets an den Mann gebracht worden, gut 18.000 werden erwartet. Auch aus Münster dürfte sich eine hohe dreistellige Anzahl an Fans auf den Weg machen und die Adlerträger unterstützen, die bisher noch kein Auswärtsspiel verloren haben und demnach mit breiter Brust in die Magdeburger Börde reisen. "Besonders auf Christian Beck müssen wir natürlich aufpassen“, ist deren Trainer Ralf Loose die Stärke des FCM nicht entgangen, "daher müssen wir dem Gegner so viel Ballbesitz wie möglich abnehmen und so möglichst wenige Chancen zulassen.“ Die Gäste können dabei personell wieder nahezu aus dem Vollen schöpfen, zumindest sind alle Akteure des jüngsten 2:0-Sieges über Holstein Kiel spielbereit. Charles Elie Laprevotte fehlt nach Rotsperre noch ein letztes Mal.
Härtel: "Werden unsere Chancen bekommen“
Der 1. FC Magdeburg hat ebenfalls in diesen Wochen das größte Verletzungspech überwunden und musste die erste Elf nicht mehr so oft umstellen wie noch zu Beginn der Spielzeit. Mit Niklas Brandt rückt zudem ein Akteur, der beim Auswärtsspiel in Dresden noch verletzt fehlte, zurück in den Kader und vielleicht sogar in die Startelf. "Offensiv besitzt Münster eine hohe Qualität“, warnte Härtel vor der Begegnung der beiden Traditionsvereine, "aber auch wir werden unsere Gelegenheiten erhalten und sie nutzen“, schloss der Coach selbstbewusst ab. Auch Manuel Farrona-Pulido bekräftigte: "Münster ist eine starke Mannschaft, aber vor unserem Publikum müssen auch sie erst einmal bestehen.“ Das Aufeinandertreffen hat es in dieser Form übrigens erst zweimal gegeben: In der damaligen Regionalliga Nord standen sich der FCM und der SCP in der Saison 2001/2002 gegenüber. Auf heimischem Geläuf holten die Blau-Weißen damals vor 4708 Zuschauern ein 1:1-Remis, nachdem ausgerechnet der heutige Sportchef Mario Kallnik den späten Ausgleich erzielte. Ein Punkt, er würde dem Fußballclub am Samstag sicher nicht schlecht schmecken – auch wenn derer drei natürlich das Tüpfelchen auf dem I darstellen.