Magdeburg feiert Klassenerhalt – Unterhaching steigt ab

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Während sich der 1. FC Magdeburg mit einem 3:0-Sieg in Saarbrücken endgültig retten konnte, fiel bei Unterhaching durch die 0:2-Pleite gegen Mannheim der Vorhang. Arg um den Ligaverbleib zittern müssen weiterhin der KFC Uerdingen (1:1 gegen Köln) sowie Bayern II (2:2 in Duisburg). Gleiches gilt für Meppener, die in Zwickau nicht über ein torloses Unentschieden hinauskamen. Halle und Türkgücü, die bereits am Dienstag gespielt haben, sind dagegen durch, da sich Kaiserslautern und Uerdingen die Punkte am Samstag gegenseitig wegnehmen. 

Saarbrücken 0:3 Magdeburg: Elbestädter feiern Klassenerhalt

Was vor einigen Wochen noch als unwahrscheinlich galt, konnte der 1. FC Magdeburg in Saarbrücken plötzlich vorzeitig perfekt machen: den Klassenerhalt. Die Hausherren selbst hatten jedoch nichts zu verschenken und konnten sich mit einem Sieg zumindest die kleine Chance auf Platz vier und die damit verbundene Teilnahme am DFB-Pokal bewahren. Der FCS war es dann auch, der die erste gefährlich Szene zustande brachte. Nach einer Eckballvariante trat Barylla zunächst an der Kugel vorbei, ehe Zellners Abschluss geblockt wurde (5.). Anschließend übernahm jedoch Magdeburg. Trotz deutlicher Dominanz kamen die Elbestädter kaum einmal in die gefährlichen Räume. An diesem Bild änderte sich bis zur Pause wenig.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts schien dann mehr Offensivspektakel Einzug zu halten. Magdeburgs Kath durfte sich zunächst ungestört durch das Zentrum bewegen und fand dann den auf rechts mitgelaufenen Atik. Der Offensivmann probierte es mit Gewalt, ließ dafür die Genauigkeit vermissen – Batz parierte (48.). Wenig später half Saarbrückens Torhüter dann allerdings als einer von zwei Unglückraben beim Magdeburger Führungstreffer. Nach einem langen Ball waren sich Batz und Zeitz nicht einig, wodurch Brünker dazwischenspritzen und per Heber das 1:0 für Blau-Weiß erzielen konnte (59.). Wenngleich glücklich zustande gekommen, hatte sich der FCM die Führung durchaus verdient. Anschließend erinnerte das Geschehen wieder an weite Phasen der ersten Hälfte, denn vor den Toren geschah wenig. Das änderte sich in Minute 83 nochmals. Bertram gewann ein Kopfballduell, wodurch Atik an den Ball kam. Der Offensivmann suchte Sirlord Conteh, welcher zum 2:0 einschoss (84.). Nachdem Conteh sogar noch das 3:0 hatte folgen lassen, durfte gefeiert werden. Magdeburg erhöhte das Punktekonto auf 47 Zähler, sprang auf Rang neun und kann nicht mehr absteigen. Saarbrücken verbleibt derweil auf Platz fünf.

Duisburg 2:2 Bayern II: Rasantes Duell ohne Sieger

Einen womöglich vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenverbleib peilten die Duisburger Zebras im Heimspiel gegen Bayern II an. Die Münchner wollten ihrerseits einen Dreier, um womöglich über den ominösen Strich zu springen. Erste Akzente setzten die Gastgeber, für die Bouhaddouz nach einer Krempicki-Hereingabe nur knapp verpasste (6.). Doch die Bayern kämpften sich in die Partie und belohnten sich umgehend. Über Scott landete der Ball halblinks bei Sieb, welcher im Sechzehner noch einige Meter machte und mit einem strammen Schuss sein erstes Drittligator erzielte (13.). Geschockt wirkte der MSV allerdings nicht. Im Gegenteil: Die Zebras antworteten sofort. Mickels erlief einen Krempicki-Steilpass und legte vor dem Tor quer. Bouhaddouz hatte keine Probleme, das Leder über die Linie zu drücken (15.). Duisburg blieb aktiver und wurde nach einer halben Stunde wieder gefährlich. Erneut war es Mickels, der von Krempickis Einsatz profitierte, im Strafraum aber knapp rechts vorbeizielte (32.). Noch enger war es in Minute 36, als Stoppelkamp Bouhaddouz in Szene setzte, welcher per Flachschuss den linken Pfosten traf.

