1. FCM: 23 Akteure im Kader, Hoffen auf den Krachertransfer
So stark die erste Drittliga-Saison des 1. FC Magdeburg auch verlaufen ist: Im Sommer starten alle 20 Teams der 3. Liga wieder bei null. Auch für den FCM ist es daher an der Zeit, den bereits vorhandenen Kader punktuell entscheidend zu verstärken – dann ist in der kommenden Spielzeit vielleicht sogar der ganz große Wurf drin. Noch lässt der erhoffte Kracher aber auf sich warten.
Kann Exslager Beck entlasten?
Beginnt man mit dem Positiven, so ist festzustellen: Das Gerüst, auf dem der Erfolg der Saison 2015/2016 basierte, bleibt den Magdeburgern aller Voraussicht nach vollständig erhalten. Allen voran an Torjäger Christian Beck hängt der FCM wie ein Tropf. Diese Abhängigkeit kann allerdings schnell zur Gefahr werden, sollte Beck eine langfristige Verletzung ereilen – diesem Fall soll die Verpflichtung von Maurice Exslager vorbeugen. Der besitzt zwar Profierfahrung, spielte zuletzt aber für den 1. FC Köln II lediglich in der Regionalliga West und stieg sogar dort beinahe ab. Er wird zu einer schwer zu berechnenden Wundertüte mit vollkommen offenem Ende. Jens Härtel und Co. lassen sich von ihm positiv überraschen.
Fünf Neuzugänge, (noch) kein etatmäßiger Stammspieler
Neben Beck bleiben auch alle Leistungsträger an Bord, die zwar nicht stets im Vordergrund standen, aber durch solide Auftritte einen ebenso großen Baustein an der tollen Spielzeit besaßen: Marius Sowislo, Niklas Brandt, Christopher Handke und Keeper Jan Glinker zum Beispiel. Letzterer erhält allerdings neuen Druck von Youngster Leopold Zingerle – dieser stammt immerhin aus der Jugend des FC Bayern München. Im Mittelfeld sollen Gerrit Müller und Tobias Schwede den Konkurrenzdruck erhöhen. Auch beim 32-jährigen Müller, der bei Absteiger Stuttgarter Kickers zuletzt fast ein halbes Jahr suspendiert fehlte respektive lediglich in der Reservemannschaft aktiv war, sowie beim 22-jährigen Schwede aus der dritten Mannschaft des SV Werder Bremen, ist längst nicht gewiss, ob die beiden zu Leistungsträgern avancieren können. Für die Innenverteidigung sicherten sich die Elbstädter zudem die Dienste des 21-jährigen Moritz Sprenger aus Wolfsburg. Der gebürtige Magdeburger ist immerhin U20-Nationalspieler.
Komfortale Kadersituation beim FCM
Beim FCM spielt das Risiko ein Stück weit mit, bisher wurde der Kader nur punktuell ergänzt. Es müsste noch mehr kommen, will man weiter oben mitspielen – die Konkurrenz schläft schließlich nicht. Der Chemnitzer FC rüstet beispielsweise den ohnehin prominent besetzten Kader weiter auf, auch Holstein Kiel wird nominell zum Favoritenkreis zählen. Dann wären da noch die Absteiger aus Duisburg und Paderborn, auch Preußen Münster und der VfL Osnabrück haben sich bereits gute Verstärkungen geangelt. Magdeburg bewahrt indes die Ruhe und wartet auf den Kracher.
Im Angriff besteht noch Bedarf
Der Vorteil: 23 Akteure haben die Blau-Weißen bereits unter Vertrag und sind damit eigentlich bestens im Soll. Fraglich ist allerdings die Personalie Lukas Novy, der tschechische Rechtsverteidiger konnte sich nach Verletzungsproblemen nie richtig bei den Magdeburgern einleben und ist hinter Nico Hammann und Nils Butzen nur die dritte Wohl. Wo dagegen noch Bedarf zu erkennen ist? Auch hier ist der 1. FC Magdeburg in einer sehr komfortablen Situation, denn nahezu jede Position ist zum aktuellen Stand bereits doppelt besetzt. Gerade in der Sturmspitze wäre selbst hinter Beck und Exslager aber noch Spielraum für ein Talent oder wahlweise einen erfahrenen Kicker, der größere taktische Möglichkeiten garantieren würde.