Krisen-HFC nun Letzter: "Das ist die falsche Einstellung"
Die Krise des Halleschen FC geht weiter und vertieft sich immer mehr. Bei der 1:3-Heimpleite gegen den SC Freiburg II kassierten die Rot-Weißen die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Partien und sind nun Tabellenletzter. Auch eine Führung reichte nicht, um unter der Beobachtung des vermeintlichen neuen Trainers Sreto Ristic zu siegen. Entsprechend bedient waren die Beteiligten.
"Müssen es dringend abstellen"
Es war wohl die letzte Begegnung, die Jens Kiefer als Interimstrainer des HFC bestreiten musste. Schließlich war mit Sreto Ristic der designierte Nachfolger schon vor Ort, schaute das Spiel im Stadion und machte sich Eindrücke von seinen bald neuen Spielern. Die Liste, der Sachen, an denen in der Zukunft schnellstens gearbeitet werden muss, ist lang. "Wir reden jede Wochen vom Zweikampfverhalten und dass wir einfache Dinge vermeiden müssen. Aber wir kriegen drei primitive Gegentore", war Abwehrchef Alexander Winkler nach Abpfiff bei "MagentaSport" bedient. "Es ist jede Woche das gleiche", sagte der 31-Jährige auch mit Bezug auf die 1:7-Packung am vergangenen Spieltag bei Dynamo Dresden. "Wir fragen uns, woran es liegt und reden darüber. Wir müssen es aber dringend abstellen und ändern."
Dabei ging der HFC durch Jonas Nietfeld sogar nach 29 Minuten in Führung, hatte so die Chance, dringend benötigtes Selbstvertrauen zu tanken. Doch Andi Hoti (35.), Vincent Vermeij (54.) und Lars Kehl (72.) nutzten die Patzer in der HFC-Defensive aus. Vermeij war nach einer Flanke völlig frei im Strafraum, musste nur den Kopf hinhalten. Beim 1:3 reichte ein langer Ball mitsamt Kopfball-Verlängerung aus, um die Abwehr der Hausherren auszuhebeln. Beim Ausgleich hatte die Kiefer-Elf wie schon zuvor große Probleme bei Standards.
"Die Konsequenz geht uns ab"
"Das war die Problematik, dass wir wieder einfache Gegentore bekommen haben und vorn die Chancen nicht genutzt haben", sprach Kiefer kritisch an. "Wir hatten selber noch Riesenchance zum 2:2. Die Konsequenz geht uns in der letzten Reihe und ganz vorn ab." Winkler passte nicht, dass jeder versuche, "keinen Fehler zu machen. Aber das ist die falsche Einstellung. Wir haben Freiburg in der zweiten Halbzeit zu viel um den Sechzehner spielen lassen". Dabei sei der Gegner nun einmal eine junge Truppe. "Wir müssen ihnen den Schneid abkaufen. Aber es war anders herum, wir haben nur zugeschaut", so der Innenverteidiger.
Nach nur einem Punkt aus den letzten sieben Partien ist der Klub aus Sachsen-Anhalt auf dem letzten Tabellenplatz angekommen – bei vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Am nächsten Spieltag steht das Auswärtsduell beim VfB Oldenburg an, einem weiteren Kontrahenten im Abstiegskampf. "Die 3. Liga ist sau eng, da kann jede Woche alles passieren", erklärte Winkler, was ihm Zuversicht gebe. Auch, dass Teile der Fans nach dem Abpfiff positiv reagiert und dem Team Mut zugesprochen hatte, weckt Hoffnung. "Jetzt ist es an uns, mal eine Reaktion zu zeigen. Wir reden jede Woche, jetzt müssen wir auch einfach mal anfangen." Auch Kiefer bezeichnete die Reaktion der Fans als "sensationell" und sagte: "Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass wir es am Ende noch packen." Es wird aller Vorrausicht nach die Aufgabe von Sreto Ristic sein, den HFC zum Ligaverbleib zu führen.