Die zweite Halbzeit ging der FCB etwas offensiver an, Duisburg konnte dadurch nicht den Druck des ersten Durchgangs entfachen. Die Hausherren brauchten eine ganze Weile, um sich zu finden, meldeten sich dann aber umso beeindruckender zurück. Kapitän Stoppelkamp spielte zunächst gekonnt auf Scepanik, welcher von links wuchtig zurück in die Mitte passte. Dort fälschte Che unglücklich ab und überwand seinen eigenen Torhüter per Beinschuss (61.). Die jungen Bayern erhöhten im Anschluss nochmals das Risiko und arbeiteten sich wiederholt bis zum Strafraum vor. In Minute 72 drang Waidner in eben diesen ein, um dann im Zweikampf mit Scepanik zu Boden zu gehen. Schiedsrichter Steven Greif entschied auf Strafstoß, den der eingewechselte Arp zum erneuten Ausgleich vollstreckte. In der Schlussphase drückte der MSV, Vermeji aber verpasste eine letzte Stoppelkamp-Hereingabe und damit den Sieg (83.). Duisburg kann mit dem Ergebnis trotzdem leben und hat sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Bayern II muss sich weiter sorgen und steht auf Rang 18.

Unterhaching 0:2 Mannheim: Bei Haching gehen die Lichter aus

Unterhachings Chancen auf ein weiteres Jahr Drittligafußball waren vor dem Duell mit Mannheim nur noch theoretischer Natur. Trotzdem wollte die Spielvereinigung natürlich alles daran setzen, den Abstieg so weit wie möglich in die Zukunft zu verschieben. Da auch der Waldhof noch nicht gerettet war, durfte ein intensives Spiel erwartet werden. Die Anfangsminuten gehörten dem SVW, der in Person von Ferati erstmals gefährlich vor dem Hachinger Tor auftauchte. Von der rechten Seite gab Mannheims Mittelfeldspieler in das Zentrum, wo Martinovic lauerte, die Kugel aber nicht richtig traf (9.). Die Gäste blieben am Drücker und kamen schon bald zum Führungstreffer. Nachdem Christiansen noch an der Latte gescheitert war, kam der Ball zu Garcia. Dieser nahm aus dem Rückraum Maß. Abgefälscht von einem Verteidiger schlug die Kugel im Haching-Tor ein (23.). Die Gastgeber indes agierten größtenteils glücklos und wurden im ersten Durchgang nur einmal gefährlich: Schwabl verfehlte nach einer abgewehrten Ecke per Volley (30.).

Um den Abstieg, der zur Pause Realität war, noch abzuwenden, musste sich Unterhaching im zweiten Durchgang steigern. Erst einmal kamen aber wieder die Gäste. Nach Ferati-Steilpass fand sich Martinovic frei vor Coppens wieder, scheiterte aber am Haching-Schlussmann (52.). Anschließend dann endlich die Hausherren: Heinrich scheiterte per Kopf an Mannheims Torhüter Königsmann (53.). Es war nur ein kurzes Aufbäumen, denn schon im Gegenzug drosch Ferati den Ball an die Querlatte (56.). Haching wehrte sich noch einmal, musste kurz darauf aber den K.o.-Schlag hinnehmen. Jastrembski attackierte über rechts und spielte dann quer. Am langen Pfosten lauerte erneut Garcia, der auf 2:0 stellte (60.). Mannheim nahm anschließend etwas Tempo raus und ließ den Gegner spielen. Viel anfangen konnte die Spielvereinigung mit dem Ballbesitz jedoch nicht. Am Ende fiel der Vorhang: Vier Jahre nach dem Aufstieg muss Unterhaching die 3. Liga wieder in Richtung Regionalliga verlassen. Mannheim durfte derweil jubeln, denn der Klassenerhalt ist bei acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze fast sicher.

