FCM triumphiert in Halle – Schäffler schießt SVWW zum Sieg

Vor allem dank eines Doppelpacks von Manuel Schäffler gewann der SV Wehen Wiesbaden mit 3:0 gegen den FSV Zwickau und kommt auf der Zielgeraden noch einmal an Rang drei heran, da der Karlsruher SC nicht über ein 0:0 gegen den SC Paderborn hinauskam. Neuer Tabellenführer der 3. Liga ist dadurch der 1. FC Magdeburg, der sich in Halle eiskalt präsentierte und durch zwei Tore von Felix Lohkemper gewann. Zudem spielten: Köln-Rostock (0:0), Osnabrück-Jena (1:2) und Lotte-Würzburg (1:3).

Halle 0:2 Magdeburg: Der FCM eiskalt im Abschluss und nun an der Ligaspitze

Für Magdeburg ging es nach der großen Aufstiegsfeier in der Vorwoche zwar noch um die Drittliga-Meisterschaft, dennoch stellte Trainer Jens Härtel sein Team auf drei Positionen um und brachte Charles-Elie Laprevotte, Felix Lohkemper und den scheidenden Kapitän Marius Sowislo von Anfang an. Sein Gegenüber Rico Schmitt setzte hingegen auf die gleiche Anfangsformation, die am vergangenen Spieltag mit 2:1 in Münster gewonnen hatte. Und Schmitt sollte damit zunächst richtig liegen. Seine Elf ging deutlich giftiger in die Zweikämpfe und fiel in den Anfangsminuten vor allem durch ihr zügiges Umschaltspiel auf. Die erste große Möglichkeit der Gastgeber resultierte aber aus einem Freistoß, den Niklas Landgraf vom rechten Strafraumeck direkt auf den kurzen Pfosten zog (19.). Doch Alexander Brunst im Magdeburger Tor war zur Stelle und faustete den Ball aus dem Winkel. Vier Minuten später hatte Halles Kapitän Klaus Gjasula die Führung auf dem Kopf, bugsierte den Ball nach einer Flanke von Landgraf aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (23.). Auf der anderen Seite versuchte es Philip Türpitz mit einem Distanzschuss und traf aus rund 20 Metern die Latte (25.). Danach war Magdeburg etwas besser im Spiel und sollte kurz darauf das 1:0 erzielen. Zunächst steckte Sowislo im Strafraum auf Türpitz durch, der mit seinem Abschluss aus spitzem Winkel an Torhüter Tom Müller scheiterte, doch in der Folge schaltete Lohkemper am schnellsten und brachte den Ball im Nachschuss im leeren Tor unter (32.). Es war die etwas glückliche Halbzeitführung.

Der zweite Spielabschnitt begann dann mit einem Spielzug wie aus dem Lehrbuch, wobei die Protagonisten die gleichen wie bei der Magdeburger Führung waren. Türpitz wurde wunderbar auf der rechten Seite geschickt und spielte einen scharfen Querpass in die Mitte, wo Lohkemper erneut nur einzuschieben brauchte (53.). Es war die erst zweite wirklich herausgespielte Gelegenheit der Gäste, und sie endete erneut mit einem erfolgreichen Abschluss. Für Halle war dieser zweite Gegentreffer gleichzeitig der K.O. Die restliche Zeit plätscherte das Spiel schließlich nur noch vor sich hin, da auch die Gäste nach den anstrengenden Feierlichkeiten der letzten Woche nicht mehr viel machen wollten. Und so blieb es letztlich beim 2:0 für die Magdeburger, die damit auf den ersten Platz vorrücken und in den beiden letzten Spielen gegen den Chemnitzer FC und gegen die Sportfreunde Lotte die Meisterschaft klar machen können.

Karlsruhe 0:0 Paderborn: Der beste Sturm der Liga scheitert an der besten Abwehr

Die schwerste Aufgabe im Kampf um den Relegationsrang hatte vom Papier her der Karlsruher SC zu bewältigen. Seit elf Begegnungen hatten die Gäste aus Paderborn nicht mehr verloren und sich in den vergangenen Wochen dabei in bester Torlaune präsentiert, an diesem 36. Spieltag war gegen die beste Abwehr der Liga davon aber zunächst wenig zu sehen. Obwohl beide Mannschaften mit viel Elan in das Spiel gingen, mangelte es an echten Torraumszenen. Die beiden besten Möglichkeiten kamen dabei noch in der Anfangsviertelstunde zustande. Erst scheiterte Marlon Ritter nach einem kurz ausgeführten Freistoß an einer starken Parade von Benjamin Uphoff (10.) und dann lenkte Leopold Zingerle auf der Gegenseite einen Volley von Marvin Pourie mit den Fingerspitzen gerade noch über den Querbalken (12.). Beide Mannschaften versuchten das Mittelfeld durch ein schnelles Umschaltspiel flott zu überbrücken, leider litt darunter aber auch die Passsicherheit, weitere nennenswerte Chancen hatten die ersten 45 Minuten somit nicht mehr zu bieten.

