"Lässt mich nicht kalt": Enochs mit einfachen Mitteln ins Endspiel

Endspiel für Enochs? Am Samstag (14 Uhr) ist der FSV Zwickau beim Halleschen FC im absoluten Kellerduell gefordert. Der US-Amerikaner hat die Mechanismen des Fußballs zur Kenntnis genommen, lässt sich davon aber nicht verunsichern. Die Schwäne wollen mit einfachen Mitteln wieder zu ihrer Stärke zurückfinden, um die Kehrtwende zu schaffen. Auch das Team hat miteinander gesprochen.

"Weiß, wie das Fußballgeschäft läuft"

Die Lage bei den Westsachsen spitzt sich allmählich zu. Unter der Woche teilten Geschäftsführung und Vorstand mit, dass der Klub "alles auf den Prüfstand" stellen und die Lage nach dem Halle-Spiel "neu bewerten" werde. Die sportliche Leitung steht unter Druck. "Ich sage nicht, dass mich das kalt lässt. Ich nehme das zur Kenntnis", erklärte Cheftrainer Joe Enochs in der Spieltags-PK. Ein weiterer Ausrutscher könnte die fast fünfjährige Amtsdauer beenden. "Ich weiß, wie das Fußballgeschäft läuft. Ich bin 30 Jahre in Deutschland und habe nur Fußball gemacht", so Enochs nüchtern.

Auch die Wortwahl der FSV-Bosse, "alles dem sportlichen Erfolg unterzuordnen", habe er zur Kenntnis genommen. Enochs konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen, versicherte: "Wir tun alles dafür, dass wir erfolgreich spielen. Ich mache alles, was in meiner Macht steht, um die Mannschaft so einzustellen, dass wir eine richtig gute Chance haben." Auch nach der Partie gegen 1860 München (1:3), als es zum Gespräch zwischen dem Cheftrainer und der Führungsetage kam, hielt der US-Amerikaner für sein Team fest: "Nach den ersten zwölf Minuten hatte ich das Gefühl, dass wir abgeschossen werden. Da hat sich die Mannschaft gegen gestemmt. Alle wollten das wieder gutmachen. Das brauchen wir."

Team nach ehrlichem Gespräch gefordert

Der Mannschaftsgeist sei intakt. Das bestätigte auch Nils Butzen, der auf ein Gespräch in der Kabine zum Wochenstart verwies – ohne das Trainerteam. "Wir haben untereinander gesprochen, was wir tun und lassen", beschrieb der Abwehrspieler. Die Inhalte bleiben intern, doch es sei sehr ehrlich gewesen. "Ich habe den Eindruck, dass alle wissen, worum es geht und in eine Richtung ziehen. Ich würde aber nicht von einem Krisengespräch sprechen", legte sich Butzen fest. "Die Mannschaft will. Sie muss es nachweisen, das ist ganz klar. Da stehen wir in der Pflicht, dessen sind wir uns bewusst."

Doch wie soll die FSV-Rettung nun laufen? Joe Enochs konzentriert sich auf die einfachen Mittel. "Wir müssen wieder dahinkommen, wo wir mal waren. Dass wir uns auf uns konzentrieren und die einfachen Sachen gut machen. Das hat uns immer stark gemacht", findet der Cheftrainer. Genau das habe die Führungsebene auch im Gespräch mit ihm gefordert. Eine Trainingseinheit nahm der Fußballlehrer deshalb in der Woche dazu – nicht als Strafe, sondern als zusätzliche Zeit für das Miteinander. Nils Butzen formulierte es stellvertretend so: "Das Einfachste wäre, ich versuche meinen Zweikampf zu 100 Prozent zu führen und zu gewinnen. Wenn der Gegner an mir vorbei will, dann lasse ich ihn nicht vorbei. Ob mit Ball oder ohne." Damit soll aus dem Krisengipfel beim HFC die Kehrtwende im Abstiegskampf werden.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button