Krisen-Derby Zwickau gegen Chemnitz: Es geht um viel
Mit der Begegnung FSV Zwickau gegen den Chemnitzer FC kommt es am Samstag (14 Uhr) zu einem Krisen-Derby zweier Ost-Rivalen. Für beide Mannschaften geht es dabei darum, möglichst mit einer Platzierung über dem Strich in die Winterpause zu gehen. Beim CFC dürfte hiervon auch die Personalie des Trainers abhängen.
Chemnitz mit der schwächsten Abwehr der Liga
Der Aderlass des Chemnitzer FC in der vergangenen Transferperiode fiel nicht gerade gering aus, schließlich verließen mit Spielern wie Tim Danneberg, Kevin Conrad, Philip Türpitz und Drittliga-Rekordtorjäger Anton Fink einige gestandene Profis den Verein. Die Kaderkosten konnten dadurch zwar auf drei Millionen Euro gesenkt werden (zuvor 3,5 Millionen Euro), allerdings kam es dadurch auch zu einem nicht unerheblichen Qualitätsverlust. Und so findet sich die Mannschaft von Trainer Horst Steffen vor dem letzten Ligaspiel in 2017 auf dem vorletzten Rang wieder. Hauptursache dafür ist in erster Linie die Defensive, die mit 34 Gegentreffern nach 19 Spielen die schwächste der Liga ist. Da hilft es den Himmelblauen auch herzlich wenig, dass sie mit Daniel Frahn (zehn Treffer) und Miroslav Slavov (sechs Treffer) zwei wirklich torgefährliche Spieler in ihren Reihen haben.
Möchte man nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern, hilft nur ein Sieg beim FSV. Den hat gerade Steffen bitternötig, schließlich wird schon offen über einen möglichen Nachfolger des 48-Jährigen diskutiert. "Ich sehe eine Mannschaft auf dem Platz, die hart kämpft, aber zu viele Fehler in der Defensive macht", sagt Steffen vor seinem möglichen Schicksalsspiel gegenüber der "Freien Presse". "Die Einstellung wird auch vor dem Spiel in Zwickau stimmen, da bin ich mir sicher. Und am Defensivverhalten haben wir intensiv gearbeitet." Wieder zurückgreifen kann Steffen gegen den FSV dabei auf seinen Mittelfeldspieler Okan Aydin, während neben Kapitän Marc Endres auch Björn Kluft und Florian Trinks verletzungsbedingt fehlen werden.
Personalsorgen auch beim FSV Zwickau
Personelle Sorgen plagen auch Steffens Gegenüber Torsten Ziegner, wo neben den langzeitverletzten Ali Odabas, Alexander Sorge und Robert Koch auch noch Aykut Öztürk, Dimitrios Ferfelis und Morris Schröter mit Blessuren ausfallen. Zudem sind Davy Frick und der ehemalige Chemnitzer Ronny Garbuschewski nach ihren gelb-roten Karten aus dem Spiel gegen Halle gesperrt. Dennoch blickt Ziegner optimistisch auf das Spiel: "Wir müssen einfach konzentriert sein. Wenn wir mit elf Spielern die Partie beenden, haben wir gute Chancen, zu gewinnen." Als 17. haben die Zwickauer mit 18 Punkten derzeit sogar einen Punkt mehr als noch im Vorjahr zur selben Zeit, damals sprang nach einer furiosen Rückrunde am Ende sogar noch der fünfte Platz dabei heraus. Kredit hat Ziegner sowieso genug in Zwickau, sein Stuhl dürfte auch nach einer Niederlage weiterhin sicher stehen.
Ein besonderes Spiel wird das Aufeinandertreffen der beiden Ost-Clubs definitiv für Zwickaus Stürmer Ronny König, der von 2015 bis 2016 ein Jahr für die Himmelblauen auflief. "Man hat mir damals Dinge versprochen, die nicht gehalten wurden. Ich würde dieses eine Drittligajahr in Chemnitz am liebsten aus meiner Karriere streichen", so der 34-Jährige in der Zeitung. Sieben Mal hat König in dieser Spielzeit bereits getroffen, ein weiterer Treffer gegen den CFC wäre nicht nur für ihn eine Genugtuung, sondern könnte auch für die Zwickauer zu einem versöhnlichen Jahresabschluss beitragen.