"Lasst die Böllerei weg": Aue reist zum Pokal-Derby nach Chemnitz

Der FC Erzgebirge Aue hat das nächste Derby vor der Brust: Im Viertelfinale des Sachsenpokals reisen die Veilchen zum Chemnitzer FC (Mittwoch, 20:20 Uhr). Beim Regionalligisten trifft Cheftrainer Pavel Dotchev an der Seitenlinie auf Christian Tiffert, den er selbst einmal als Kapitän in Aue aufstellte. Sportchef Matthias Heidrich hofft auf ein ähnlich friedvolles Derby wie zuletzt in Zwickau.

"Das hätte ich ihm nicht zugetraut"

In seiner langen Karriere als Fußballlehrer trainierte Pavel Dotchev schon bekannte Namen wie Roger Schmidt, Markus Krösche oder Daniel Farke. Auch Christian Tiffert zählte in Aue schon zu den Schützlingen des 57-Jährigen, lief zum Teil sogar als Kapitän unter Dotchev in der Zweitliga-Saison 2016/17 auf. Am Mittwochabend kommt es zum Wiedersehen, denn Tiffert trainiert mittlerweile den Chemnitzer FC. "Das war gar nicht so zu erkennen. Das hätte ich ihm nicht zugetraut", erklärte Dotchev mit verschmitztem Lächeln. Nicht wegen der fachlichen Qualität, sondern wegen den Erinnerungen an das eher ruhige Naturell seines ehemaligen Spielers. "Aber er macht das hervorragend, und das ist sein Leben. Fußball halt."

Zur Winterpause liebäugelte der Chemnitzer FC in aussichtsreicher Position noch mit der Rückkehr in die 3. Liga, beantragte auch die Lizenz für die kommende Saison. Zuletzt kassierten die Himmelblauen jedoch vier Niederlagen in Folge, weswegen Tifferts Team in Hintertreffen geriet. Vor 13.700 Zuschauern wird es im Stadion an der Gellertstraße dennoch heiß hergehen, erwartet auch Dotchev, denn zwischen Aue und Chemnitz steigt bekanntlich das dritte Derby für die Veilchen innerhalb der letzten drei Wochen. "Es ist wieder ein Spiel, in dem es um sehr viel geht. Um Prestige und ums Weiterkommen."

Heidrich bittet um Verzicht von Pyrotechnik

Zumal die Veilchen nach der letzten Niederlage gegen 1860 München (1:3) auch etwas wiedergutmachen wollen. "Das Spiel ist eine Chance, um die Kurve schnell zu kriegen und ein Erfolgserlebnis zu haben für die Spiele, die danach kommen", blickte Dotchev voraus. Denn der Abstiegskampf in der 3. Liga ist noch nicht vorbei, die Veilchen bleiben zudem terminlich angespannt durch zwei Englische Wochen in Folge. "Ich kann noch nicht sagen, mit welcher Elf ich starten werde", verwies der FCE-Coach auf ausstehende Trainingseinheiten und die Belastungssteuerung. "Ich werde das Beste auf den Platz schicken, was ich zur Verfügung habe."

Knapp 1.800 Fans werden die Auer nach Chemnitz begleiten. Ähnlich wie vor einer Woche in Zwickau, hofft Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich auf ein friedliches Derby. "Wenn ich mich an das Spiel erinnere, dann war dort auch eine Rivalität, die man gespürt hat", so der 45-Jährige. "Da war keine Feindlichkeit zu spüren. Ich gehe davon aus, dass uns das in Chemnitz genauso erwartet. Trotzdem bleibt die Rivalität zwischen beiden Vereinen, das ist auch gut so. Davon leben solche Spiele." Vom Einsatz von Pyrotechnik bat Heidrich abzusehen, denn "am Ende kostet es den Verein einfach Geld" – und die Verletzungsgefahr steigt. "Maximaler Support und Rivalität sind okay, aber lasst einfach die Böllerei weg und das Schießen von Feuerwerk."

   

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