Uerdingen 1:1 Köln: Viktoria hält den KFC im Abstiegssumpf

In Uerdingen geht es wieder einmal hoch her, neben Abstiegssorgen befeuern womöglich zu unrecht bezogene Corona-Hilfen die Unruhe. Gegen bereits gerettete Kölner brauchte es jedoch die volle Konzentration – zu stark hatten sich die Domstädter zuletzt präsentiert. Ihre Topform belegte die Viktoria dann umgehend und dominierte das Geschehen zu Beginn. Die KFC-Defensive präsentierte sich allerdings stabil. Ab Mitte des ersten Durchgangs wagten sich die Krefelder auch vermehrt nach vorne: Kiprit zielte erst über das Tor (24.), um kurz darauf mit einem abgefälschten Versuch an Köln-Keeper Bangsow zu scheitern (28.). Ein Strohfeuer stellten die KFC-Bemühungen keinesfalls dar. So investierte Uerdingen immer mehr, gerade Kiprit präsentierte sich weiter umtriebig. Wenig verwunderlich also, dass der Angreifer kurz darauf für den ersten Treffer der Partie sorgte. Bangsows ungenauen Abschlag beförderte Anapak zu Kiprit, welcher aus 18 Metern Torentfernung nicht lange fackelte und den Ball in der linken Ecke versenkte (35.).

Auch in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff trat der KFC ungewohnt selbstbewusst auf. Anapak, der schon den Führungstreffer vorbereitet hatte, zog von links in den Sechzehner und donnerte das Leder an den kurzen Pfosten (47.). In der Folge fand Köln wieder besser in das Spiel. Nach einigen vergeblichen Anläufen flankte Rossmann aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner, wo Thiele nur den Fuß reinhielt und flach zum Ausgleich traf (56.). Uerdingen war plötzlich wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht und musste agieren. Das tat Kiprit, indem er die Kugel erneut im Netz unterbrachte – aufgrund einer Abseitsposition aber zurückgepfiffen wurde (58.). Der KFC mühte sich weiter, agierte allerdings nicht mehr sonderlich zwingend. Stattdessen liefen die Gastgeber Gefahr, durch einen Konter gar noch den zweiten Treffer einstecken zu müssen. Diese konnte Uerdingen zwar abwenden, zufrieden dürften die KFC-Akteure mit dem letztlich feststehenden 1:1-Unentschieden aber nicht sein. So belegen die Krefelder weiterhin einen Abstiegsplatz. Köln auf Platz acht geht sorgenfrei in den Endspurt.

Zwickau 0:0 Meppen: SVM verpasst den Befreiungsschlag

Knapp über der Abstiegszone lag der Druck vor der Partie bei den Meppenern, die sich mit einem Sieg Luft verschaffen und auf drei Punkte an Zwickau heranrücken wollten. Die Schwäne selbst hatten keines ihrer letzten sieben Spiele gewinnen können, starteten aber druckvoller. Chancen erarbeitete sich die Enochs-Elf einstweilen jedoch nicht, sodass Meppen die Anfangsphase unbeschadet überstand und dann auch selbst aktiver wurde. Tankulic probierte es einmal per Dropkick und zielte knapp links vorbei (13.). Erst nach einer halben Stunde spielte sich auf der Gegenseite eine wirklich gefährliche Szene ab – diese hatte es dafür in sich. Nachdem Zwickaus Starke im Sechzehner zu Boden gegangen war, wollte Schiedsrichter Patrick Kessel bereits auf den Punkt zeigen, entschied dann aber doch auf Vorteil. Denn Drinkuth hatte sich ein Herz gefasst und die Kugel aus knapp 15 Metern an den rechten Pfosten gedroschen (31.).

In der Kabine schienen sich die Gäste aus dem Emsland einiges vorgenommen zu haben, denn sie präsentierten sich nach Wiederanpfiff verbessert. Unmittelbar vor dem Sechzehner brachte sich Amin einmal in Position, um FSV-Keeper Brinkies anschließend zu einer Hechtparade zu zwingen (46.). Anschließend stellte sich wieder eine Phase des Leerlaufs ein, die die Teams erst in den Schlussminuten beendeten. Zunächst setzte Meppens Bozic einen Seitfallzieher über die Querlatte (79.), dann legte Mannschaftskollege Tankulic einen Kopfball recht ungestört neben das Tor (82.). Ebenfalls zwei Pfeile hatten die Zwickauer noch im Köcher: Eine Coskun-Hereingabe vor das Tor des geschlagenen Schlussmanns klärte die SVM-Abwehr (90.+2), ehe Lokotsch mit dem Schlusspfiff am Ziel vorbeiköpfte (90.+4). Es waren letztlich die Schwäne, die mit dem Remis gut leben konnten und dem Klassenerhalt auf Rang 14 nahe sind. Meppen hielt sich zwar auch über dem Strich, hat aber weiter nur einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang.

   
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