VfB klebt auf Rang 20: Sportchef Leeser stellt Charakterfrage

Bei Schlusslicht VfB Lübeck stehen der Mannschaft nach der 1:3-Niederlage bei Spitzenreiter Dynamo Dresden offenbar ungemütliche Tage bevor. Sportchef Rocco Leeser meldete angesichts des Auftritts beim siebten Auswärtsspiel nacheinander ohne Sieg mit deutlichen Worten Gesprächsbedarf an und stellte zugleich die Charakterfrage.

"Wir müssen intern sprechen"

"Ich bin besonders von den ersten 35 Minuten unserer Mannschaft enttäuscht, wo ich zu wenig Siegeswillen, Zweikampfstärke und Ekligkeit gesehen habe. Da waren wir zu wenig auf dem Platz, und dadurch haben wir das Spiel verloren“, schimpft Leeser in den "Lübecker Nachrichten" über den schwachen Auftritt der Norddeutschen an der Elbe. Der Niederländer will die Mängelleistung auch nicht auf sich beruhen lassen. "Es geht mir um die Art und Weise. Man könnte immer sagen, es gibt noch genügend Spiele. Doch damit bin ich, ehrlich gesagt, auch durch. Wir hätten drei Tore schießen können und nehmen dann einen Punkt mit, der im Abstiegskampf unglaublich wichtig sein kann. Wir müssen intern über die ersten 35 Minuten sprechen. Dresden war ein guter Gegner, wir lassen sie aber auch gut sein. Das war mir zu einfach", verlangte Leeser für die Zukunft eine ausgeprägtere Mentalität.

Die Trainerfrage stellt sich beim Aufsteiger aber wohl weiterhin nicht, bereits Anfang des Monats betonte der Sportchef: "Wir vertrauen Rolf und seinem Team. Und ich möchte das in dieser Situation noch mal ganz deutlich sagen: Uns war allen von Anfang an klar, dass es für uns als VfB nur gegen den Abstieg gehen wird – vielleicht bis zum letzten Wochenende. Darum gibt es auch keinen Grund, jetzt in Aktionismus zu verfallen."

Grupe: "Haben etwas zu erledigen“

Landerl selbst trauerte unterdessen zwar auch dem verpassten 1:2 durch den verschossenen Foulelfmeter von Yannick Deichmann sechs Minuten vor der Pause nach, monierte allerdings wie Leeser vor allem die Harmlosigkeit seines Teams im ersten Abschnitt. "Wir sind zu verhalten und respektvoll ins Spiel gegangen und Dresden zu viel gewähren lassen“, analysierte der Österreicher die Gründe für die zweite Niederlage des Aufsteigers in Folge. Sein Fazit zielte ungeachtet der Leistungssteigerung nach der Pause und dem Lohn durch den Ehrentreffer von Ersin Zehir (62.) per Strafstoß zum Endstand ebenfalls auf eine notwendige Verbesserung der Einstellung. "Es war definitiv mehr drin. Wir dürfen keine Phasen des Spiels verschlafen. Auf uns wartet unglaublich viel Arbeit", meinte Landerl am "MagentaSport"-Mikrofon.

Auch Kapitän Tommy Grupe sagte dem unheilvollen Schlendrian angesichts von nur einem Sieg aus den letzten elf Spielen und weiter vier Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz den Kampf an. "Wir haben etwas zu erledigen und müssen es schaffen, es über 90 Minuten hinzubekommen. Daran müssen wir arbeiten, dann werden wir auch wieder unsere Punkte holen", erklärte der Abwehrchef. "Unglücksrabe“ Deichmann erhoffte sich für das anstehende Heimspiel am Samstag gegen Mitaufsteiger Türkgücü (Samstag) selbstkritisch außerdem mehr Effizienz bei der Chancenverwertung: "Wir dürfen nicht auf die Tabelle schauen und müssen in den entscheidenden Momenten die Tore machen."

   
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