Löhmannsröben: "Jeder hatte 40 Grad unter dem Pulli"

Nachdem der 1. FC Kaiserslautern das letzte Spiel vor der Winterpause verloren hatte, waren die Roten Teufel auf Wiedergutmachung aus. Mit viel Kampfgeist und zwei Toren besiegte das Team von Sascha Hildmann die SG Sonnenhof Großaspach. Sogar Jan Löhmannsröben traf – und schickte eine Nachricht an einen kritischen Fan.

Osterhase Löhmannsröben trifft und legt vor

Dass man Jan Löhmannsröben ein eigenes Tor bejubeln sieht, kommt eher selten vor: Seinen letzten Liga-Treffer erzielte der 27-Jährige noch im Dienste des FC Carl Zeiss Jena, am vierten Spieltag der Saison 2017/18 gegen den Chemnitzer FC. Nun klappte es gegen die SG Sonnenhof Großaspach endlich wieder: In der 39. Minute verwertete der Mittelfeldspieler eine Hemlein-Flanke perfekt mit dem Kopf – und hoppelte beim Torjubel wie der Osterhase die Grundlinie entlang: "Ich habe eine Wette mit einem kritischen Fan. Der hat mir gesagt, dass ich keine sechs Tore oder Vorlagen mache in der Saison", erklärte der Torschütze am "Telekom"-Mikrofon nach der Partie: "Wenn ich es schaffe, muss er eine komplette Saison als pinker Osterhase ins Stadion gehen – im kompletten Kostüm. Das war der erste Wink mit dem Zaunpfahl für ihn, dass er schon mal bestellen kann."

Sollten die kommenden Spiele ähnlich gut für den Torschützen laufen, könnten die Erfolgsaussichten seiner Wette vielversprechend aussehen. Denn Löhmannsröben legte noch einen drauf: Der in der ersten Hälfte noch glücklose Timmy Thiele nahm einen Löhmannsröben-Pass vor dem Sechzehner des Gegners auf, ließ drei Aspacher Abwehrspieler stehen und verwandelte trocken zum 2:0 (54.). Von diesem Gegentreffer erholte sich die Schnorrenberg-Elf nicht mehr. Auch, weil der FCK einen besonders kämpferischen Tag erwischt hatte: "Wir waren gallig, das war wieder Fußball wie der Betze ihn lebt, wie ihn jeder von uns leben muss", so Löhmannsröben: "Jeder hatte ein Schnitzel mehr gegessen als der Gegner. Wir haben jeden Meter gekämpft, sind jeden Meter mehr gelaufen."

"Das war die richtige Reaktion"

Der FCK sei nach der unglücklichen Hinrunde auf Wiedergutmachung aus: "Wir haben alle ziemlich viel Scheiße gefressen in letzter Zeit, und da hat keiner mehr Bock drauf." Das merkten auch die Fans auf den Rängen und honorierten die Leistung ihrer Mannschaft dementsprechend: "Die Stimmung war geil. Bei dem Wetter hatte trotzdem jeder 40 Grad unter dem Pulli. Mir hat es Spaß gemacht, ich glaube, den Fans auch. Wir spielen Fußball, weil wir es lieben, weil wir Emotionen zeigen wollen. Ich glaube, das war die richtige Reaktion."

Auch Sascha Hildmann, der seinen ersten Sieg auf dem Betze ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub feierte, war mit seiner Mannschaft zufrieden: "Man hat von Anfang an gesehen, wer das Spiel gewinnen will. Wir waren sehr risikobehaftet, sehr aggressiv." Das einzige Manko: Schon früher hätte man in Person von Thiele oder später durch Kühlwetter den Sack zu machen können: "Teilweise tut uns die Abschlussschwäche immer noch weh." Doch letztlich sicherten die Roten Teufel sich die verdienten drei Punkte: "Ein wahnsinniger Aufwand, mit vielen Zweikämpfen und guten Szenen. Das hat mir Spaß gemacht." Ob der FCK auch am kommenden Spieltag ein ähnlich euphorisches Fazit ziehen kann? Am Freitagabend sind die Roten Teufel beim SC Preußen Münster zu Gast, der 0:0 in Jena spielte.

   

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