Lieberknecht gegen "Vorbild" Jena: Stoppelkamp fraglich

Am Samstag wird der MSV Duisburg im Ernst-Ebbe-Sportfeld in Jena erwartet, die Zebras gastieren beim Tabellenletzten. Für Trainer Torsten Lieberknecht ist es interessanterweise eine Begegnung mit "Vorbildern", wie er in der Pressekonferenz vor der Partie erklärte.

"Jena fehlt das gewisse Spielglück"

Die Videoanalyse des kommenden Gegners gehört im Trainingsbetrieb zum Alltag – gepaart mit der Spielplanterminierung ergibt sich für das Trainerteam um Torsten Lieberknecht beim MSV Duisburg eine interessante Konstellation: "Carl Zeiss bespielt immer die Mannschaft, gegen die wir dann im Anschluss spielen. Das heißt, dass wir Jena der Mannschaft in der Analyse immer mitgeben", erklärte der Fußballlehrer in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Thüringen, dass er kein Team bisher öfter gesehen habe als Jena.

Deshalb warnt Lieberknecht: "Bis auf das Spiel gegen Braunschweig waren sie definitiv nie die schlechtere Mannschaft." Zumal Jena dem MSV vor jedem Spiel enorm geholfen habe, denn dank der Vorarbeit von FCC-Coach Lukas Kwasniok habe man stets sehen können, wie der Gegner zu bespielen sei. "Was Jena gefehlt hat, ist schlichtweg das gewisse Spielglück. Das ist eine alte Kamelle, aber wenn du da unten drin bist fehlt dir das Glück. Und wir wollen ihnen das Glück jetzt nicht zurückbringen, das können sie eine Woche später bekommen", will Lieberknecht den Spieß nun umdrehen.

Fragezeichen hinter Stoppelkamp

Im "Paradies" heißt Jena die Duisburger Mannschaft willkommen, der MSV-Coach ist sich aber sicher: "Das Paradies, so schön wie es ist, wird es am Samstag nicht bleiben." Zumindest ein bisschen paradiesisch könnte sich die Auswärtsfahrt für Migel-Max Schmeling anfühlen, der nach seinem starken Debüt gegen 1860 München wieder eine Option für den Linksverteidiger ist. Aber auch Arne Sicker ist wieder im Mannschaftstraining, wie Lieberknecht verriet: "Es kommt ein Junger rein, der lange für diesen Traum gearbeitet hat. Jetzt hat er den Einsatz gehabt und für mich war es so: Er ist der Back-up für Arne Sicker. Wir hätten mit Florian Brügmann auch den erfahrenen Mann bringen können, aber er hat mir im Abschlusstraining das Gefühl gegeben, dass er bereit ist."

Für Schmeling gehe die Karriere nun richtig los, bekräftige der Fußballlehrer, hielt sich aber alle Optionen offen. Auch hinter Kapitän Moritz Stoppelkamp stehe ein Fragezeichen, nachdem dieser seit dem Spiel gegen 1860 an Knie- und Sprunggelenksproblemen laboriert. Dass sein Team aufgrund der Spieltagsverlegung der Meppen-Partie nun vor einer Englischen Woche steht, war für Lieberknecht dagegen kein Grund zur Schonfrist: "Ich bin keiner, der jetzt groß Rücksicht nimmt, weil der Kader in der Lage ist, das Körperliche durchzuhalten. In diesem Spiel gibt es mehr taktische Überlegungen."

"Nicht in der Lage, sofort Hilfe zu holen"

Dennoch fürchten gerade die Fans, dass durch die hohe Belastung weitere Verletzungen auftreten. Insbesondere in der Innenverteidigung, die durch den langfristigen Ausfall von Sebastian Neumann gebeutelt ist, sollte nichts weiteres passieren. "Fakt ist: Wir haben Augen und Ohren offen, aber es ist nicht so, dass dadurch etwas vom Himmel gefallen ist und wir jetzt in der Lage sind, sofort Hilfe zu holen", erklärt der Übungsleiter der Zebras, dass die aktuelle Situation nicht geändert werden könne.

Er schenkt ohnehin Eigengewächs Vincent Gembalies das Vertrauen, der die Mannschaft und das Publikum ähnlich wie Schmeling bereichern würde: "Ich hab das Gefühl, dass sich die Leute über die Art und Weise wie die Mannschaft fußballerisch und als Team auftritt, definitiv freuen. Das war ja das, wonach sie sich ersehnt haben." Und sollte Duisburg in Jena erfolgreich sein, würden die Zebras ihrem Anhang das eigene "Paradies" wohl näher bringen.

   
Back to top button