Magdeburg: Erst der Heimsieg, dann die Ausgliederung?
Es wird Zeit, 1. FCM! Zeit für den ersten Sieg im Jahr 2017 nach zuletzt drei erfolglosen Anläufen. Und wann wäre ein Erfolgserlebnis besser terminiert als gegen einen direkten Kontrahenten, den Tabellenzweiten VfL Osnabrück? Magdeburg steht ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel im Rennen um die Aufstiegsplätze bevor.
Individuelle Patzer kosten Punkte
Was fehlte dem 1. FC Magdeburg in den ersten drei Spielen der Rückserie? Natürlich lässt sich immer über das berühmte Quäntchen Glück oder Pech philosophieren, über das sich der FCM nach einer insgesamt starken Hinrunde und zahlreichen nur knapp für sich entschiedenen Partien aber nicht beschweren sollte. Vielmehr haben sich auch die Befürchtungen, die die mäßige Vorbereitung mit sich brachte, ein Stück weit bewahrheitet: Die Elf von Trainer Jens Härtel hat den Siegerrhythmus aus dem Dezember verloren, muss sich nun aus eigener Kraft zurück auf den Erfolgsweg hieven. Neben spielerisch teils verbesserungswürdigen Leistungen standen dem bisher auch individuelle Fehler im Defensivverbund im Weg – sämtliche vier Gegentreffer seit Rückrundenbeginn waren aus Sicht des FCM ziemlich vermeidbar. Die Konsequenz: Mit nur zwei Zählern aus drei Spielen ist Magdeburg das am schlechtesten gestartete Team der oberen Tabellenhälfte.
Beide Teams kämpfen mit personellen Problemen
Gegen den VfL Osnabrück kann mit einem Schlag alles anders aussehen. Gewinnen Christian Beck und Co., stürmen sie den zweiten Tabellenplatz – sofern der Erzrivale aus Halle nicht einen überraschend deutlichen Erfolg bei Hansa Rostock einfährt. Wer würde dann noch von den letzten Partien sprechen? Aber die Voraussetzungen sind nicht ideal: Christopher Handke fehlt mit der fünften Gelben Karte auf jeden Fall, und auch Felix Schiller muss aller Voraussicht nach passen. Weil mit Andre Hainault und Niklas Brandt zwei weitere Kicker ausfallen, muss Coach Härtel in jedem Fall umdisponieren. Die gute Nachricht aus Magdeburger Sicht: Dem kommenden Gegner geht es nicht viel besser. Osnabrück muss mit Anthony Syhre und Marcel Appiah ebenso auf zwei gestandene Defensivspieler verzichten.
Erst das Heimspiel, dann die mögliche Ausgliederung
Die Kulisse dürfte unabhängig vom Spielgeschehen zweitligatauglich ausfallen. 14.000 Tickets hat der 1. FC Magdeburg bereits verkauft, mit mindestens 16.000 Anhängern wird gerechnet – auch aus Osnabrück werden zahlreiche Fans erwartet, die den gar nicht einmal so langen Weg (280 Kilometer) auf sich nehmen werden. "Ein großer Medienzuspruch, viele Zuschauer – das motiviert uns zusätzlich. Die Jungs brennen, wir freuen uns auf das Duell des Dritten gegen des Zweiten. So etwas ist auch für uns ein nochmaliger Ansporn“, beschreibt Härtel die Gefühlslage im Team. Während die Mannschaft den Fokus auf die lila-weißen Gäste legt, ist rund um den FCM ein zweites Thema akut: Die Ausgliederung der Profiabteilung in eine GmbH, über die am Sonntag abgestimmt wird – wie sich die Mitglieder entscheiden, ist noch völlig offen. "Für uns ist das ebenso eine interessante Sache, es betrifft aber unser Tagesgeschäft nicht“, kommentiert Härtel und legt sich fest: "Der VfL Osnabrück genießt aktuell klare Priorität."