Auch im zweiten Durchgang taten sich die Spieler schwer, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Probates Mittel um überhaupt zu Chancen zu kommen blieben weiterhin Distanzschüsse, aber auch hier fehlte es an Zielgenauigkeit. Zu sehen gab es dafür einige Fouls in einer etwas ruppiger werdenden Begegnung und alleine vier gelbe Karten für die Gäste in der zweiten Hälfte. Aufreger blieb am Ende ein riskanter Rückpass von Daniel Gordon, den Uphoff gerade noch wegschlagen so wegschlagen konnte (83.). Damit blieb es bei dem torlosen Unentschieden, durch das Paderborn zwei Spieltage vor Schluss die Tabellenführung an den 1. FC Magdeburg verlor, während Karlsruhe auf Platz drei nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem SV Wehen-Wiesbaden hat.

Wiesbaden 3:0 Zwickau: Schäffler schnürt den Doppelpack – Martinovic mit Traum-Debut

Zu einem Debut kam es in der Begegnung des SV Wehen Wiesbaden gegen den FSV Zwickau, wo der bisherige Co-Trainer der Sachsen, Danny König, nach der vorzeitigen Beurlaubung von Torsten Ziegner erstmals als Chefcoach auf der Bank platz nahm. Und beinahe hätte dessen Namensvetter Ronny König gleich einmal für einen Traumstart seines neuen Trainers gesorgt: Nach gerade einmal drei Minuten tauchte König in halblinker Position vor dem Tor seines Ex-Vereins auf und scheiterte nur knapp an Markus Kolke, der aus seinem Kasten kam und sich ganz breit machte (3.). Der Startschuss für zehn turbulente Minuten, in denen erneut König (7.) mit einem feinen Schlenzer und Toni Wachsmuth (8.) mit einem wuchtigen Kopfball für die Gästeführung hätten sorgen können. Beide zielten aber zu ungenau und setzten ihre Bälle nur knapp neben den Pfosten. Danach flachte das Geschehen etwas ab, wobei die Gäste aber das gefährlichere Team blieben. Nach 25 Minuten musste erneut Kolke sein ganzes Können zeigen und bekam bei einem Schuss von Anthony Barylla noch rechtzeitig die Fäuste nach oben, nachdem  Wachsmuth zuvor stark per Hacke durchgesteckt hatte. Wehen Wiesbaden, eigentlich die Mannschaft die unbedingt gewinnen musste, machte nach vorne hin zu wenig, schaffte es bis zur Pause aber immerhin die Defensive zu stabilisieren und hielt nach 45 Minuten das 0:0.

Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm reagierte in der Pause auf die bis hierhin schwache Offensivleistung seiner Mannschaft und brachte Manuel Schäffler für Stephan Andrist. Und das sollte sich auszahlen, nachdem die erste große Chance in Halbzeit zwei noch den Gästen gehörte, Daniel Gremsl aber am erneut starken Kolke scheiterte (54.). Moritz Kuhn brachte den Ball im Anschluss an einen Doppelpass mit Simon Brandstetter von rechts scharf in die Mitte, wo Schäffler in bester Torjägermanier den Fuß hinhielt und die Führung für den Gastgeber (59.) erzielte. Wehen Wiesbaden war nun wach und Manuel Schäffler heiß auf mehr. Nur neun Minuten später erzielte der 29-Jährige nach einem Doppelpass mit Maximilian Dittgen das 2:0 (68.) und sorgte mit seinem 22. Saisontor damit für die Vorentscheidung. In der 89. Minute wurde Schäffler dann wieder aus der Begegnung genommen, für ihn kam Dominik Martinovic zu seinem Debut und brauchte genau eine Minute, um auf 3:0 zu stellen (90.). Der perfekte Abschluss eines tollen Spieltages für Wehen Wiesbaden, das damit nur noch einen Punkt hinter dem dritten Platz zurückliegt.

Köln 0:0 Rostock: Kölns Negativserie endet – Blaswich hält Elfmeter

Nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge erreichte Fortuna Köln in einem insgesamt schwachen Spiel ein 0:0 gegen Hansa Rostock. War das Hinspiel mit einem 5:3 für die Rostocker noch kurios verlaufen und reich an Höhepunkten, so hatte das Rückspiel umso weniger zu bieten. Einzig ein Abschluss von Lucas Scherff aus spitzem Winkel nach einem Fehler vom 18-jährigen Torhüter Jannik Bruhns (12.) und eine tolle Einzelleistung von Thomas Bröker, der mit seinem Schuss an Gästekeeper Janis Blaswich scheiterte (33.), sorgten kurzzeitig für etwas Aufregung. Hinzu kam ein Tor von Daniel Keita-Ruel (30.), das aber wegen einer Abseitsposition zurecht nicht anerkannt wurde.

