Magdeburg ist zurück: Ausgerechnet Steffen Puttkammer
Es ist eine der Geschichten des Spieltags, die sich am Samstagnachmittag in Großaspach abspielte: Der 1. FC Magdeburg feierte durch einen eminent wichtigen 3:1 (2:1) -Sieg über Sonnenhof Großaspach die Rückkehr auf die Siegerstraße und eine gelungene Generalprobe vor dem Derby gegen den Halleschen FC. Ein Akteur, der eigentlich schon abgeschrieben war, brachte dem Spiel eine besondere Anekdote: Steffen Puttkammer.
Erst nicht gebraucht, dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort
In seinem nun vierten Jahr beim 1. FC Magdeburg hatte der 28-Jährige noch nie einen derart schweren Stand wie in den letzten Wochen. Das Angebot in der Defensive war groß – zu groß für Puttkammer, dessen Dienste zumeist nur noch für kurze Einsätze gefragt waren. Auch deshalb kokettierte der Allrounder, der allen voran in der Innenverteidigung beheimatet ist, schon mit Wechselgedanken. Im besten Fußballeralter mag niemand gerne nur die Bank drücken. Gegen Großaspach jedoch bot sich Puttkammer aus der Not geboren die ultimative Chance: Diverse Defensivspieler wie etwa Nils Butzen, Andre Hainault und Christopher Handke verpassten die Begegnung aufgrund von Sperren oder Verletzungen. Puttkammer war fast schon die letzte Option für Trainer Jens Härtel, ehe dieser auf unerfahrene Juniorenspieler hätte zurückgreifen müssen. Und Puttkammer zahlte das Vertrauen zurück: Er leitete den Sieg mit dem Treffer zum 1:0 ein. Er stand am zweiten Pfosten goldrichtig (14.) und brauchte das Leder letztlich nur einzuschieben.
Leichte Gegentreffer auf beiden Seiten
Letztlich war es freilich nicht nur Puttkammer, der für den Erfolg im Schwabenland sorgte. Sieben Minuten nach seiner Führung erhöhte etwa Kapitän Marius Sowislo, wieder unter gütiger Mithilfe der SGS (21.). Nicht ohne Grund war Übungsleiter Oliver Zapel mit dem Dorfklub überhaupt nicht zufrieden. "Man darf auch mal einen Zweikampf annehmen“, äußerte dieser sichtlich zerknirscht auf der Pressekonferenz. "Es war ziemlich einfach, gegen uns ein Tor zu erzielen“, führte er aus. Jens Härtel hätte dies – zumindest bei der Betrachtung des 1:2-Gegentreffers – auf seine Mannen übertragen können: Es sah schon arg leicht aus, wie Manfred Osei Kwadwo durch die Hinterreihen des FCM spazierte (40.). Ein trüber Schimmer über der ansonsten hellwach geführten ersten Halbzeit.
Christian Beck fehlt im Derby gegen Halle
Das kostete letztlich jedoch nichts, weil die Elbstädter die zweiten 45 Minuten unbeschadet überstanden und durch Jan Löhmannsröben sogar spät das 3:1 erzielten (90. +5) – mit Julius Düker hatte ein weiterer Akteur assistiert, der im bisherigen Saisonverlauf kaum eine Rolle gespielt hatte. Vor der Entscheidung in buchstäblich letzter Sekunde hatte der FCM allerdings mächtig zittern müssen, denn Großaspach drängt stark und zielstrebig auf den Ausgleich, fand aber unter anderem im Magdeburger Keeper Jan Glinker seinen Meister. Schwer trifft den 1. FC Magdeburg dagegen eine neuerliche Sperre: Nach 75 Minuten erhielt ausgerechnet Christian Beck die Rote Karte wegen vermeintlichen Nachtretens, eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Bläser. Klar ist damit: Beck fehlt der Härtel-Elf im Derby gegen den Halleschen FC – eine große, vielleicht sogar entscheidende Schwächung für Magdeburg.