Krämers Joker Litka sticht: "Er hat das Spiel für uns gewonnen"

Nach dem 2:0-Sieg in Cottbus scheint die kurzzeitige Ergebniskrise des KFC Uerdingen endgültig vergessen: Die Krefelder taten gegen den FC Energie zwar lange schwer, fuhren letztlich aber einen verdienten Sieg ein – was vor allem am eingewechselten Maurice Litka lag.
Krämer muss an alter Wirkungsstätte umbauen
Etwas länger als ein Jahr stand Stefan Krämer einst beim FC Energie Cottbus an der Seitenlinie. Und so war es wenig verwunderlich, dass die Auswärtsfahrt zum alten Arbeitgeber Erinnerungen beim heutigen Coach des KFC Uerdingen weckte: "Als ich gestern mit dem Bus hier lang gefahren bin, das war ein komisches Gefühl. In der Zeit, die ich hier hatte, hab ich mich pudelwohl gefühlt, war total in dem Club drin", erzählte der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Mir liegt das sehr am Herzen: Der Club ist cool, die Stadt ist cool, die Leute hier sind cool."
Dennoch mussten die freundschaftlichen Gefühle am Samstagnachmittag für 90 Minuten ruhen. Schließlich wollte der KFC sich mit einem Sieg gegen die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz wieder in Richtung Aufstiegsplätze schieben. Doch die ersten Minuten sorgten für Ernüchterung: Der Favorit kam, ganz im Gegensatz zu den Hausherren, nicht so recht zur Entfaltung: "Mit der ersten Hälfte war ich nicht zufrieden, weil wir offensiv viel zu leichte Bälle hergegeben haben und dadurch Energie im Umschaltspiel zu viele Möglichkeiten gegeben haben, uns richtig weh zu tun", bemängelte Krämer nach der Partie: Die neu zusammengesetzte Offensive aus Musculus, Beister und Dörfler griff noch nicht richtig – der Trainer hatte aber mit dem verletzten Ibrahimaj, dem gesperrten Aigner sowie dem erkrankten Kefkir gleich drei hochkarätige Ausfälle zu kompensieren.
Litka macht den Unterschied
Erst in der zweiten Hälfte bot Uerdingen, von Krämer in der Halbzeit wachgerüttelt, ein anderes Bild auf dem Platz: "Ich hatte das Gefühl, dass wir ab der 46. Minute richtig im Spiel waren“, lobte Krämer, dem allerdings noch ein Treffer seiner eigenen Mannschaft fehlte. Doch auch der sollte noch kommen – mit der Einwechslung von Maurice Litka.
Die Saison des 22-jährigen Offensivspielers war bislang von Verletzungen geprägt. Doch in seinem sechsten Spiel für den KFC war Litka punktgenau 10 Minuten nach seiner Einwechslung hellwach und bediente aus der Drehung den einlaufenden Maximilian Beister. Der scheint seinen Tor-Fluch mit seinem zweiten Liga-Treffer in Folge abgelegt zu haben: "Von mir aus kann es so weitergehen, da rennt er bei mir offene Türen ein", freute sich Krämer über die positive Entwicklung. In der 80. Minute legte Litka auch noch einen eigenen Treffer per wuchtigem Linksschuss in den Knick oben drauf: "Den mach ich nicht jedes Mal. Da hab ich ihn gut getroffen, es lief einfach", kommentierte Litka das Tor, das den Sieg des KFC besiegelte, im "Telekom"-Interview: "Das war eine lange Verletzungspause für mich, es freut mich umso mehr, dass ich der Mannschaft so helfen konnte."
Und auch Coach Krämer lobte den zur rechten Zeit eingewechselten Offensivmann: "Eigentlich ist das ja ein Neuzugang im Winter", so der Trainer über die lange Leidenszeit Litkas, der nun weiter aufgebaut werden soll: "Er hat im Moment nur Körner für eine halbe Stunde, aber was für Anlagen er hat, sieht man ja jetzt schon. Heute hat er das Spiel gewonnen für uns", so der Trainer, bevor er nachschob: "Also mitgewonnen."