Auch nach dem Seitenwechsel war erst einmal nicht mehr geboten. Das änderte sich aber, als Schiedsrichter Bastian Dörner ein Foulspiel von Fabian Holthaus an Keita-Ruel ahndete und auf Elfmeter für die Hausherren entschied (65.). Der Gefoulte trat selbst an und scheiterte mit einem laschen Schuss in die rechte Ecke an Blaswich, der das Leder sogar festhalten konnte. Danach schalteten beide Mannschaften bis kurz vor Abpfiff wieder in den Leerlauf, bis Rostock noch einen Freistoß zugesprochen bekam. Amaury Bischoff zirkelte den Ball in die Gefahrenzone. wo Pascal Breier am höchsten sprang und mit einen wuchtigen Kopfball Bruhns prüfte, der das Leder so gerade noch an den Pfosten lenken konnte (83.). Wenig später war Schluss, so dass Köln als Tabellen-Siebter weiterhin zwei Punkte und einen Platz hinter den Rostockern steht.

Osnabrück 1:2 Jena: FCC mit drittem Auswärtssieg

Nach neun Spielen ohne einen Sieg wollte Osnabrück den Fans an der Bremer Brücke endlich mal wieder einen Grund zum Jubeln geben, allein daraus wurde nichts. In einer zunächst tempoarmen Begegnung waren die Gäste aus Jena von Anfang an das bessere Team und kamen durch einen Gewaltschuss von Außenverteidiger Timo Mauer zu einer ersten Gelegenheit (13.). Auf der anderen Seite musste Jo Coppens nach 21 Minuten gegen Tim Danneberg parieren, der nach einer Flanke von Bashkim Renneke per Kopf zum Abschluss kam. Ansonsten erlebte der Belgier im Tor der Jenaer aber einen ruhigen Nachmittag und konnte seine Vorderleute dabei beobachten, wie sie versuchten zum Torerfolg zu kommen. In der ersten Halbzeit sollte das aber nicht mehr gelingen, auch weil Osnabrücks junger Torwart Leon Tigges bei einer gefährlichen Kopfballverlängerung von Julian Günther-Schmidt (35.) und einem Distanzschuss von Manfred Starke (43.) auf seinem Posten war.

Der zweite Spielabschnitt begann dann direkt einmal mit verdienten Führung für die Gäste. Und der Treffer war ebenso kurios wie sehenswert: Mauer spielte auf der rechten Seite einen feinen Doppelpass mit dem eingewechselten Maximilian Wolfram und wollte vom Strafraumrand eigentlich in die Mitte flanken. Stattdessen ging der Ball aber direkt aufs Tor und schlug in der kurzen Ecke ein (53), Tigges war auf dem falschen Fuß erwischt worden und sah in der Szene alles andere als gut aus. Osnabrücks Trainer Daniel Thioune reagierte und wechselte gleich dreifach, das nächste Tor schossen aber wieder die Spieler aus Jena, wobei Wolfram nach einem Konter nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (67.). Osnabrück kam allerdings noch einmal ran, Konstantin Engel erzielte nach 78 Minuten vom Strafraumrand das 1:2. Und es wurde tatsächlich noch einmal spannend, doch Marcos Alvarez verpasste den Ball und somit den Ausgleich mit einer Grätsche nach 87 Minuten nur knapp. Am Ende verlor Osnabrück nicht nur das Spiel, sondern auch noch Abwehrspieler Engel, der sich kurz vor dem Abpfiff noch die gelb-rote Karte einhandelte (90.).

Lotte 1:3 Würzburg: Die Kickers rücken auf Rang fünf vor

Die Würzburger Kickers bleiben auch im siebten Spiel in Serie ungeschlagen und rücken durch den Auswärtssieg in der Liga auf den fünften Platz vor. Lotte hatte zwar optische Vorteile auf dem Rasen, die bessere Chancenverwertung besaßen aber die Gäste aus Bayern, die nach 19 Minuten in Führung gingen. Nach einem Konter landete der Ball auf der rechten Seite bei Dominic Baumann, der das Leder perfekt annahm, gegen seinen Gegenspieler abschirmte und von der Strafraumkante mit einem trockenen Schuss im langen Eck versenkte. Lotte antwortete in Person von Nico Neidhart mit einem Distanzschuss, den Patrick Drewes im Tor der Würzburger aber ohne Probleme festhalten konnte (28.). Bis zum Pausenpfiff passierte danach nichts berichtenswertes mehr.

Mit Wiederanpfiff bewegte sich das Spiel erst einmal auf überschaubarem Niveau und war nach 68 Minuten auch schon so gut wie entschieden. Sebastian Schuppan traf nach einem Freistoß von Dennis Mast per Kopf zum 2:0. Würzburg hatte die Partie nun unter Kontrolle und baute die Führung sogar noch einmal aus. Moritz Heyer leistete sich in der gegnerischen Hälfte einen unnötigen Ballverlust, der die Kickers zum Gegenangriff einlud. Über mehrere Stationen landete der Ball bei Außenverteidiger Jannis Nikolaou, der nur noch einzuschieben brauchte (83.). Das 1:3 durch Nico Neidhart in der 90. Minute war letztlich nur noch Ergebnis-Kosmetik.

 

   

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