Krisengipfel: Halle hofft auf Trendwende in Osnabrück

Weder der Hallesche FC noch der VfL Osnabrück wurden ihren Ansprüchen bisher gerecht. Beide Teams haben bisher nur einen Punkt auf dem Konto und offenbarten große Schwächen in der Defensivarbeit: Am Sonntag stehen sich beim Krisengipfel in Osnabrück nun die beiden schlechtesten Abwehrreihen gegenüber. 

Defensivarbeit? Kaum vorhanden!

"Momentan ist es einfach, gegen uns Tore zu schießen", konstatierte Joe Enochs, Trainer des VfL Osnabrück, nach der 0:3-Niederlage gegen Fortuna Köln, als den Lila-Weißen die Gegentreffer sieben, acht und neun eingeschenkt wurden. Im Schnitt bedeutet dies drei Gegentore pro Spiel – mit diesem Wert ist selbst ein Mittelfeldplatz außer Reichweite. Folgerichtig stehen die Niedersachsen auf dem letzten Tabellenplatz. Doch auch beim Konkurrenten von der Saale war der Saisonstart alles andere als zufriedenstellend: Mit ebenfalls nur einem Punkt und acht Gegentreffern rangiert der HFC auf Tabellenplatz 14. Die Analyse von Coach Rico Schmitt fällt deshalb ähnlich aus, wie die seines Kollegen: "Wir bekommen zu viele Gegentore." Keine Frage, beide Mannschaften haben andere Ansprüche. Am Sonntag treffen nun die beiden schlechtesten Abwehrreihen der Liga im Krisengipfel aufeinander – gelingt einem Klub die Trendwende?

"Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen"

"Wir werden alles dafür tun, um uns aus der Scheiße rauszuholen", wird Enochs auf der Pressekonferenz angesichts der prekären Lage deutlich. Die Ausgangssituation des HFC ist vergleichbar schlecht, auch Schmitt möchte "den Bock umstoßen". An der Saale habe man in der letzten Zeit viel miteinander kommuniziert, um dem Abwärtstrend ein Ende zu setzen. Auf der Pressekonferenz appellierte der Chefcoach mehrmals an die Mannschaft, geschlossen aufzutreten: "Wenn Druck entstand und Fehler passierten, war jeder etwas isoliert", analysiert Schmitt, der dahingehend eine andere Einstellung erwartet: "Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen." Es käme darauf an, "sich als Team zu präsentieren". Die Mannschaft müsse wieder füreinander da sein.

Rädchen greifen noch nicht ineinander

Spielerisch sei es wichtig, bessere Lösungen im Aufbau- und Umschaltspiel zu finden, außerdem müsse auch auf dem Platz mehr kommuniziert werden, meint Schmitt, der auch Handlungsbedarf bei Standardsituationen sieht. Insgesamt erwartet er eine "deutliche Steigerung in allen Beziehungen". Die letzten Wochen hätten gezeigt, "dass man Woche für Woche an die Grenzen gehen muss". Leistungen, die unter dem eigentlichen Niveau der Spieler lagen, hätten zu einer mäßigen Punkteausbeute geführt. Zwar würden die Rädchen noch nicht immer ineinander greifen, aber seine Mannschaft sei wettbewerbsfähig: "Wir können immer mithalten, aber müssen uns für den Aufwand auch belohnen", konstatiert der 48 Jahre alte offensichtlich unzufriedene Fußballlehrer.

Schilk zurück, Schnitzler angeschlagen, Manu gesperrt

Der Coach erwartet beim Krisenduell eine starke Osnabrücker Mannschaft, die schlecht in die Saison gestartet sei. Vor einem emotionalen Publikum sei das Spiel eine "Riesenaufgabe", bei der die erfahrenen Leistungsträger gefragt sind, voranzugehen. Personell kann der HFC wieder auf Verteidiger Tobias Schilk zurückgreifen, der zuletzt ausfiel. Bei dem angeschlagenen Keeper Oliver Schnitzler müsse man dagegen die Entwicklung abwarten: "Wenn es nicht reichen sollte, haben wir mit Tom Müller einen starken, jungen Keeper, der eine gute Option ist", so Schmitt, der jedoch definitiv auf den gesperrten Braydon Manu verzichten muss. Auch beim VfL Osnabrück wird es Veränderungen geben: Während Kwasi Okyere Wriedt den Verein verlassen hat, schloss sich Marcos Alvarez den Lila-Weißen an. 

   
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