KSC-Fanhilfe kritisiert "entwürdigende Einlasskontrollen" in Meppen

Neun Tage nach dem Auswärtsspiel des Karlsruher SC beim SV Meppen veröffentlichte die Fanhilfe Karlsruhe eine Stellungnahme bezüglich der Einlasskontrollen im Gästebereich. Die darin formulierten Vorwürfe sind schwerwiegend: So seien entwürdigende "Intensiv- und Nacktkontrollen" durchgeführt worden. Meppens Geschäftsführer Ronald Maul widersprach den Schilderungen in einem "NOZ"-Bericht umgehend.

"Gezielte Griffe zwischen die Beine"

Die Fanhilfe Karlsruhe hat nach eigenen Angaben durchaus Interesse an einem ruhigen und sicheren Spielverlauf, auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen würden daher akzeptiert. Was nun jedoch im Rahmen des Auswärtsspiels des Karlsruher SC beim SV Meppen vorgefallen sei, könne unter keinen Umständen gerechtfertigt werden. Wie die Fanhilfe berichtet, "ist es bei den Einlasskontrollen wieder zu sogenannten 'Intensivkontrollen' gekommen."

Ein Container nahe des Eingangsbereichs diente demnach dazu, einzelne Fans zu durchsuchen. Einige KSC-Anhänger "mussten dort ihre Hose herunterlassen und den Oberkörper entblößen. Besonders bei Frauen ist es zu gezielten Griffen zwischen die Beine sowie unter den BH gekommen." Ein Ende hätten die "menschenunwürdigen Verfahren" erst mit dem Eintreffen der aktiven Fanszene inklusive der Fanhilfe gefunden. Die Stellungnahme enthielt zudem einen Aufruf an alle Betroffen: Die Fans sollten "diese Art der Kontrollen nicht über sich ergehen lassen." Außerdem plant die Fanhilfe auf dem Rechtsweg gegen den zuständigen Ordnungsdienst vorzugehen. Dazu "möchten wir alle Betroffenen aus Meppen bitten, sich bei uns zu melden."

Maul: Sicherheitskonzept "ist nicht zu beanstanden"

Beim SV Meppen ist man derweil überrascht von den Vorwürfen. SVM-Geschäftsführer Roland Maul etwa vertritt "eine komplett andere Sichtweise", wie er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte. Zwar stehe im Bereich des Gästeeingangs ein Container für etwaige Einzelkontrollen bereit, laut Maul sind allerdings "ein paar Sachen formuliert, die nicht der Wahrheit entsprechen." So hätten beispielsweise keinerlei Einzelkontrollen an weiblichen Anhängern stattgefunden, vielmehr habe der externe Sicherheitsdienst entsprechend gängiger Sicherheitsvorkehrungen gehandelt. Dazu gehöre auch die Aufforderung, die Jacken zu öffnen sowie in Einzelfällen auch T-Shirts oder Pullover hochzuziehen.

Bei der Partie, die vorab als Risikospiel eingestuft wurde, sei zudem ein neutraler Beobachter des DFB im Stadion gewesen. Dieser "war die ganze Zeit vor Ort und hat nichts in irgendeinen Bericht geschrieben, was in diese Richtung gehen könnte." Letztlich äußerte der Geschäftsführer gar Kritik am Vorgehen der Karlsruher Fanhilfe. Diese habe sich vor fünf Tagen mit der Bitte um eine Stellungnahme bei den Meppenern gemeldet. Anstatt die Angelegenheit intern zu klären, seien die Karlsruher nun jedoch an die Öffentlichkeit gegangen.

KSC-Fans auf Gästeparkplatz festgesetzt

Unabhängig von den Geschehnissen rund um die Einlasskontrollen am Gästebereich ist es abseits des Stadions offenbar zu einem weiteren Vorfall gekommen. KSC-Fans mit Stadionverbot wollten die Partie demnach in einer örtlichen Kneipe verfolgen. Wie die Fanhilfe erklärte, seien die Anhänger jedoch von der Polizei auf dem Gästeparkplatz festgesetzt worden. Dort habe nicht einmal die Möglichkeit eines Toilettengangs bestanden.

 

 

   
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