Lotte will das große Münster ein viertes Mal ärgern

Es ist gewissermaßen der Kampf der Serien, wenn die Sportfreunde Lotte am Mittwochabend bei Preußen Münster gastieren. Einerseits ist der Klub aus dem Tecklenburger Land schon seit fünf Ligapartien ohne Sieg und gar ohne Torerfolg – eine immense Durststrecke. Andererseits hat Lotte die letzten drei Pflichtspiele gegen Preußen Münster allesamt für sich entschieden. Eine Serie wird in jedem Fall reißen.

"Das war nicht der Fußball, wie wir ihn uns vorstellen"

Geht es nach SFL-Trainer Ismail Atalan, dann soll es natürlich die Torlos- und Sieglosbilanz sein. "Gegen den VfR Aalen war ich von der Leistung wirklich enttäuscht“, konstatierte der 37-jährige Fußballlehrer mit ein paar Tagen Abstand. 0:2 hieß es einerseits, weil die Verteidigung inklusive Torhüter Benedikt Fernandez bei zwei Standards in einen Kollektivschlaf gefallen war und Aalen per Abstauber verwertete. Andererseits aber auch, weil sich Lotte kaum eine Tormöglichkeit erspielte – und das geschah in dieser Spielzeit erst sehr selten. "Das war nicht der Fußball, wie wir ihn uns vorstellen. Als Zuschauer hat mir diese Begegnung überhaupt nicht gefallen, da war zu wenig Zug nach vorne drin“, kritisierte Atalan vor der Partie in Münster. Auch die Zweikampfstärke, die Lotte starkgemacht hatte, in der 3. Liga aber aufgrund des letzten Platzes in der Fairplay-Tabelle etwas kontrovers diskutiert wird, ging den Sportfreunden völlig abhanden.

Atalan: "Es wurde zu viel geredet"

"Es wurde zu viel geredet. Vielleicht wollte meine Mannschaft gegen den Ruf ankämpfen – wir haben aber daraus gelernt, dass ohne eine gute Zweikampfführung nicht viel geholt werden kann“, bilanziert Atalan heute und klagt zeitgleich: "So unfair, wie meine Mannschaft oft dargestellt wird, spielt sie überhaupt nicht. Außerdem haben auch wir mit einigen Fehlentscheidungen zu kämpfen." Während Tim Wendel, der gegen Holstein Kiel bereits seine dritte Gelb-Rote Karte der laufenden Saison sah, in Münster in die Startelf zurückkehren kann, muss Abwehrhüne Matthias Rahn weiterhin aussetzen. Auch die Verletzung von Mittelfeldgestalter Kevin Pires-Rodrigues trifft Lotte schwer, wie an der Torstatistik unschwer abzulesen ist. "Mit unserem Kader und unseren Möglichkeiten können wir mehrere Ausfälle nur schwer kompensieren", stellt Atalan klar. "Wir bewegen uns an unseren Grenzen, sowohl im Kopf als auch in den Beinen.“

Drei Lotter Siege – eine Serie, die ausgebaut werden soll

Ein Ende dieser kräfteverschleißenden Phase ist noch nicht absehbar. Auf die fünfte englische Woche in Serie folgt mit der Westfalenpokal-Begegnung beim FC Gütersloh schon in der kommenden Woche die sechste – das zu erwartende Weiterkommen würde ein weiteres Dienstags- oder Mittwochsspiel nach sich ziehen. Zunächst aber soll beim großen Rivalen SC Preußen der vierte Pflichtspielsieg in Serie gelingen: Gleich zweimal im Landespokal sowie in der Hinrunde der 3. Liga gingen die SFL zuletzt als Sieger vom Platz und sorgten damit für viel Frust bei den Adlerträgern, die das kleine Lotte noch immer nicht als echten Rivalen wahrnehmen können. Auch für Coach Atalan, der in unmittelbarer Nähe zur westfälischen Großstadt heimisch ist, wird es ein besonderes Spiel. "Münster ist ein Stück weit meine Heimat, dort habe ich viel Zeit meines Lebens verbracht und der auch der SC Preußen hat meine Sympathien“, gesteht er. Nichtsdestotrotz ist für ihn klar: "Am Mittwoch soll unser Negativlauf ein Ende finden."

   

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