"Lassen Sie mich in Ruhe": Dotchev nach Niederlage gereizt

Der Elfmeterpfiff beim 0:1 in Sandhausen nervte Pavel Dotchev mal so richtig. Angesprochen darauf, reagierte der Cheftrainer äußerst gereizt. Die Niederlage allein am Strafstoß festmachen wollte er aber nicht.
"Für mich war das gar keiner"
"Wenn es ein berechtigter Elfmeter gewesen wäre, würden Sie mir die Frage nicht stellen, oder?", entgegnete Dotchev am Mikrofon von "Magenta Sport" auf die Frage, wie er die Szene in der 31. Spielminute gesehen hatte. SVS-Stürmer Marius Pink ging in den Strafraum, wurde dort nach einem leichten Kontakt von Mirnes Pepic zu Fall gebracht. Moderator Tobias Wahnschaffe blieb standhaft – und bohrte nach, sprach von einem klaren Elfmeter. "Für mich war das gar keiner", reagierte Dotchev gereizt. "Mir hat die Leistung nicht gefallen. Aber nicht die von meiner Mannschaft, sondern von den Schiedsrichtern."
Die Schuld an der Niederlage wollte er zwar nicht an Wolfgang Haslberger und seinen Assistenten festmachen, zufrieden war Dotchev mit den Unparteiischen aber auch nicht. Und mit den Nachfragen auch nicht. "Wissen Sie war? Lassen Sie mich jetzt in Ruhe. Ich will jetzt nicht die Schiedsrichter öffentlich kommentieren", fuhr Dotchev, der kurz vor Spielende die gelbe Karte gesehen hatte, die Krallen aus. "Das ist alles gut. Sie haben einen Elfmeter gesehen, ich habe es anderes gesehen. Ich habe ein bisschen Fußball gespielt." Das sei seiner Mannschaft in Sandhausen auch gelungen, allerdings ohne Ertrag.
"Übertrieben"
"Wir haben ein Spiel verloren, das wir nicht verlieren dürfen. Die Leistung war okay, das Ergebnis ist schlecht", konzentrierte sich der FCE-Coach auf das sportliche Geschehen. In der Pressekonferenz nach Spielschluss schlüsselte der 58-Jährige auf, woran es gelegen hatte, dass die Veilchen leer ausgingen. "Wir waren ein bisschen überrascht, dass wir nicht gepresst wurden. Wir haben Möglichkeiten gehabt, von hinten heraus zu kombinieren", so Dotchev. "Im letzten Drittel war es aber zu kompliziert gespielt, nicht zielstrebig genug."
Aue habe das Spiel unter Kontrolle gehabt, gute Ballbesitzphasen gehabt. "Aus dem Nichts" sei dann der entscheidende Elfmeter gekommen, den Dotchev bereits deutlich als "übertrieben" definierte. Für die Veilchen war es derweil die siebte Niederlage in dieser Saison. Zum Start ins neue Jahr fuhr Aue zwar einen Sieg ein, doch wie so oft in diesem Saisonverlauf fehlt dem Erzgebirge die Bestätigung. So versackt der FCE mit nunmehr 31 Punkten im Mittelfeld der Tabelle, was durchaus an dem einen oder anderen Nerv zu zehren scheint. Im Heimspiel gegen den VfB Lübeck sollen am Samstag daher wieder drei Punkte her. Mit Marvin Stefaniak (fünfte gelbe Karte) und Niko Vukancic (zehnte gelbe Karte) werden dann allerdings gleich zwei Spieler gesperrt fehlen.