Lindenhahn kämpft um Comeback: "Vielleicht ein halbes Jahr"
Am 23. Januar diesen Jahres, beim 1:0-Erfolg im Derby gegen den 1. FC Magdeburg, absolvierte Toni Lindenhahn sein letztes Spiel für den Halleschen FC. Seitdem schlägt sich das Klub-Idol mit einem Knorpelschaden herum. Und kämpft gegen sein Karriereende.
Spaß trotz harter Arbeit
Seit Monaten befindet sich der 30-Jährige in der Reha, ist unter der Woche täglich in der Sportklinik Halle und arbeitet daran, den Körper fit wieder zu bekommen. "Ich habe hier trotz harter Arbeit viel Spaß, das liegt vor allem an dem Team hier und der persönlichen Betreuung. Dass uns das angeboten wird, dafür bin ich sehr dankbar", sagte der Mittelfeldspieler der "Mitteldeutschen Zeitung". Der gebürtige Hallenser – seit 2003 bei den Rot-Weißen – konnte vor kurzem mit Übungen auf dem Trainingsplatz am Leuna-Chemie-Stadion starten. "Es war ein sehr, sehr schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen."
Die Fortschritte seien zwar da, aber wann und ob er wieder auf den Platz zurückkehren kann, ist noch ungewiss. "Das ist schwer zu sagen, vielleicht reden wir da von einem halben Jahr." Schließlich ist das Joggen noch nicht einmal beschwerdefrei möglich. Da ist es noch ein weiter Weg, bis die fußballtypischen Bewegungen vollführt werden können. Zum Reha-Prozess gehören auch regelmäßige Fahrten nach München. Den Ort, wo er operiert wurde und wo in einem erneuten Eingriff noch eine Platte entfernt werden soll, die ihm eingesetzt worden war.
"Musste erst lernen, damit umzugehen"
Die aktuelle Phase ist für Lindenhahn, der schon einige Verletzungen in seiner Karriere hinnehmen musste, keine leichte: "Ich musste erst lernen, damit umzugehen. Es bringt nichts, ins Kissen zu heulen." Trotz des Willens, wieder der Berufung nachgehen zu können, gebe es Tage, an denen es schwerer falle, sich aufzuraffen und zum speziellen Training zu gehen. "An Montagen geht es mir nicht anders als anderen, die nach einem langen Wochenende zurück zur Arbeit gehen."
Und auch dass all die Anstrengung am Ende zu der harten und erschütternden Erkenntnis führen könnten, dass der Körper den Strapazen partout nicht standhält, hat Lindenhahn im Hinterkopf: "Diese Möglichkeit, dass es nicht mehr reicht, besteht. Wenn es rein körperlich keinen Sinn mehr machen sollte, dann weiß ich, dass ich zumindest alles dafür getan habe."